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Der Ministerpräsident - Staatskanzlei : Thema: Ministerien & Behörden

Daniel Günther

Ministerpräsident

 Erinnerung wachhalten

Minderheitenbeauftragter Callsen hat eine neue Gedenkstätte für die verfolgten Sinti und Roma eröffnet. So soll die Erinnerung auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben.

Letzte Aktualisierung: 02.10.2023

Auf dem Bild ist die Eröffnung der neuen Gedenkstätte für die verfolgten Sinti und Roma zusehen.
Eröffnung der neuen Gedenkstätte für die verfolgten Sinti und Roma: Marlo Thormann, Vorsitzender der SintiUnion SH (v.l.), Kelly Laubinger, Vorsitzende der Bundesvereinigung der Sinti und Roma, Achim Langer (Freie Waldorfschule Flensburg), Matthäus Weiß, Vorsitzender Landesverband der Sinti und Roma und Kamil Majchrzak, Vertreter des Polnischen Verbands Ehemaliger Politischer Häftlinge der NS-Gefängnisse und Konzentrationslager.

Denkt man an die Opfer des Nationalsozialismus, kommt die Gruppe der Sinti und Roma vielen Menschen nicht als erstes in den Sinn. Doch auch die Angehörigen dieser Minderheit wurden zwischen 1933 und 1945 systematisch verfolgt. Rund 2.500 norddeutsche Sinti und Roma wurden ab 1940 in das besetzte Polen verschleppt. Nur wenige von ihnen kamen aus den Lagern und Ghettos zurück.

"Wir sind es den Opfern des nationalsozialistischen Völkermords schuldig, die nach wie vor schmerzende Erinnerung an das Verbrechen der Verfolgung und Ermordung von Sinti und Roma wachzuhalten", sagte Johannes Callsen, der Minderheitenbeauftragte des Landes. In Flensburg eröffnete er nun auf dem Gelände der Freien Walddorfschule eine neue Gedenkstätte für die verfolgten Sinti und Roma.

Verantwortung für die Zukunft

Auch die künftigen Generationen sollen sich an die Vergangenheit erinnern können, betonte Callsen: "Es liegt in unserer Verantwortung, die vergangenen Schandtaten zu verurteilen und uns für eine bessere Zukunft einzusetzen." Der Minderheitenbeauftragte dankte der Freien Waldorfschule, der Europa-Universität und der Stadt Flensburg sowie dem Schleswig-Holsteinischen Landesverband Deutscher Sinti und Roma, die gemeinsam die neue "Gedenkstelle Steinfelder Weg" ins Leben gerufen haben.

"Die Gedenkstelle ermöglicht sowohl eine würdevolle Erinnerung an die Opfer dieses Verbrechens, als auch eine kritische Auseinandersetzung mit den Themen Antirassismus, Antidiskriminierung und mit der Aufarbeitung historischer Quellen", hob Callsen hervor. "Wir erinnern uns heute an die Opfer dieses Verbrechens – und schauen dabei gleichzeitig in die Zukunft. In eine Zukunft, in der Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit die Norm sind, in der Empathie untereinander und Solidarität füreinander den Ton angeben und in der diskriminierendes Verhalten endlich überwunden wurde."

Geschützte Minderheit

In Deutschland leben etwa 70.000 Sinti und Roma, davon schätzungsweise 6.000 in Schleswig-Holstein, schätzt der Landesverband Deutscher Sinti und Roma. Schleswig-Holstein hat die Minderheit der Sinti und Roma als erstes Bundesland in die Landesverfassung aufgenommen: Seit dem 14. November 2012 sind sie in Schleswig-Holstein offiziell eine besonders geschützte Minderheit.

Weitere Informationen

Mehr erfahren über Sinti und Roma in Schleswig-Holstein

Verband Deutscher Sinti und Roma e. V. - Landesverband Schleswig-Holstein

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