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Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein : Thema: Ministerien & Behörden

Amrum

Das längste Denkmal der Insel Amrum: der Krümwaal - Erforschung einer eisenzeitlichen Wallanlage

Letzte Aktualisierung: 29.07.2022

Digitales Geländemodell des Krümwaales aus Laserscandaten berechnet, die kleinste Höhenunterschiede zeigen.
Digitales Geländemodell des Krümwaales aus Laserscandaten berechnet, die kleinste Höhenunterschiede zeigen.

Der Krümwaal ist das längste archäologische Denkmal der Insel Amrum und in Teilstücken noch bis zu 2 m hoch erhalten. Er verläuft heute auf einer Strecke von etwa 1,8 km südlich des Ortes Nebel in teilweise unregelmäßigem Verlauf, bis er halbkreisförmig, ein größeres Areal einschließend, an der Ostküste der Insel im Küstenabbruch zum Watt endet. Bisher ist nur wenig über die Erbauer, das Alter und den Zweck der Anlage bekannt. Ähnliche Wallanlagen sind auf den nordfriesischen Inseln vorhanden, beispielsweise der Swarte Wall auf Sylt.

Im Jahr 2019 untersuchten Prof. Hans-Rudolf Bork und Dr. Svetlana Khamnueva-Wendt vom Institut für Ökosystemforschung der Universität Kiel (CAU) im Rahmen eines Studierendenpraktikums einen Wallschnitt durch den Krümwaal. Es zeigen sich drei Wallphasen, die sich nur wenig unterscheiden, da umliegende Sande für den Bau des Walles verwendet wurden. Die Datierungen von kleinsten Holzkohlefragmenten und einem verkohlten Getreidekorn weisen nach, dass der Wall bereits um oder kurz vor Christi Geburt während des Überganges von der Epoche der vorrömischen Eisenzeit zur Römischen Kaiserzeit angelegt wurde. Die oberen Wallschichten datieren wenige Jahrhunderte nach Christus.

Um den Zweck des Krümwaales besser verstehen zu können, sind weitere Untersuchungen möglicher Siedlungsbereiche in der Fläche zwischen Wall und Küste notwendig. Direkt angrenzend sind im Osten des Walles vorgeschichtliche Ackerstrukturen erhalten, die teilweise parallel zum Wall ausgerichtet sind. Mehrere bronzezeitliche Grabhügel liegen inner- und außerhalb des Wallverlaufes. Unter der Wallschüttung wurde sogar eine viele Jahrtausende ältere Grube aus der Mittelsteinzeit (Mesolithikum) erfasst.

 

 

Mit dem Bagger wurde der Wall zur Hälfte geöffnet, um die Bodenschichten zu untersuchen.
Mit dem Bagger wurde der Wall zur Hälfte geöffnet, um die Bodenschichten zu untersuchen.

 

Das Sedimentprofil wurde für verschiedene Analysen beprobt.
Das Sedimentprofil wurde für verschiedene Analysen beprobt.

 

Das Team der Walluntersuchung und des Studierendenpraktikums im Jahr 2019
Das Team der Walluntersuchung und des Studierendenpraktikums im Jahr 2019

 

Kontakt:

Dr. Svetlana Khamnueva-Wendt und Prof. Hans-Rudolf Bork, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), Institut für Ökosystemforschung

https://www.ecosystems.uni-kiel.de/de/abteilung/abt_geoarch_umwelt

 

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