Daniel Günther
Ministerpräsident
Wi snackt Platt – das steht nun auch an zwei weiteren Schulen in Schleswig-Holstein. Minderheitenbeauftragter Callsen überreichte den Schulen die Auszeichnung als neue Modellschulen für Niederdeutsch.
Niederdeutsch hat für Schleswig-Holstein als Regionalsprache eine besondere Bedeutung: Etwa ein Drittel der Einwohnerinnen und Einwohner spricht Niederdeutsch. An 50 "Modellschulen für Niederdeutsch" im Norden können auch Schülerinnen und Schüler die Regionalsprache lernen – ab sofort zählen auch die Boy-Lornsen-Schule Südangeln am Standort Schaalby und das Alte Gymnasium in Flensburg dazu.
Gemeinsam mit Niederdeutschexpertin Karen Nehlsen überreichte der Minderheitenbeauftragte Johannes Callsen die "Wi snackt Platt"-Schilder an die Leitungen der beiden neuen Modellschulen. "Niederdeutsch ist für Kinder und Jugendliche von unschätzbarem Wert. Das Sprechen dieser Sprache ermöglicht ihnen ein hohes Maß an Selbstwirksamkeit und fördert das Bewusstsein für Vielfalt und kulturelle Besonderheiten
," betonte Callsen. Beide Schulen bieten als Modellschule für Niederdeutsch freiwillige Lehrangebote für die Schülerinnen und Schüler an.
"Die Kinder und Jugendlichen bauen durch den angebotenen Niederdeutschunterricht zentrale Kompetenzen auf, die sie auch für ihr späteres Leben immer wieder benötigen werden,
" sagte der Minderheitenbeauftragte.
Im Rahmen des bundesweiten Vorlesetages las Callsen den Schülerinnen und Schülern der Boy-Lornsen-Schule Südangeln auch plattdeutsche Kurzgeschichten vor. Außerdem tauschte er sich in mehreren Gesprächen an den beiden Schulen über die Bedeutung des Niederdeutschen aus.
Seit dem Start der Initiative im Schuljahr 2014/2015 sei die Zahl der teilnehmenden Modellschulen kontinuierlich angestiegen und habe in diesem Jahr mit 50 Schulen einen neuen Höchstwert erreicht, sagte Callsen. Dadurch hätten immer mehr Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, Niederdeutsch in der Schule zu erlernen und das Erlernte nach Hause zu tragen.
