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Typisch Schleswig-Holstein -
Gonger - Untote auf Sylt und Amrum

Auf den Inseln Sylt und Amrum kursiert die Sage um Wiedergänger, die nach ihrem Tod ihre Nachkommen aufsuchen.

Letzte Aktualisierung: 13.10.2022

Auf Sylt starb einmal eine Frau und man erzählt sich, dass sie ihren Prediger so lange aufsuchte, bis er ihr Schere, Nadel und Zwirn ins Grab legte. So war es damals üblich bei den Frauen auf Sylt.

Legenden der Untoten

Eine weitere Legende besagt, dass ein Schiffer gemeinsam mit seinen zwei Söhnen nach Holland segeln wollte. Der jüngste Sohn fühlte sich jedoch nicht wohl dabei und bat seine Mutter, etwas zu unternehmen. Diese konnte ihm aber nicht helfen, da es der Wille des Vaters war, dass sein Sohn mitsegelte. Auf dem Weg zum Hafen sagte der Junge: "Denket an mich, wenn ihr über diese Steine geht." In derselben Nacht verunglückten der Schiffer und seine Söhne. Die Schwester des Schiffers wohnte in demselben Haus wie ihr Bruder und legte jede Nacht ein Brusttuch vor ihr Bett. Am Morgen nach dem Unglück fand sie auf dem Tuch drei Blutstropfen und da wusste sie, dass ihr Bruder und seine Söhne ums Leben gekommen waren und sie nachts heimgesucht hatten.

Unheimliche Wiedergänger

Auf den Nordseeinseln Sylt und Amrum gibt es immer wieder schaurige Berichte von Wiedergängern, die auf Sylt und Amrum "Gonger" genannt werden. Bei diesen "Gongern" handelt es sich um unschuldige Mordopfer, Menschen, die zu Lebzeiten Grundsteine versetzt oder Land abgepflügt haben. Es kann sich aber auch um Gotteslästerer oder Selbstmörder handeln.

Der "Gonger" sucht seine Nachfahren heim

Es gibt jedoch noch eine weitere Art von "Gonger". Dabei handelt es sich um diejenigen, die auf See ertrunken sind. Diese zeigen sich ihren Anverwandten und geben ihnen Hinweise, damit diese den Tod des Verwandten und die Erinnerung an diesen akzeptieren.

Der Gonger meldet sich nicht bei der nächsten Blutsverwandtschaft, sondern überspringt zwei bis drei Generationen. Bei Abenddämmerung oder in der Nacht erscheint er in der Kleidung, in der er gestorben ist und streunt um das Haus des Nachfahren herum. Er tritt tropfnass in dessen Räumlichkeiten ein und löscht das Licht mit der Hand. Dann legt er sich zu dem Schlafenden ins Bett auf die Bettdecke. Am nächsten Morgen zeugt dann eine Spur von Salzwasser von seiner Anwesenheit. Der Gonger kehrt so lange wieder und gibt Hinweise, bis die Erinnerung an ihn wachgerufen und sein Tod anerkannt wird. Man erzählt sich, dass man einem Gonger nicht die Hand reichen darf. Diese verbrennt, wird schwarz und fällt ab.

Theater und Film

Die Legende der Gonger wurde durch Theater und Film aufgegriffen und ausgeschmückt. 1930 brachte Hugo Wolfgang Philipp sein Theaterstück "Der Gonger kommt" heraus. Im Jahr 2009 wurde die Pro Sieben-Fernsehproduktion "Gonger - Das Böse vergisst nie" ausgestrahlt und 2010 gab es mit "Gonger 2 - Das Böse kehrt zurück" sogar eine Fortsetzung.

Weitere Informationen

Typisch Schleswig-Holstein: Sagen und Legenden

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