Als Hermann Schultz 1987 Vorsitzender des "Deutschen Bundes für Vogelschutz" in Schleswig-Holstein wurde, hatte der Verein rund 2.000 Mitglieder – 35 Jahre später sind es 28.000. Mit dieser außerordentlichen Bilanz gibt Schultz nun sein Amt als Landesvorsitzender des Naturschutzbundes (NABU) ab. Auf der Abschiedsveranstaltung am Freitag in Molfsee würdigte Ministerpräsident Daniel Günther den in Vereinskreisen bekannten "Anwalt der Natur": "Über Jahrzehnte haben Sie in unzähligen Gesprächen, Sitzungen und Texten Natur und Artenvielfalt erklärt. Sie haben dafür geworben, sie zu erhalten und zu schützen. Noch beeindruckender sind die Erfolge, die Sie für den Schutz von Arten, Natur und Umwelt erzielt haben."

Geschätzter Gesprächspartner

Von Schweinswalen über Fledermäuse bis zu Störchen und Wasservögeln, der gesamte Nationalpark Wattenmeer habe vom ehrenamtlichen Engagement des langjährigen Vorsitzenden profitiert, betonte der Ministerpräsident. Schultz habe dafür gesorgt, dass sich der NABU für den Schutz und Erhalt der Natur als Ganzes einsetzt.

Das Land habe auch mal harsche Kritik einstecken müssen, sagte Günther. "Ihren professionellen und hartnäckigen Einsatz sowie Ihre große Expertise und Zuverlässigkeit haben wir aber immer sehr geschätzt", betonte Günther. "Ich selbst habe Sie dabei immer als jemanden erlebt, der für seine Sache brennt – und der dennoch besonnen und mit kühlem Kopf auftritt und argumentiert."

Gute Zusammenarbeit geschaffen

Seit 2015 hat sich Hermann Schultz außerdem als Kuratoriumsvorsitzender des Bildungszentrums für Natur, Umwelt und ländliche Räume (BNUR) engagiert. Damit habe er für eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Bildungszentrum, dem NABU und anderen Verbänden gesorgt, sagte Günther. "Das zeigt, wie verwurzelt Sie in der Welt des Naturschutzes in Schleswig-Holstein waren und sind."

Für sein Engagement wurde Hermann Schultz im vergangenen Jahr von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.