Gemeinsam mit Hamburg initiiert Schleswig-Holstein ein Baukastensystem für bürgerfreundliche Online-Services. Ihr gemeinsames Ziel: Einen bundesweiten Standard setzen.
Eine moderne Verwaltung braucht gute Online-Dienste – leicht zu bedienen, sicher und barrierefrei. Hier setzt das Kooperationsprojekt KERN an. Hamburg und Schleswig-Holstein initiieren gemeinsam ein Baukastensystem im Sinne des EfA-Gedankens ("Einer für Alle"), das Bundesländern, Kommunen und IT-Dienstleistern für die Entwicklung von digitalen Verwaltungslösungen bereitgestellt wird.
Im Fokus steht, die Entwicklung von qualitativ hochwertigen Online-Services zu erleichtern – für Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen aber auch Mitarbeitende der Behörden. Die erste Veröffentlichung einzelner Bausteine ist bereits im Sommer 2023 geplant.
Der digitale Staat muss einfacher und intuitiver werden
"Unsere Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen haben ein Anrecht darauf, dass die Nutzung von Verwaltungsleistungen genauso einfach und komfortabel ist wie das Einkaufen im Online-Shop", sagt Digitalisierungsminister und Chef der Staatskanzlei Dirk Schrödter. Der digitale Staat müsse einfacher und intuitiver werden. "Denn eines ist klar, ohne echte Usability ist die Digitalisierung zum Scheitern verurteilt. Der Erfolg des Gesamtvorhabens Verwaltungsdigitalisierung hängt davon ab, ob es gelingt, die Menschen von unseren Services zu begeistern."
Deshalb müsse das Thema der nutzerzentrierten Entwicklung für Schrödter insgesamt viel stärker als bisher Einzug in das Verwaltungshandeln finden. "Mit KERN schaffen wir dafür einen wichtigen Baustein." Das Projekt stehe stellvertretend für viele weitere Themen, die bei der Digitalisierung der Verwaltung wichtig seien. "Wir schaffen mit KERN einen länderübergreifenden Standard, um unnötige Doppelarbeit zu vermeiden und die Qualität unserer Angebote sicherzustellen. Wir handeln dabei nicht allein, sondern in enger Partnerschaft mit allen Interessierten. Die Bereitstellung erfolgt nach dem Motto "Public Money - Public Code", so stellen wir sicher, dass alle von den guten Dingen profitieren können, die wir entwickeln."
Standardisierung der Online-Dienste
"Online-Dienste können nur dann eine echte Entlastung sein, wenn sie leicht zu bedienen sind", sagt Jan Pörksen, Staatsrat und Chef der Senatskanzlei Hamburg, zum Projekt. "In Hamburg entwickeln wir unsere digitalen Angebote aus der Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer. Mit KERN arbeiten wir gemeinsam mit Expertinnen und Experten für UX-Design an einer Lösung für ganz Deutschland. Der Austausch mit einer breiten Fachcommunity ist dabei sehr wertvoll und zeigt erneut, dass Digitalisierung Gemeinschaftssache ist. Das Projekt ist ein bundesweiter Meilenstein im Bereich der serviceorientierten Verwaltungsmodernisierung."
Durch KERN sollen Entwicklerinnen und Entwickler befähigt werden, digitale Verwaltungslösungen barrierefrei und effizient zu gestalten. Mit der Unterstützung von Expertinnen und Experten für UX-Design entstehen Bauteile, die eng an den Bedarfen der Nutzerinnen und Nutzer orientiert sind. Alle Elemente werden in einem Open-Source-Design-System zur Verfügung gestellt – inklusive Handreichungen, Vorlagen und Services, wie einer Code-Bibliothek. Einzelne Elemente des Baukastens können frei kombiniert werden. So werden digitale Verwaltungslösungen optimal an individuelle Anforderungen angepasst.
Von Kommunal- bis Bundesebene: Mit der Standardisierung der Online-Dienste schafft KERN einen Wiedererkennungswert für Angebote der Verwaltung. Bürgerinnen und Bürger können staatliche digitale Angebote dadurch künftig leichter erkennen und sich besser zurechtfinden. Die Akzeptanz von digitalen Angeboten öffentlicher Verwaltungen kann so gestärkt werden.
Am KERN-Projekt beteiligen
KERN ist ein Gemeinschaftsprojekt. Die aufwachsende Community besteht aus mehreren Bundesländern, Bundesbehörden, Initiativen und Unternehmen. Interessierte können sich auf der OpenCode-Plattform des Bundes zum Thema austauschen und weitere Entwicklungen des Projekts verfolgen: www.kern-design-system.de
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