KIEL. Zum heutigen (1. Februar) Jubiläumsempfang des Plattdeutschen Rates in Kiel hat der Minderheitenbeauftragte des Ministerpräsidenten, Johannes Callsen, das Gremium gewürdigt: „Seit nunmehr 20 Jahren hat das Plattdeutsche eine Stimme in Schleswig-Holstein. Wir sind das einzige Land, in dem eine solche Vertretung der Sprecher existiert. Ohne den Plattdeutschen Rat wären wir in Schleswig-Holstein im Bereich des Niederdeutschen sicher nicht so gut aufgestellt
.“
Gute Sprachenpolitik könne nur mit den Sprecherinnen und Sprechern gemeinsam gestaltet und vorangebracht werden, so Callsen weiter. Ein Beispiel dafür sei das Modellprojekt Niederdeutsch, in dem seit fünf Jahren Schülerinnen und Schüler ab der ersten Klasse Niederdeutsch lernen. Inzwischen sind 32 Grundschulen und neun weiterführende Schulen mit mehr als 3.000 Schülern dabei.
„Die Landesregierung fördert auch Sprachangebote in Kindertagesstätten für Dänisch, Friesisch und Niederdeutsch. Ziel ist es, Kinder frühzeitig mit den Regional- und Minderheitensprachen des Landes vertraut zu machen
“, sagte Callsen. Kreise und kreisfreie Städte können den Trägern von Kindertageseinrichtungen pro Betreuungsgruppe bis zu 2.000 Euro für Personal- und Sachkosten bewilligen. Diese Förderung wird im Rahmen der Kita-Reform fortgesetzt. Eine neue Richtlinie gibt den Trägern dann noch mehr Planungssicherheit: „Diese Fördermaßnahmen sind Meilensteine hin zu einer lebendigen niederdeutschen Sprache in Schleswig-Holstein
“, so der Minderheitenbeauftragte.
Der Plattdeutsche Rat wurde 2000 als Reaktion auf das Inkrafttreten der Europäischen Sprachencharta beim Schleswig-Holsteinischen Heimatbund gegründet. Er wird frei gewählt und ist in allen wichtigen Gremien auf Landesebene vertreten.
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