Das Projekt aus dem Digitalisierungsprogramm des Landes erleichtert jungen Menschen den Übergang von der Schule in ein MINT-Studium.
Der anhaltende Fachkräftebedarf in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – kurz MINT – ist ein langfristiges Problem für die Wirtschaft, Wissenschaft und damit auch für die Gesellschaft. Viele Schülerinnen und Schüler sehen das große Potenzial der sogenannten MINT-Fächer für ihre berufliche Zukunft, haben zugleich aber auch Vorbehalte, sich konkret für ein solches Studium zu entscheiden.
Um ihnen den Übergang von der Schule in ein MINT-Studium zu erleichtern, haben Schulen und Hochschulen aus Schleswig-Holstein im Rahmen eines landesweiten Kooperationsprozesses einen Mathematik-Aufgabenkatalog entwickelt, der die Lernvoraussetzungen der genannten Studiengänge beispielhaft abbilden soll. Der MaLeMINT (Mathematischen Lernvoraussetzungen für ein MINT-Studium)-Aufgabenkatalog richtet sich nicht nur an Studienanfängerinnen und Studienanfänger, sondern auch an Mathematiklehrkräfte an Schulen sowie Lehrende in MINT-Studiengängen an Hochschulen. Die Aufgaben sind didaktisch an die Lehrpläne der Schulen angepasst und somit direkt einsetzbar.
Die Herausforderung: Während der bisherige Aufgabenkatalog in Papierform für Hochschullehrende und Mathematiklehrkräfte an Schulen in der aktuellen Form gut geeignet ist, ist er für die Hauptgruppe der Studieninteressierten nicht geeignet, da der thematische Umfang sowie die Anzahl der Aufgaben des Katalogs abschreckend wirkt und kein individuelles Feedback für die Teilnehmenden bereitstellt.
Im Rahmen des Digitalisierungsprogramms des Landes wurde nun der Aufgabenkatalog digitalisiert und auf einer landesweiten Moodle-basierten Plattform für die Nutzergruppen bereitgestellt. Die Überforderung der Studieninteressierten wird durch eine Filterfunktion, die auf Basis einer Auswahlangabe nach Interesse nur relevante Teile des Katalogs zur Verfügung stellt, vermieden.
Die digitalen Aufgaben werden mit vielen Zwischenschritten so programmiert, dass es zu jeder gegebenen Antwort Teilantwort ein präzises Fehlerfeedback gibt. Hierdurch bekommen die Studieninteressierten eine detaillierte Rückmeldung zu ihrer Mathematikkompetenz und gleichzeitig die Möglichkeit, Defizite gezielt aufzuarbeiten.
"Eine Steigerung der Studienanfängerinnen und Studienanfänger in den MINT-Fachrichtungen ist notwendig und ich erhoffe mir, mit diesem Projekt einen Teil dazu beitragen zu können
", sagt Projektleiter Prof. Dr. Claus Neumann von der Fachhochschule Kiel. "Im Rahmen unserer Lehre an der FH Kiel konnten wir in den vergangenen Jahren sehr gute Erfahrungen mit digitalen, mathematischen Aufgaben sammeln. Die positiven Rückmeldungen der Studierenden haben gezeigt, dass digitalisierte Aufgaben gut angenommen werden und so ein gezielter Kompetenzerwerb im Bereich der angewandten Mathematik möglich ist.
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Die MaLeMINT-Plattform ist jetzt online und stellt vielfältige Angebote bereit. Der Check-up zum Beispiel ist ein rund einstündiger Screeningtest, um die mathematische Voraussetzung für eine MINT-Fachrichtung an einer Universität oder Fachhochschule festzustellen. Im Bereich "Training" befindet sich ein spezifischer Vorbereitungskurs für ein MINT-Studium an einer konkreten Hochschule. Der Vorbereitungskurs dauert circa vier bis fünf Stunden. Für MINT-Enthusiasten ist die "Challenge" das passende Angebot. Dahinter verbergen sich sämtliche rund 320 Aufgaben des MaLeMINT-Katalogs zur umfassenden Vorbereitung auf ein MINT-Studium.
Das Angebot der Plattform wird durch ein Lehrkräfteportal ergänzt, welches Mathematiklehrkräften eine gezielte Unterstützung der Studienvorbereitung in der Schule ermöglicht. Hochschuldozierende können zudem die Plattform zum Abgleich der mathematischen Kompetenzen sowie zur Beratung von Studieninteressierten nutzen. Ebenso können Studienberatungen auf die Plattform hinweisen und somit gezielt MINT-Studiengänge bewerben.
