KIEL. Das Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie (ZBSA) in Schleswig ist einen weiteren wichtigen Schritt vorangekommen auf dem Weg der Integration in die Leibniz-Gemeinschaft: Der Wissenschaftsrat hat heute (11. Juli) der dafür nötigen Zusammenführung mit dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz (RGZM) zu einem „Leibniz-Zentrum für Archäologie“ LEIZA) zugestimmt. Der Forschungs- und Kulturstaatssekretär Schleswig-Holsteins Guido Wendt gratulierte den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Schleswiger Zentrums zu diesem Erfolg. „Ich freue mich über die außerordentlich positive Stellungnahme des Wissenschaftsrats. Die Bewertung der Forschungsleistungen des ZBSA bestätigt uns – und insbesondere auch den vielen engagierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am ZBSA –, dass sich der für alle Beteiligten aufwändige und anstrengende Prozess des Aufbaus eines eigenen archäologischen Forschungsinstituts in Schleswig-Holstein mehr als gelohnt hat“
, so Wendt.
Die Integration des ZBSA in das Mainzer Zentralmuseum und damit in die Leibniz-Gemeinschaft ist nach den Worten von Wendt für den Wissenschafts- und Kulturstandort Schleswig-Holstein von herausragender Bedeutung. „Der Zusammenschluss mit dem RGZM in der Leibniz-Gemeinschaft würde unsere Möglichkeiten noch einmal erweitern, um auch im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften den Transfer von Forschungsergebnissen in die Gesellschaft deutlich zu verbessern“
, betonte der Staatssekretär. Zudem werde insbesondere auch der nördliche Landesteil gestärkt. Prof. Dr. Claus von Carnap-Bornheim, Wissenschaftlicher Vorstand der Stiftung Landesmuseen und Gründungsdirektor des ZBSA, ergänzte: „Ich freue mich außerordentlich über die für uns so positive Stellungnahme des Wissenschaftsrats. Zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen des RGZM in Mainz können wir nun unsere Forschungskompetenz in eine gesamteuropäische Perspektive einbringen. Neue Forschungsinitiativen werden unterschiedliche Wissenschaftskulturen integrieren und neue Netzwerke für die europäische Archäologie schaffen. Mein Dank gilt neben den Kolleginnen und Kollegen des ZBSA insbesondere der Generaldirektorin des RGZM, Frau Prof. Busch und ihrem Team, die diesen Prozess ganz wesentlich mitgestaltet und gelenkt haben.“
Das Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie (ZBSA) wurde im September 2008 gegründet. Derzeit ist es eine selbstständige Abteilung der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf, in Schleswig. Das ZBSA befasst sich mit der archäologischen Erforschung grundlegender kulturhistorischer Phänomene in überregionalen Zusammenhängen im Bereich der Küsten- und Inlandregionen Skandinaviens, des Baltikums, des nördlichen Mitteleuropas und Nordrusslands sowie insulare Gebiete West- und Nordwesteuropas. Zeitlich konzentriert sich das ZBSA auf den Zeitraum von der ersten menschlichen Besiedlung bis in den Zeitabschnitt der historischen Archäologie. Schwerpunkte liegen derzeit auf dem Paläo- und Mesolithikum sowie auf dem Zeitraum von der römischen Kaiserzeit bis ins Mittelalter.
Aufgabe des ZBSA ist es, durch archäologische, historische, naturwissenschaftliche und numismatische Forschungen im Baltikum, Skandinavien und im nordatlantischen Raum den Kenntnisstand über Archäologie und Geschichte Europas zu fördern. Im Besonderen wird die Bedeutung von Nord- und Ostsee als Kommunikationsraum in vor- und frühgeschichtlicher Zeit erforscht. Daraus ergibt sich als weiterer Komplex die Frage nach der Transformation, nach den Veränderungen, deren Intensität und deren Dynamik für Zeitepochen, in denen schriftliche Überlieferungen fast ganz ausfallen und die Interpretation der archäologischen Quellen unabdingbar ist.
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