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Zahlen und Fakten

Zahlen zur Wirtschaft


Die schleswig-holsteinische Wirtschaft ist weitgehend stabil und krisenresistent, das zeigte sich auch in der Corona-Pandemie. Das Land befördert wirtschaftliche Stärken und Innovationskraft und baut sie konsequent aus. So stellt sich der echte Norden zukunftsfest auf.


Letzte Aktualisierung: 25.04.2023

Lage der Wirtschaft

Im Jahr 2022 wurde in Schleswig-Holstein ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Höhe von rund 112,8 Milliarden Euro (oder knapp 38.274 Euro pro Kopf) erwirtschaftet. Das waren 1,3 Prozent mehr als im Vorjahr (preisbereinigt, siehe Erläuterungen). Damit wuchs die schleswig-holsteinische Wirtschaft zuletzt etwas langsamer als die Wirtschaft im gesamten Bundesgebiet (1,8 Prozent, preisbereinigt).

Insgesamt kam die schleswig-holsteinische Wirtschaft im Bundesvergleich gut durch die Corona-Pandemie und die Energiekrise. Im Krisenjahr 2020 brach das BIP in Schleswig-Holstein gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 um 1,7 Prozent (preisbereinigt) ein, in Deutschland insgesamt betrug der Einbruch 3,7 Prozent (preisbereinigt). Im Jahr 2022 lag das schleswig-holsteinische BIP bereits um 0,8 Prozent (preisbereinigt) über dem des Vorkrisenjahres 2019, in Deutschland insgesamt waren es 0,6 Prozent (preisbereinigt).  Dass sich Schleswig-Holsteins Wirtschaft in der Krise stabiler zeigte, liegt vor allem an der Wirtschaftsstruktur. Zum einen sind in Schleswig-Holstein Branchen stark vertreten, die auch während der Pandemie robuste Ergebnisse erwirtschaften konnten, z.B. die Ernährungsindustrie oder die Medizintechnik. Zum anderen ist die im Bundesvergleich eher kleinteilige Wirtschaft Schleswig-Holsteins mit zahlreichen kleinen und mittleren Unternehmen besser dafür ausgelegt, Krisen zu überstehen. Dennoch gab es, trotz umfangreicher Wirtschaftshilfen, erhebliche Schäden in den Branchen, deren Geschäftstätigkeit durch Pandemiemaßnahmen und hohe Energiekosten erschwert wurde. Auch die während der letzten Jahre teilweise rapide steigenden Preise, der Umstellungsbedarf auf dem Weg zur Klimaneutralität und die hohen Baukosten sind für die Unternehmen in Schleswig-Holstein aktuell herausfordernd.

Eine interaktive Übersicht zur Entwicklung der schleswig-holsteinischen Wirtschaft finden Sie auf dem Dashboard von Statistik Nord (hierfür benötigen Sie eine aktuelle Browser-Version von Chrome, Safari, Firefox oder Edge): Zur Webseite

Arbeitsmarkt  

Auf dem Arbeitsmarkt unterbrach die Corona-Pandemie vorübergehend die seit einem Jahrzehnt währende positive Entwicklung. Anschließend erholte sich der Arbeitsmarkt aber sehr nachhaltig, sodass Unternehmen sich mittlerweile zunehmend strecken müssen, um Fachkräfte zu finden.

Im Jahr 2022 waren fast 82.000 Menschen in Schleswig-Holstein arbeitslos (2021: fast 89.000). Die Arbeitslosenquote betrug 5,2 Prozent. Sie fiel gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Prozentpunkte ab und folgte damit in etwa dem Bundestrend (5,3 Prozent). Die Zahl der Erwerbstätigen in Schleswig-Holstein lag bei knapp 1,46 Millionen.  

Tortendiagramm mit verschiedenen Sektoren der schleswig-holsteinischen Wirtschaft
Die Wirtschaftsstruktur Schleswig-Holsteins nach Sektoren.

Unternehmerland Schleswig-Holstein

Rückgrat des Wirtschaftslandes Schleswig-Holstein ist der Mittelstand. Kleine und mittlere Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten sind in Schleswig-Holstein stärker vertreten als in anderen Bundesländern. Der Anteil der Großunternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten liegt im Bundesschnitt um rund 26 Prozent höher als im echten Norden, in der Großstadt Hamburg sogar um rund 50 Prozent. Wichtige Zukunftsbranchen sind in Schleswig-Holstein stark vertreten. Dazu gehören die Medizintechnik, die maritime Wirtschaft, die Ernährungswirtschaft, die Informations- und Kommunikationstechnologie, der Maschinenbau, erneuerbare Energien und die Gesundheitswirtschaft.

Diese Stärken werden konsequent gefördert und ausgebaut, vor allem über leistungsfähige Netzwerke zwischen Unternehmen, Hochschulen und durch die Förderinstitutionen des Landes.

Dienstleistungen

Prägend für die schleswig-holsteinische Wirtschaftsstruktur ist eine hohe Dienstleistungsorientierung wie beispielsweise in Handel, Logistik, Tourismus oder dem Gesundheits- und Sozialwesen. Die gesamte Dienstleistungsbranche hat im Jahr 2022 73,8 Milliarden Euro erwirtschaftet und damit 72,4 Prozent, also fast drei Viertel der Bruttowertschöpfung des Landes getragen. Der Anteil des Dienstleistungssektors an der Bruttowertschöpfung liegt damit über dem Bundesschnitt von 69,3 Prozent.

Industrie und Baugewerbe

Das Verarbeitende Gewerbe in Schleswig-Holstein trug 2022 mit 14,6 Milliarden Euro 14,3 Prozent zur Bruttowertschöpfung bei. Die umsatzstärksten Branchen sind das Ernährungsgewerbe und der Maschinenbau. Im Bundesvergleich ist Schleswig-Holstein aber wenig industriell geprägt. Der Anteil des Verarbeitenden Gewerbes an der Bruttowertschöpfung lag bundesweit mit 20,4 Prozent deutlich höher als im echten Norden.

Das Baugewerbe erwirtschaftete im Jahr 2022 knapp 7,3 Milliarden Euro und damit 7,1 Prozent der schleswig-holsteinischen Bruttowertschöpfung.

Landwirtschaft und Fischerei

Der Primärsektor erwirtschaftete 2022 in Schleswig-Holstein eine Bruttowertschöpfung von fast 2,4 Milliarden Euro, das sind rund 2,3 Prozent der gesamten Wertschöpfung im Land. Sein Anteil hat mit den Jahren tendenziell abgenommen, liegt aber deutlich höher als im Bundesdurchschnitt (1,2 Prozent). Von den 12.194 landwirtschaftlichen Betrieben werden rund eine Million Hektar Landfläche bewirtschaftet.

Außenhandel

Der schleswig-holsteinische Außenhandel leistet einen wichtigen Beitrag für die Wirtschaft des Landes. Im Jahr 2022 sind aus Schleswig-Holstein Waren im Wert von etwa 28 Milliarden Euro ins Ausland ausgeführt worden.

Die wichtigsten Handelspartner sind die Mitglieder der Europäischen Union, insbesondere Dänemark, aber auch China und die Vereinigten Staaten.

Erläuterungen

Bruttoinlandsprodukt
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst die wirtschaftliche Aktivität. Vereinfacht gesagt gibt es den Wert aller im Land entgeltlich hergestellten Waren und Dienstleistungen an. Der Wert der Güter und Dienstleistungen bemisst sich dabei an ihrem Preis. Zur besseren Nachvollziehbarkeit: Als Pro-Kopf-Angabe wäre es dann die Produktionsleistung eines Menschen in Schleswig-Holstein.

Bruttowertschöpfung
Die Bruttowertschöpfung wird vor allem zum Vergleich der wirtschaftlichen Aktivität in den unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen herangezogen. Vereinfacht gesagt misst sie den Wert der Waren und Dienstleistungen, die der betreffende Wirtschaftsbereich im Land entgeltlich hergestellt hat. Der Wert der Güter und Dienstleistungen bemisst sich, wie beim BIP, an ihrem Preis, es findet aber eine Bereinigung um Steuern und Subventionen statt. Diese Bereinigung bewirkt, dass der Vergleich der Aktivität zwischen den Wirtschaftsbereichen nicht durch staatliche Einflüsse verzerrt wird.

preisbereinigt
Um Änderungen in der tatsächlichen wirtschaftlichen Aktivität zu messen, wird herausgerechnet, wenn sich nur der Preis der Güter und Dienstleistungen verändert hat, nicht aber deren Menge oder Qualität.

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