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Der Ministerpräsident - Staatskanzlei : Thema: Ministerien & Behörden

Daniel Günther

Ministerpräsident

Sprachenplan der Landesregierung vorgestellt

Die Landesregierung will die Regional- und Minderheitensprachen in Schleswig-Holstein weiter fördern. Nun schreibt das Kabinett seinen "Handlungsplan Sprachenpolitik" fort.

Letzte Aktualisierung: 24.07.2024

Verschiedene Niederdeutsch-Lehrbücher auf einem Tisch.
Das Bildungsministerium unterstützt die Modellschulen Niederdeutsch mit eigens erarbeiteten Lehr- und Lernmaterialien für den Unterricht.

Sprachenvielfalt sichtbar machen und Wissen über die Regional- und Minderheitensprachen vermitteln – das ist das Ziel des Handlungsplans Sprachenpolitik, den das Kabinett nun beschlossen hat. Mit dem knapp 80-seitigen Dokument unter der inhaltlichen Klammer "Identität und Mehrwert" setzt die Landesregierung auch zukünftig den Rahmen für die weitere Stärkung der Regional- und Minderheitensprachen in Schleswig-Holstein. "Die Kultur und die Gesellschaft in Schleswig-Holstein sind geprägt von einer großen sprachlichen Vielfalt", sagte der Minderheitenbeauftragte Johannes Callsen in Kiel. "Das Dänische der dänischen Minderheit, das Nordfriesische der friesischen Volksgruppe, das Romanes der Minderheit der deutschen Sinti und Roma sowie die Regionalsprache Niederdeutsch tragen ganz wesentlich zur einzigartigen Identität des Landes bei."

Minderheitensprachen im Bildungssektor

Einen besonderen Fokus legt der Handlungsplan auf den Bildungssektor. So sollen auch in Zukunft Sprachangebote in den Kindertageseinrichtungen gefördert werden. Auch das erfolgreiche Projekt der Modellschulen mit Unterrichtsangeboten in Dänisch, Friesisch und Niederdeutsch will die Landesregierung fortführen und kontinuierlich ausbauen.

Friesisch in den Schulen

Mit ihrem Friesisch-Erlass hat die Landesregierung 2018 die Rahmenbedingungen für den Friesischunterricht an den Schulen deutlich verbessert. In den vergangenen Jahren hat das Bildungsministerium Lehrbücher und Lernmaterial in verschiedenen Ausführungen – Festlandsfriesisch, Föhrer, Amrumer und Sylter Friesisch – erstellt. Darüber hinaus begann 2023 der Aufbau der sogenannten "Nordfriisk liirskap" (hochdeutsch etwa: Nordfriesische Lehrgemeinschaft): Als neue Abteilung am Nordfriisk Instituut (Nordfriesischen Institut) soll sie künftig dabei unterstützen, Lehrer auszubilden, Lehrmaterialien zu erarbeiten und den Friesischunterricht an den Schulen auszubauen. Dabei setzt das Land weiterhin auch auf das große Engagement der Ferring Stiftung und eine plant eine feste Kooperation.

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Förderung des Dänischen

Auch der Dänisch-Unterricht wird weiter unterstützt. Dazu fördert Schleswig-Holstein Partnerschaften zwischen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen sowie Austausche von Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern. So soll beispielsweise Dänisch in der Sekundarstufe I und II sowie an den Hochschulen stärker vorangebracht werden, während bestehende Angebote, etwa im südlichen Landesteil und der Fehmarnbelt-Region, gestärkt werden. Eine wichtige Bedeutung haben darüber hinaus die deutsch-dänischen Studiengänge, etwa von der Europa-Universität Flensburg, oder auch Kooperationen in der beruflichen Bildung.

Zweisprachiges Ortsschild von Niebüll in friesischer und hochdeutscher Sprache
In Nordfriesland gehören zweisprachige Ortsschilder fest zum Straßenbild dazu.

Wissen über Minderheiten vermitteln

Auch abseits des Sprachenunterrichts soll das Wissen über nationale Minderheiten sich stärker in den Lehrplänen wiederfinden. Hierzu wirkt das Bildungsministerium in den Gremien der Kultusministerkonferenz mit. Mit einem regelmäßigen niederdeutschen Hörfunkangebot will die Landesregierung darüber hinaus die Regional- und Minderheitensprachen stärker im medialen Alltag der Menschen in Schleswig-Holstein verankern.

Verbesserungen beim Hochschulangebot

Ab dem Wintersemester 2024/25 sollen Studierende an der Europa-Universität Flensburg Friesisch und Niederdeutsch als Ergänzungsfach wählen können. An der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist dies bereits möglich. Das soll künftig unter anderem dazu beitragen, mehr Lehrkräfte für die Regional- und Minderheitensprachen zu gewinnen. Darüber hinaus hat die Landesregierung mit der neuen "Kapazitätsverordnung – Lehrkräfte" das Friesisch- und Niederdeutschzertifikat mit den Zertifikaten "Deutsch als Zweitsprache" und "Deutsch als Fremdsprache" gleichgestellt. Dadurch erhalten Lehramtsstudierende mit dem Zertifikat künftig 25 Bonuspunkte bei ihrer Wartezeit für einen Referendariatsplatz.

Sprachenvielfalt in der Verwaltung

Auch um die Sprachenvielfalt auch in der Landesverwaltung zu erhöhen, wurden verschiedene Projekte gestartet. So erkennt die Verwaltung beispielsweise Sprachkurse in Dänisch, Friesisch und Niederdeutsch als Fortbildungen an. An der Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung in Altenholz gehören außerdem Unterrichtseinheiten über den Schutz von Minderheiten und ihren Sprachen in Schleswig-Holstein fest zum Lehrplan.

Handlungsplan Sprachenpolitik der schleswig-holsteinischen Landesregierung im Kontext von Regional- oder Minderheitensprachen für die 20. Legislaturperiode - Identität und Mehrwert (PDF, 950KB, Datei ist barrierefrei)

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