Anerkennung von Berufsabschlüssen und Fachkräftegewinnung waren nur einige der Themen, über die das Kabinett mit Andrea Nahles und Markus Biercher gesprochen hat.
Ausländische Berufsabschlüsse sollen in Schleswig-Holstein künftig schneller und einfacher anerkannt werden. Mit der Digitalisierung der Antragstellung können entsprechende Verfahren immer weiter beschleunigt werden. "Das ist für unseren Arbeitsmarkt, für die Integration von Geflüchteten sowie für die Gewinnung von Fachkräften enorm wichtig", sagte Ministerpräsident Daniel Günther im Anschluss an die Kabinettssitzung in der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Kiel. Gemeinsam mit der Vorsitzenden der Bundesagentur Andrea Nahles und Markus Biercher, dem Vorsitzenden der Regionaldirektion Nord, sprachen die Kabinettsmitglieder über die Herausforderungen und Perspektiven des Arbeitsmarktes in Deutschland und im Norden.
Gute Zusammenarbeit
Günther dankte der Bundesagentur für die gute Zusammenarbeit: "Wir sind dauerhaft mit Ihren Expertinnen und Experten im Austausch, um die Lage am Arbeitsmarkt zu analysieren. Der Fachkräftemangel, die konjunkturelle Lage sowie die Integration von Geflüchteten sind riesige Aufgaben für unseren Arbeitsmarkt", sagte er. Die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen sei ein wichtiges Instrument zur beruflichen Integration ausländischer Fachkräfte. Wichtig sei es daher, die Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse weiter zu beschleunigen.
Job-Turbo zeigt Erfolge
Die angespannte konjunkturelle Lage der vergangenen Monate hat auch den Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein erreicht. Mit der Initiative „Job-Turbo“ der Bundesagentur für Arbeit seien aber Impulse für eine schnelle und nachhaltige Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten, insbesondere aus der Ukraine, gesetzt worden. "Die Zahl der Geflüchteten aus den Haupt-Asylherkunftsländern und aus der Ukraine, die eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufnehmen, steigt kontinuierlich", erklärte Arbeitsstaatssekretär Tobias von der Heide. Die Förderung der Arbeitsmarktintegration Geflüchteter zahlt sich aus, auch die Förderung von Deutschkursen.
Kürzungen des Bundes bereiten Sorge
Mit Sorge sehe die Landesregierung daher die finanziellen Kürzungen auf Bundesebene, etwa bei den Jobcentern und den Integrationskursen. Hier müsse der Bund dringend gegensteuern, um die Fortschritte arbeitsmarktlicher Integration nicht zu gefährden: "Wir können es uns in Zeiten des demografischen Wandels und eines steigenden Fachkräftemangels nicht leisten, die Potenziale Geflüchteter als Arbeits- und Fachkraft nicht weiter zu stärken statt den Schwung des Job-Turbos zu nutzen", sagte von der Heide.
Anerkennungsverfahren vereinfachen und beschleunigen
Auch die Anerkennung einer ausländischen Berufsqualifikation ist nach Auffassung der Landesregierung ein wichtiger Beitrag zu einer nachhaltigen Integration in den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft. "Um ausländische Fachkräfte für Schleswig-Holstein zu gewinnen, ist es wichtig, dass wir die Anerkennungsprozesse hier im Land verbessern. Durch eine gute Beratung und Begleitung im Gesamtprozess wollen wir sicherstellen, dass wir Menschen, die sich für unser Land entschieden haben, auf diesem Weg nicht verlieren", betonte Bildungsministerin Karin Prien. Auch für Unternehmen sei das wichtig, damit sie in der Gewinnung von ausländischen Fachkräften einen guten Weg zur Bekämpfung ihres Fachkräftemangels sehen. Ein besonderer Schwerpunkt seien dabei die Gesundheitsberufe. Prien wies darauf hin, dass die Gesundheitsministerkonferenz und die Kultusministerkonferenz mit Unterstützung der Bundesregierung bis zum Herbst ein Konzept für die von den Ländern getragene Gutachtenstelle für Gesundheitsberufe entwickeln sollen, um die Anerkennungsverfahren zu beschleunigen.
"Die Anerkennungsverfahren sind komplex. Wir wollen in Schleswig-Holstein zur Vereinfachung beitragen. Dazu nutzen wir alle rechtlich zulässigen Möglichkeiten im Verfahren und legen besonderen Wert auf die Digitalisierung von Prozessen, beispielsweise durch die Nutzung der bundesweiten Plattform ,Anerkennung in Deutschland’", sagte die Ministerin.
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