Vier Jahrzehnte prägte Wolf von Lojewski den politischen Journalismus des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Deutschland. Er gilt auch heute noch als prominenter Vertreter der deutschen Fernsehkultur.
Wolf von Lojewski wurde am 4. Juli 1937 in Berlin geboren und wuchs in Ostpreußen auf. Nach der Vertreibung durch die Rote Armee 1945 zog er mit seiner Familie zunächst nach Cuxhaven und schließlich nach Kiel. Sein Jura-Studium schloss er 1966 in Hamburg mit dem ersten juristischen Staatsexamen ab.
Bereits während seines Studiums sammelte Wolf von Lojewski journalistische Erfahrungen als Chefredakteur der Kieler Studentenzeitung "Die Skizze" und zuvor als Volontär bei den Kieler Nachrichten. Seine Fernsehkarriere begann 1963 mit Berichten und Moderationen beim NDR. Dort moderierte er auch das Satiremagazin "extra 3".
1971 ging von Lojewski als Korrespondent für die ARD in die USA. Aus Washington berichtete er während des Vietnamkrieges und der Watergate-Affäre aus dem Inneren der Vereinigten Staaten. Drei Jahre später kehrte der Journalist zurück in die ARD-Zentrale nach Hamburg und übernahm die Redaktionsleitung des "Weltspiegels". Von 1979 bis 1981 moderierte Lojewski die ARD-"Tagesthemen".
Ab 1982 war er für die Dokumentarserie "Rund um Big Ben" in Großbritannien tätig. Dort leitete Lojewski das ARD-Studio, bevor er für fünf weitere Jahre als Korrespondent und Studioleiter nach Washington ging.
Im Frühjahr 1992 wechselte Wolf von Lojewski von der ARD zum ZDF: Dort leitete und moderierte er die nächsten elf Jahre das "heute journal".
Seine letzte "heute-journal"-Sendung moderierte von Lojewski am 2. Januar 2003. Im Ruhestand war es dem Journalisten jedoch zu still. Nicht einmal 50 Tage später war er wieder im Fernsehen zu sehen. Vom 19. März 2003 bis zum 14. Dezember 2005 moderierte von Lojewski das ZDF-Magazin "Abenteuer Wissen".
Bereits 1983 erhielt der Journalist seine erste Auszeichnung: Den "Goldenen Gong" bekam er für seine Reportage "Rund um Big Ben". Als bester Moderator einer Nachrichtensendung erhielt von Lojewski 1994 die Goldene Kamera. Bereits ein Jahr später wurde der Moderator des "heute journals" erneut für seine Arbeit mit dem "Telestar" ausgezeichnet.
Für sein lebenslanges Wirken als Reporter, Studioleiter und Moderator im deutschen Fernsehen wurde ihm 1999 der Hans-Joachim-Friedens-Preis verliehen. Vier Jahre später bekam er die Carl-Zuckmayer-Medaille für seine Verdienste um die Deutsche Sprache. Seine Dokumentation "Meine Heimat - Deine Heimat" brachte Wolf von Lojewski 2008 letztendlich den bayrischen Filmpreis ein.
