Das archäologische Erbe in Schleswig-Holstein profitiert vom bürgerlichen Engagement, auch als "citizen science" bekannt. Die Meldungen von Zufallsfunden und die Beiträge von Laienforschern sind für die Archäologie von unschätzbarem Wert. Früher war die Suche nach archäologischen Funden meist Experten vorbehalten. Heutzutage kann jeder mit einem Metalldetektor nach verborgenen Schätzen suchen. Dabei besteht jedoch die Gefahr, archäologische Denkmale zu beeinträchtigen oder gar zu zerstören. Im Gegensatz zu früher kann heute fast jeder, unabhängig von archäologischen Kenntnissen, mit einem Metalldetektor auf Schatzsuche gehen. Unabhängig davon, ob nach Münzen, Militaria, archäologischen Funden oder verlorenen Gegenständen gesucht wird. Der Metalldetektor zeigt vielversprechende Signale an, verrät aber weder das Alter noch die Eigentümerin/den Eigentümer des Fundstücks.
Ein Beispiel verdeutlicht die Problematik: Eine unerfahrene Sondengängerin oder ein unerfahrener Sondengänger gräbt nach einem vielversprechenden Detektorsignal einen Metallfund auf einem Acker aus, ohne zu bemerken, dass er sich auf einem eisenzeitlichen Urnenfriedhof befindet, den er nicht als solchen erkennt. Ein zu tiefer Spatenstich kann eine metallene Grabbeigabe aus ihrem Kontext reißen. Dadurch verliert die Bestattung einen wichtigen Teil ihrer historischen Bedeutung, vergleichbar mit dem Herausreißen einer entscheidenden Seite aus einem Buch. Je nach Erhaltungszustand des Fundes besteht die Gefahr, dass er durch Verformung, Fragmentierung und Korrosion unerkannt bleibt. Landet das Objekt unbemerkt im Buntmetallschrott, ist die Information unwiederbringlich verloren. Dies gilt auch für Funde im durchpflügten Oberboden, die Hinweise auf Art, Alter und ungefähre Position von Bestattungen eines prähistorischen Gräberfeldes geben können.
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