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Ministerium für Justiz und Gesundheit : Thema: Ministerien & Behörden

Prof. Dr. Kerstin von der Decken

Ministerin für Justiz und Gesundheit

Vernetzte Gesundheit: Veranstaltung zur Zukunft der Gesundheitsversorgung



Letzte Aktualisierung: 27.09.2023

BAD SEGEBERG. Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken sprach heute im Rahmen der Veranstaltung „Vernetzte Gesundheit – Versorgung von morgen aktiv gestalten!“ (27. September) vor und mit geladenen Gästen aus der schleswig-holsteinischen Gesundheitsversorgungslandschaft über Herausforderungen und Lösungsansätzen der Gesundheitsversorgung im Land. Darin führte die Ministerin die grundlegenden Herausforderungen in der ambulanten und stationären Versorgung aus – die insbesondere durch den demografischen Wandel, Fachkräftemangel und steigende Kosten der Versorgung gekennzeichnet sind. Sie betonte, dass eine gute Versorgung der Zukunft durch innovative Impulse dezentral gestaltet werden kann. Hierzu gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten, beispielsweise den schleswig-holsteinischen Versorgungssicherungsfonds. Auch große strukturelle Weichenstellungen seien unterwegs: „Die Krankenhausreform, an der Bund und Länder intensiv streiten und gemeinsam konstruktiv voranbringen, wird auch auf den ambulanten Bereich Auswirkungen haben. So werden in Zukunft zunehmend sektorenübergreifende Versorgungsmodelle zur Überwindung der Herausforderungen gerade in den ländlichen Regionen Schleswig-Holsteins angegangen. Wir begleiten aus Schleswig-Holstein diesen Prozess eng und konstruktiv“ so die Gesundheitsministerin. „Als Vorsitzland der Gesundheitsministerkonferenz im kommenden Jahr werden wir auch Lösungen für die ambulante Versorgung der Zukunft angehen.“ Um die gesundheitliche Versorgung der Zukunft zu gestalten, muss des weiteren kurz- und mittelfristig der Fachkräftemangel in den Gesundheits- und Pflegeberufen adressiert werden. „Vor diesem Hintergrund haben wir den Pakt für Gesundheits- und Pflegeberufe ins Leben gerufen, mit dem wir gemeinsam mit allen beteiligten Akteuren, Institutionen, weiteren Ressorts und nachgeordneten Behörden die Bedingungen in Ausbildung und Studium weiter verbessern wollen, um mehr Fachkräfte zu gewinnen. Aber auch die Weiterbildungsmöglichkeiten für bereits ausgebildete Fachkräfte möchten wir stärken, um damit einen Beitrag zu leisten, diese in den Berufen zu halten. Darüber hinaus möchten wir die Integration ausländischer Fachkräfte in der Pflege weiter verbessern. Dazu wollen wir zu einer Verantwortungspartnerschaft kommen, weil an der Integration ausländischer Fachkräfte in der Pflege mehrere Akteurinnen und Akteure beteiligt sind“ ergänzte die Ministerin.

In seinem Vortrag hob Prof. Dr. Sebastian Kuhn, Prof. für Digitale Medizin und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie die Potenziale digitaler Anwendungen bei der Gesundheitsversorgung der Gegenwart und der Zukunft hervor: „Die zentrale Chance digitaler medizinischer Anwendungen besteht darin, dass Patientinnen und Patienten dann Hilfe bekommen, wenn sie sie brauchen. Hier haben wir durch Digitalisierung eine riesengroße Chance, mit verschiedenen Projekten den Zugang zu Versorgung zu erleichtern und die Behandlung zu optimieren. Dabei ist der Wandel nicht nur durch neue Hard- und Software zu schaffen – sondern durch kompetente Menschen im Gesundheitsbereich, die es verstehen die eigene Expertise mit modernen Anwendungen sinnvoll zu verbinden.“

In einer Podiumsdiskussion diskutierten Gesundheitsministerin Prof. Dr. von der Decken und Prof. Dr. Kuhn mit Herrn Brekeller (vdek), mit Dr. Schulte (Komm. Klinikdirektor Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten UKSH Kiel), Prof. Dr. Steinhäuser (Direktor Institut für Allgemeinmedizin Campus HL), Prof. Dr. Herrmann (Präsident der Ärztekammer SH), und Prof. Heyckendorf (Kommissarischer Leiter Pneumologie und Infektiologie UKSH Campus Kiel) über die „Versorgung von morgen“.

In diesem Rahmen übergab Gesundheitsministerin von der Decken gleich zwei Förderbescheide aus dem Versorgungssicherungsfonds.

Ein Bescheid ging an das Projekt „sektorenübergreifende Koordinierungsstelle zur nachhaltigen Intensivierung der Peritonealdialyse in Schleswig-Holstein (SKIP-SH)“ an das UKSH Campus Kiel. Das Ziel: das Dialyseverfahren der Periotonealdialyse (Bauchfelldialyse) in Schleswig-Holstein zu stärken. „Dieses Verfahren können die Patientinnen und Patienten eigenständig zu Hause anwenden und müssen dann in der Regel nur im Abstand von mehreren Wochen ein Dialysezentrum besuchen. Dies ist für alle Beteiligten zeitsparender und zudem ressourcenschonender und kostengünstiger. Ich freue mich, dass wir dieses Projekt für drei Jahre mit 500.000 Euro aus dem Versorgungssicherungsfonds fördern. Ich wünsche allen Projektbeteiligten viel Erfolg bei der Umsetzung. Vielen Dank!“  Mit der Einrichtung einer "Koordinierungsstelle Peritonealdialyse" soll sektorenübergreifend die Versorgung von terminal nierenerkrankten Menschen koordiniert und den Anteil der mit Peritoneal-(Bauchfell-) Dialyse behandelten Patienten erhöht werden. Diese Koordinierungsstelle soll als Ansprechpartnerin für Patientinnen und Patienten und niedergelassene Ärztinnen und Ärzte fungieren.

Ein weiterer Förderbescheid ging an das Projekt „Hausärztliche Versorgung Neumünster“ an das medizinische Praxisnetz Neumünster e.V. „Mit dem Projekt soll die für die Patientinnen und Patienten grundlegend wichtige hausärztliche Versorgung in Neumünster dauerhaft gesichert werden. Medizinische Versorgungszentren sind eine gute Alternative zu inhabergeführten Praxen, weil sie hausärztliche Tätigkeiten im Angestelltenverhältnis ermöglichen. Wir fördern dieses Projekt über einen Zeitraum von drei Jahren mit Mitteln aus dem Versorgungssicherungsfonds in Höhe von rund 498.000 Euro. Ich möchte mich herzlich bei allen Projektbeteiligten bedanken.“ Aufgrund der zurzeit in Neumünster zu verzeichnenden angespannten hausärztlichen Versorgungssituation soll ein neues medizinisches Versorgungszentrum in Trägerschaft des Medizinischen Praxisnetzes Neumünster in Neumünster entstehen.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Marius Livschütz | Ministerium für Justiz und Gesundheit | Lorentzendamm 35, 24103 Kiel | Telefon 0431 988-3706 | Telefax 0431 988-3704 | E-Mail: pressestelle@jumi.landsh.de | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.schleswig-holstein.de/mjg

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