Das Projekt Megalithic Routes in Schleswig-Holstein
Im Jahr 2013 wurde die „Europäische Straße der Megalithkultur“ als Kulturroute des Europarats anerkannt. Mit dem Steinzeitpark Dithmarschen gibt es in Schleswig-Holstein lediglich ein Mitglied des internationalen Vereins „Megalithic Routes e.V.", der sich europaweit für den Erhalt, die Pflege und Vermittlung von Megalithen einsetzt.
Vor diesem Hintergrund und dem Europäischen Kulturerbejahr 2018 unter dem Motto SHARING HERITAGE sieht das ALSH eine große Chance mit dem Steinzeitpark Dithmarschen ein gemeinsames Projekt zur Inwertsetzung der Europäischen Straße der Megalithkultur und dessen archäologischen Erbes in Schleswig-Holstein umzusetzen.
Was sind Megalithen?
Bereits von dem Begriff der Megalithen geht ein geheimer Zauber aus. Das Wort ist aus dem Griechischen übernommen worden und setzt sich aus μέγας bzw. mégas (dt. ‚groß‘) und λίθος bzw. líthos (dt. ‚Stein‘) zusammen. Er umfasst verschiedene von den Menschen der Jungsteinzeit aus großen Steinen errichtete Kult- oder Grabstätten. Sie sind ein weltweit verbreitetes Phänomen. Diese in unserer modernen Landschaft archaisch anmutenden Anlagen waren Teil vergangener und sind Teil moderner Erinnerungskultur.
Verbreitung in Mitteleuropa
Um 5000 v. Chr. setzt die gesamteuropäische Tradition der beeindruckenden Megalithen ein. Sie tauchen in Europa erstmals in der Bretagne und auf der Iberischen Halbinsel auf. Die im nördlichen Mitteleuropa verbreiteten Megalithen stammen aus der Jungsteinzeit zwischen ca. 4800 und 2500 v. Chr. Sie stellen damit die ältesten bis heute erhaltenen baulichen Reste Mitteleuropas dar. In Schleswig-Holstein kommen insbesondere Großsteingräber vor. Dabei werden verschiedene Typen unterschieden, die in ihrer Bauweise variieren können. Die älteste Form scheint der sogenannte Dolmen zu sein. Ein jüngerer Typ ist das Ganggrab. So werden Gräber bezeichnet, an denen ein Gang quer oder schräg an die Kammer angesetzt war. Dolmen oder Ganggräber können entweder von langgestreckten oder runden Grabhügeln umgeben gewesen sein, die jeweils mit Steinen eingefasst waren. Sie gehören zu der sogenannten Trichterbecherkultur. Diese wird als erste bäuerliche Kulturgruppe Nordeuropas angesehen. Sie errichtete nach neuen wissenschaftlichen Datierungen ihre Megalithen schwerpunktmäßig in der Zeit zwischen ca. 3650 und ca. 3100 v. Chr., also noch bevor in Ägypten die ersten Pyramiden errichtet wurden.
Wandel und Erhaltung
Mit Beginn der Neuzeit haben Megalithen zunehmend Interesse geweckt und bis heute ihren die Kulturlandschaft prägenden Stellenwert erhalten. Nach Aufgabe erfuhren Megalithen Umdeutungen und waren beliebte Objekte wissenschaftlicher Spekulationen. Dabei wurden Anlagen bereits im Mittelalter z. B. mit Kapellen überbaut oder Menhire, die inzwischen als Objekte der heidnischen Vorzeit erkannt waren, umgedeutet und ‚christianisiert‘. Die allergrößte Menge der teilweise mehr als 5000 Jahre alten Anlagen dürfte aber vor allem im späten 19. Jh. u. a. der Urbanisierung, Industrialisierung und dem Infrastrukturausbau zum Opfer gefallen sein. Steine wurden für den Haus-, Straßen- und Brückenbau genutzt. Außerdem dienten Megalithgräber vielfach auch als Sandentnahmestellen, da sie im Gegensatz zu heute ursprünglich von Erdhügeln bedeckt waren.
Großsteingräber, wie das von Bunsoh, der Brutkamp, das rekonstruierte Großsteingrab von Karlsminde oder die von Munkswolstrup, werden durch ehrenamtliches und gemeinnütziges Engagement getragen. Neben Albersdorf wurde in dem bei Oeversee gelegenen Munkswolstrup ein archäologischer Park, der Arnkiel-Park, errichtet. Daneben steht die Übernahme der Megalithen in die Geschichtskultur des Landes. Alte Denkmale werden zu den Gräbern der Ahnen stilisiert. Neue Megalithanlagen werden errichtet. Sie knüpfen dabei bewusst an die Jungsteinzeit an und symbolisieren den gemeinsamen Ursprung.Heute sind in Schleswig-Holstein alle bekannten und nicht bekannten Großsteingräber durch das Denkmalschutzgesetz vor Zerstörung geschützt. Doch dieser theoretische Schutz bedarf der praktischen Umsetzung. Der langfristige Erhalt unseres archäologischen Erbes ist auch an Ihre Wertschätzung gebunden.
Projektförderung
Das Projekt wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres 2018 SHARING HERITAGE gefördert. Die Geschäftsstelle des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz (DNK) bei der BKM ist für die Koordinirung der …
Das Wort Megalith entstammt dem Griechischen und setzt sich aus μέγας bzw. mégas (deutsch ‚groß‘) und λίθος bzw. líthos (deutsch ‚Stein‘) zusammen. Gemeint sind verschiedene, von den Menschen der Jungsteinzeit aus großen Steinen errichtete Kult- oder Grabstätten, ein weltweit verbreitetes Phänomen. Diese in unserer modernen Landschaft archaisch anmutenden Anlagen waren und sind Teil vergangener bzw. moderner Erinnerungskultur. Schon mit Beginn der Neuzeit weckten Megalithen zunehmend das allgemeine Interesse und behielten bis heute ihren prägenden Stellenwert. Mehrfach erfuhren Megalithen Umnutzungen, Umdeutungen und waren beliebte Objekte wissenschaftlicher Spekulationen.
Bereits um 5000 v. Chr. setzte die gesamteuropäische Tradition der beeindruckenden Megalithen ein. Sie tauchten in Europa erstmals in der Bretagne und auf der Iberischen Halbinsel auf. Schleswig-Holstein verfügt heute noch über rund 400 denkmalgeschützte Megalithgräber. Die allermeisten der mehr als 5000 Jahre alten Grabanlagen dürften allerdings im späten 19. Jh. u. a. der Urbanisierung, Industrialisierung und dem Infrastrukturausbau zum Opfer gefallen sein. Ihre monumentalen Steine fanden im Haus-, Straßen- und Brückenbau Verwendung. Die Megalithgräber in Schleswig-Holstein gehören zur sogenannten Trichterbecherkultur, die als erste bäuerliche Kulturgruppe Nordeuropas angesehen wird. Nach neuen naturwissenschaftlichen Datierungen erbauten sie ihre Megalithen schwerpunktmäßig in der Zeit zwischen ca. 3650 und ca. 3100 v. Chr., also noch vor der Errichtung der ersten Pyramiden in Ägypten.
2013 wurde die „Europäische Straße der Megalithkultur“ als Kulturroute des Europarates anerkannt und seitdem führen die Mitglieder von Megalithic Routes diesen internationalen Tag der Megalithik durch. In Schleswig-Holstein ist bisher nur der Steinzeitpark Dithmarschen Mitglied im internationalen Verein „Megalithic Routes e. V.“, der sich europaweit für den Erhalt, die Pflege und die Vermittlung von Megalithen einsetzt. Vor diesem Hintergrund und dem Europäischen Kulturerbejahr 2018+1 unter dem Motto „Sharing Heritage“ starteten das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein und der Steinzeitpark Dithmarschen im September letzten Jahres ein gemeinsames Projekt zur Inwertsetzung der Europäischen Straße der Megalithkultur in Schleswig-Holstein. Somit kann 2019 auch in Schleswig-Holstein der Tag der Megalithik gebührend begangen werden.
Das diesjährige Motto des europäischen Tages der Megalithkultur lautet: „Freiwillige Arbeitsgruppen“. An diesem Tag bieten verschiedene gemeinnützige Gruppen, Organisationen und Vereine Veranstaltungen und Aktionen an touristisch erschlossenen Megalithgräbern an. Damit sollen die sogenannten Großsteingräber deutlicher in das Bewusstsein von Besucherinnen und Besuchern rücken.
Der Tag der Megalithik wird im Projekt „Megalithic Routes in Schleswig-Holstein“ durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien (BKM) im Kontext des Europäischen Kulturerbejahres 2018+1 unter dem Motto „Sharing Heritage“ gefördert.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/ALSH/Projekte/MegalithicRoutes/megalithicRoutes.html.
Heute sind alle bekannten und nicht bekannten Megalithen durch das Denkmalschutzgesetz vor Zerstörung geschützt. Doch um das archäologische Erbe langfristig zu erhalten, bedarf es auch immer der Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern. Großsteingräber wie der Denghoog auf Sylt, der Brutkamp in Dithmarschen, das rekonstruierte Megalithgrab von Karlsminde oder der Arnkiel-Park von Munkwolstrup werden durch ehrenamtliches und gemeinnütziges Engagement getragen, vermittelt und damit auch erhalten. Besuchen Sie Ihr Großsteingrab in Ihrer Nähe!
Wir luden alle Interessierten ein, am Sonntag, dem 28. April, den Tag der Megalithik an den verschiedenen Standorten im Land mit uns zu begehen!
Interessierte konnten am 28. April im Lande fünf Veranstaltungsorte kostenfrei besuchen:
Kreis Rendsburg-Eckernförde, Gemeinde Waabs
Zu besichtigen: das rekonstruierte Langbett von Karlsminde
Angebot: In der Zeit von 11 – 15 Uhr gibt es Führungen, Gespräche und etwas Überraschendes (experimentelle Archäologie)
Anfahrt/Informationen: Über die B 203 aus Eckernförde kommend Richtung Kappeln fahren. Abfahrt Waabs – auf der K 87 (Engelsburger Weg) Richtung Hemmelmark. Weiter auf der L 26 …
Am rekonstruierten Megalithgrab in Karlsminde in der Gemeinde Waabs wurde am 08.09.2019 diese Feierlichkeit begangen.
Megalithic Routes – die Straße der Megalith-Kulturen – verbindet Schleswig-Holstein mit Europa. Das ist das Vermittlungsziel des von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geförderten internationalen Projektes „Megalithic Routes in Schleswig-Holstein“.
Am Tag des offenen Denkmals am 8. September2019 wurden zwei der neuen Beschilderungen der Megalithic Routes in Schleswig-Holstein eingeweiht und präsentiert. Zahlreiche Interessierte kamen trotz des nicht optimalen Wetters zusammen, um die neuen Informationstafeln zu begutachten. Kleine Vorträge und ein Besuch am benachbarten Megalithgrab von Langholz rundeten den Tag des offenen Denkmals ab.
2013 wurde die „Europäische Straße der Megalithkultur“ als Kulturroute des Europarates anerkannt. Damit würdigt er eine Denkmalgruppe, die die ältesten in weiten Teilen Europas vorkommenden Bauwerke umfasst. Die erste bäuerliche Kulturgruppe Nordeuropas, die sogenannte Trichterbecherkultur, errichtete ihre Grabbauten in der Zeit zwischen ca. 3650 und ca. 3100 v. Chr., also lange bevor in Ägypten die ersten Pyramiden standen. Die Megalith-Kulturen der Jungsteinzeit zeichnet die Nutzung von Findlingen und anderen großen Steinen als Baumaterial aus. Diese fanden nicht nur bei uns in Schleswig-Holstein, sondern auch in vielen anderen Regionen von Portugal bis nach Skandinavien Verwendung. Diese in unserer modernen Landschaft archaisch anmutenden Großsteingräber waren nicht nur Teil vergangener, sondern wurden später erneut Teil moderner Erinnerungskultur.
Das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein hat mit dem Europäischen Kulturerbejahr 2018+1 unter dem Motto „Sharing Heritage“ diese Objektgruppe und die sie tragenden Gedanken aufgegriffen und möchte mit diesem Projekt die nordeuropäische Megalith-Kultur als unverzichtbaren Teil unserer gemeinsamen europäischen Kultur herausstellen. Ihre Bedeutung und Geschichte soll analog wie digital und interaktiv, aber auch alters- und zielgruppengerecht vermittelt werden.
Zusammen mit dem Steinzeitpark Dithmarschen und anderen Partnern vor Ort soll die Inwertsetzung des megalithischen Erbes in Schleswig-Holstein als Teil der Europäischen Straße der Megalithkultur erfolgen. Dieses Vorhaben ist eng mit der Unterstützung und Förderung des internationalen Vereins „Megalithic Routes e. V.“ verbunden. Er bietet Museen und Gemeinden mit megalithischen Denkmalen ein gemeinsames Dach. Als europaweit arbeitende Interessensgemeinschaft setzt er sich über seine Mitglieder für den Erhalt, die Pflege und Vermittlung der Megalithkultur vor Ort ein und ermöglicht den Erfahrungsaustausch zwischen den Regionen. Bisher ist in Schleswig-Holstein nur der Steinzeitpark Dithmarschen Mitglied. Andere streben eine Mitgliedschaft an.
Um dieses Vorhaben zu unterstützen, hat das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein für 15 Standorte in Schleswig-Holstein im Rahmen des Projektes neue Informationstafeln zu diesen Megalithgräbern erarbeitet. Diese sollen in den nächsten Wochen aufgestellt werden. Die Gestaltung der Beschilderung ist individuell auf den jeweiligen Ort zugeschnitten. Die Gräber werden in ihrer geschichtlichen Veränderung gezeigt. Auswahlkriterien für die Neubeschilderung waren Lage (Routenabschnitte für die Megalithic Routes in Schleswig-Holstein), Erhaltungs- und Pflegezustand, Wahrnehmbarkeit, Zugänglichkeit und Forschungsstand. Die Gestaltung der neuen 15 Megalith-Informationstafeln besteht aus individuellen und auf den jeweiligen Ort zugeschnittenen Visualisierungen, die die Gräber und ihre geschichtliche Veränderung zeigen. Dazu wurden Denkmalakten und Sekundärliteratur gesichtet, die Denkmale begangen und fotografisch vermessen, um sogenannte Punktwolken zu erzeugen, die eine dreidimensionale Visualisierung des jeweiligen Großsteingrabes ermöglichen.
So können einzelne Bauelemente und Besonderheiten (z. B. Trag-, Deck- oder Schalensteine), Nachnutzungen (z. B. Nachbestattungen in der Bronzezeit), archäologische Befunde, heutiger Erhaltungszustand und eine mutmaßliche Rekonstruktion des Objektes (z. B. die ursprüngliche Überhügelung des Grabs) veranschaulicht werden. Textlich greifen die Schilder das uns bekannte Wissen zu eindrucksvollen Techniken und Mühen der steinzeitlichen Nutzer dieser uralten europäischen Architektur auf und führen an die Fragen zur Veränderung und Wahrnehmung dieser ausdrucksstarken Kulturerbestätten heran. Dazu gehören beispielsweise die kontinuierliche Nutzung als Grabstätte in späteren Epochen oder der Einbindung von Sagen und Mythen, …
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