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Ministerium für Justiz und Gesundheit : Thema: Ministerien & Behörden

Prof. Dr. Kerstin von der Decken

Ministerin für Justiz und Gesundheit

Justiz-Staatssekretär Otto Carstens zu Gewaltpräventionsambulanzen: Wertvoller Beitrag zur Gewaltprävention in Schleswig-Holstein gestartet



Letzte Aktualisierung: 20.12.2023

KIEL. Justizstaatssekretär Otto Carstens informiert sich heute (20. Dezember) über den Umsetzungsstand der Gewaltpräventionsambulanzen in Schleswig-Holstein. Beteiligte von landesweit vier Trägern stellen in dem gemeinsamen Termin im Institut für Sexualmedizin, Forensische Psychiatrie und Psychotherapie am Zentrum für Integrative Psychiatrie (ZIP) des UKSH, Campus Kiel, die Ambulanzen vor. Die durch das Justizministerium geförderten Anlaufstellen wenden sich an Menschen, die gefährdet sind, Gewalttaten zu begehen. Dabei kann eine Kontaktaufnahme sowohl direkt durch betroffene Menschen, als auch durch Personen aus dem Umfeld dieser erfolgen, wenn diese künftige Gewalt befürchten.

Justizstaatssekretär Otto Carstens: „Der Messerangriff bei Brokstedt hat schmerzlich vor Augen geführt: Es bedarf vielfältiger Anstrengungen, um das Risiko zu verringern, dass solche Taten passieren. Eine Garantie, sie zu verhindern, kann es nicht geben. Aber jeder Baustein, der dabei hilft, damit Gewalt gar nicht erst entsteht, ist äußerst wertvoll. Mein herzlicher Dank gilt allen Beteiligten für das große Engagement und den Aufbau der Ambulanzen!“ Angebunden ist das neue Angebot an die bereits bestehenden forensischen Ambulanzen in Schleswig-Holstein, die umfassende Beratung und therapeutische Unterstützung für Menschen anbieten, die Sexual- oder Gewaltstraftaten begangen haben.

Prof. Dr. Christian Huchzermeier, Direktor des ISFP, Zentrum für Integrative Psychiatrie (ZIP) des UKSH Campus Kiel, erläutert: „Das neu aufzubauende Angebot will gerade die potentiell gewaltbereiten Personen erreichen, für die es bisher keine ausreichenden Versorgungskonzepte gibt. Dafür sollen Möglichkeiten der Hilfen geschaffen werden, die die Betroffenen in ihrem Lebensumfeld aufsuchen und auch die Arbeit anderer psychosozialer Dienste unterstützen.“ Damit können Brücken zu Betroffenen gebaut werden und noch besser als bisher bedarfsorientierte Hilfen angeboten werden, die flexibel gestaltet werden können und von wiederkehrenden Gesprächsterminen über Unterstützung bei lebenspraktischen Angelegenheiten bis zur Vermittlung ins bestehende Hilfesystem reichen – so gestaltet, übernehmen die Gewaltpräventionsambulanzen eine Art Lotsenfunktion. Ziel ist es, gerade auch Personen mit problematischen Verhaltensweisen langfristig zu begleiten und durch koordinierte Hilfsangebote dissozialen Entwicklungen entgegenzuwirken.

Neben dem ZIP erweitern die Träger Wendepunkt e.V., auf dem Termin in Kiel vertreten durch Bernd Priebe, sowie der pro familia Landesverband S.-H. e.V., vertreten durch Reiner Johannsen, die Angebote ihrer forensischen Ambulanzen durch gewaltpräventive Ansätze. Unterstützt werden alle durch den Verein „Krisendienst e.V.“ aus Schleswig, vertreten durch Inke Asmussen. Dieser betreibt ein Krisentelefon, das in den Abendstunden, nachts und an Wochenenden konkrete telefonische Unterstützung in persönlichen Notlagen bietet unter 04621 988404. Durch diese Kooperation sind die Gewaltpräventionsambulanzen faktisch rund um die Uhr erreichbar.

Ich freue mich sehr, dass Sie trägerübergreifend ein so ausdifferenziertes Hilfsangebot ermöglichen. Dies verdeutlicht erneut, dass in Schleswig-Holstein wirkungsvolle Kooperationen möglich sind, bei der das Hilfsangebot im Mittelpunkt steht.“, betont Staatssekretär Carstens an die Beteiligten gerichtet.

Das Justizministerium fördert Gewaltpräventionsambulanzen an vier Standorten in Schleswig-Holstein, um flächendeckend therapeutische Angebote anbieten zu können. Die Träger sind der Wendepunkt e.V. in Elmshorn, die ZIP gGmbH in Kiel sowie pro familia e.V. in Flensburg und Lübeck.

Kontakte der Präventionsambulanzen für Betroffene, Angehörige oder Umfeld: 

  • Flensburg (pro familia): 0461 9092622
  • Kiel (IFSP): 0431 50098601
  • Lübeck (pro familia): 0451 3991077
  • Elmshorn/ Außenstelle HH (Wendepunkt): 040 70298761

Neben Angeboten für Menschen, die straffällig geworden sind oder drohen straffällig

zu werden, engagiert sich das Justizministerium im Opferschutz: Mit der „Zentralen Anlaufstelle für Opfer von Straftaten und deren Angehörige“ sowie der Benennung der Opferschutzbeauftragten wurden Strukturen geschaffen, die den Opferschutz maßgeblich unterstützen. Weitere Informationen zu den umfangreichen Hilfsangeboten sowohl für Opfer von Straftaten als auch für straffällig gewordene Menschen in Schleswig-Holstein sind unter www.soziale-strafrechtspflege.de zu finden.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Oliver Breuer / Christian Kohl / Marius Livschütz | Ministerium für Justiz und Gesundheit | Lorentzendamm 35, 24103 Kiel | Telefon 0431 988-3706 | Telefax 0431 988-3704 | E-Mail: pressestelle@jumi.landsh.de | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de |
Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.schleswig-holstein.de/mjg 

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