Unter dem Motto "Anstoß für ein neues Leben" unterstützen die Sepp-Herberger-Stiftung und die Bundesagentur für Arbeit seit mehr als 40 Jahren junge Gefangene auf dem Weg zurück in die Gesellschaft. Im echten Norden ist die Jugendanstalt (JA) Schleswig Teil des Fußball-Programms. Hier trainieren Straffällige im Alter zwischen 16 und 24 Jahren jede Woche. Nun wird das Projekt fortgeführt – erneut begleitet vom Zweitligisten FC St. Pauli.
"Im Sport werden Werte wie Respekt und Toleranz vermittelt, aber auch der Umgang mit Siegen und Niederlagen", sagte Justizminister Claus Christian Claussen. Das helfe den Jugendlichen auf ihrem Weg in ein möglichst straffreies Leben. "Das ist so eine gute und wichtige Initiative. Spielerisch lernen alle Teilnehmer, wie sie gemeinsam etwas erreichen und sich persönlich weiterentwickeln können", ergänzte Sportministerin Sütterlin-Waack.
Verantwortung spielerisch lernen
In der JA Schleswig können die Straffälligen jede Woche am Fußballtraining teilnehmen. Dabei lernen sie respektvollen Umgang untereinander und können sich so gemeinsam auf die Zeit nach der Inhaftierung vorbereiten. Sie können sogar eine Schiedsrichter-Ausbildung absolvieren. Darüber hinaus richtet die Sepp-Herberger-Stiftung ein Turnier aus, an dem bundesweit junge Gefangene teilnehmen und Verantwortung für ihre Mannschaft übernehmen. Bälle und Trikots kommen unter anderem vom Schleswig-Holsteinischen Fußballverband (SHFV).
Den Erfolg des Projekts zeigen die Lebenswege früherer Teilnehmer: Einige von ihnen konnten nach der Haftentlassung in Fußballvereinen integriert werden und sind dort aktiver Teil der Mannschaft oder als Schiedsrichter tätig.
Sport als Vorbereitung für den Arbeitsmarkt
Über das Projekt "Anstoß für ein neues Leben" hinaus, gibt es mehrere Unterstützungsangebote für junge Gefangene. So hilft beispielsweise die Bundesagentur für Arbeit bei der Ausbildungs- und Jobsuche. Durchsetzungsvermögen, Ausdauer, Zielstrebigkeit und Teamgeist seien Kompetenzen, die im Sport, aber auch in der Berufswelt Bedeutung hätten, betonte der Vorsitzende der Agentur für Arbeit Flensburg, Hans-Martin Rump. "Entscheidet sich ein Jugendlicher nach der Haftzeit, einem Fußballverein beizutreten, kann er wertvolle Kontakte knüpfen, die bei der Integration in die Arbeitswelt helfen."
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