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Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung,
Wissenschaft, Forschung und Kultur
: Thema: Ministerien & Behörden

Karin Prien

Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur

Dr. h.c. Peter-Harry Carstensen in persönlicher Feierstunde verabschiedet.

Ministerin Karin Prien: „Schleswig-Holstein hätte keinen besseren ersten Beauftragten für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus haben können.“ Jüdische Gemeinden: „Sie waren immer für uns da und wir konnten uns immer auf Sie verlassen.

Letzte Aktualisierung: 30.09.2022

KIEL. „Du hast Dich mit Deiner Gravität und Popularität, deiner ganzen Strahlkraft als ehemaliger Ministerpräsident in den Dienst der jüdischen Menschen in Schleswig-Holstein gestellt“, betonte Kulturministerin Karin Prien gestern (29. September) bei der feierlichen Verabschiedung von Ministerpräsident a.d. Dr. h.c. Peter-Harry Carstensen in Kiel. In Anwesenheit von Vertreterinnen und Vertretern der jüdischen Landesverbände und Repräsentanten aus Politik und Justiz blickte Prien darauf zurück, wie es zur Berufung eines Beauftragten für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus gekommen war. „Als die Landesregierung 2018 den „Vertrag zur Förderung jüdischen Lebens in Schleswig-Holstein“ mit den beiden jüdischen Landeverbänden neu geschlossen hat, war das ein starkes Zeichen für ein lebendiges jüdisches Leben in Schleswig-Holstein“, so Prien. Der Landesregierung sei wichtig gewesen, angesichts eines zunehmenden Antisemitismus und des Anschlages auf die Synagoge von Halle am 9. Oktober 2019 das Bewusstsein für „jüdisches Leben in Deutschland“ zu stärken. Deshalb habe sich der Landtag Ende 2019 für die Einrichtung eines Beauftragten ausgesprochen.

Zum Dank für seine Arbeit übergab Prien dem passionierten Gärtner einen Apfelbaum und eine Kippa bestickt mit dem Motto „#Shalom&Moin“, welches sich zu einer echten Marke für das jüdische Leben entwickelt habe.

Für den Landtag dankte Landtagsvizepräsidentin Eka von Kalben Carstensen für seine Arbeit. Es sei ein fraktionsübergreifendes Anliegen, gegen Antisemitismus im Land zu kämpfen und die jüdischen Gemeinden zu stärken. Das wurde auch dadurch deutlich, dass die Fraktionsvorsitzenden Tobias Koch (CDU) und Thomas Losse-Müller (SPD) sowie Jette Waldinger-Thiering (SSW) zugegen waren.

Igor Wolodarski, Landesvorsitzender der Jüdischen Gemeinschaft Schleswig-Holstein K.d.ö.R., berichtete, mit welchem persönlichen Einsatz Carstensen eingeschritten sei, wenn antisemitische Schmähungen im Raum standen. „Die Zahl der Antisemiten wurde nicht kleiner, aber die Zahl derjenigen, die sich in der Öffentlichkeit hemmungslos und gedankenlos äußern, ist kleiner geworden. Das verdanken wir auch Ihnen, weil Sie immer kontra gegeben und sich zu Wort gemeldet haben“, so Wolodarski. Und weiter: „Würden mehr Menschen so wie sie einschreiten und sich melden, der Antisemitismus wäre deutlich weniger.

Walter Blender vom liberalen Landesverband der jüdischen Gemeinden Schleswig-Holstein K.d.ö.R betonte, wie sehr der Beauftragte auch ein Ratgeber für die jüdischen Gemeinden im Land war. „Sie haben dieses Amt ganz persönlich und mit ihrem vollen Herzen ausgefüllt. Dass Sie dieses Amt berührt und auch belastet hat zeigt, dass Ihnen ihre Aufgaben nie gleichgültig waren“, so Blender. „Sie waren auch ein Ratgeber für innerjüdische Konflikte, die es natürlich auch in einem lebendigen Judentum gab.

Zum Abschluss berichtete Peter-Harry Carstensen aus seiner Arbeit als Beauftragter. Die Geschichte der Juden in Deutschland ist glücklicherweise mehr als der Holocaust, aber der Holocaust ist das traurige Gewicht auf den Schultern unserer Geschichte. Der historisch versierte Carstensen berichtete, wie nach und nach das jüdische Erbe Schleswig-Holsteins kennen gelernt hatte. „Die Geschichte der Juden in Schleswig-Holstein ist für mich immer spannender geworden, je länger ich das Amt des Beauftragten ausgeübt habe“, so Carstensen. Von jüdischen Landbesitzern in Nordfriesland, die durch den Nationalsozialismus ihren Boden und ihre Wurzeln verloren hätten, bis zur Geschichte der Juden in Glücksstadt und Friedrichsstadt. Carstensen: „Ich bin dankbar für die Zeit, die ich dieses Amt ausüben durfte und ich bin dankbar für alles, was ich lernen durfte.“ Den Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteinern gab er eine Aufgabe mit auf den Weg: „Sprechen Sie nicht über Juden im Land, sprechen Sie mit den Juden im Land.

Verantwortlich für diesen Pressetext: David Ermes | Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur | Brunswiker Straße 16-22, 24105 Kiel | Telefon 0431 988-2369 | Telefax 0431 988-5903 | E-Mail: pressestelle@bimi.landsh.de  |

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