Ob als Prominententreff oder Familienbad - Sylt und seine Ortschaften bieten für jeden etwas. Die Landschaft zwischen Dünen und Deichen, Wiesen und Kliffen steht zu rund 50 Prozent unter Landschafts- oder Naturschutz. Nach einem ereignisreichen Tag kann man am Strand das Abendrot genießen und die Seele baumeln lassen.
Sylt ist vermutlich die bekannteste Insel Schleswig-Holsteins. Sie misst von Norden nach Süden 38,5 Kilometer und von Westen nach Osten variiert sie in der Breite von nur 350 Meter bis hin zu 12,6 Kilometern. Das macht sie mit einer Fläche von 99 Quadratkilometern zu der größten deutschen Nordseeinsel. Seit Juni 1927 ist Sylt durch den elf Kilometer langen Hindenburgdamm mit dem Festland verbunden.
Ellenbogentaktik
Der dänische König schenkte im 15. Jahrhundert einigen Sylter Familien eine Landzunge im Norden des Landes. Diese Landzunge - der "Ellenbogen"- und das Gebiet nördlich der Vogelkoje ist das sogenannte "Listland" und noch heute in Privatbesitz. Wer die Mautgebühr zahlt, darf ihn fast bis zum nördlichsten Punkt Deutschlands befahren. Das letzte Stück wird gewandert. Als Belohnung gibt es freie Sicht auf die dänische Nachbarinsel Röm.
Dünen, Kliffs und Heide
Westlich von List verändert sich die Landschaft fast wöchentlich. Der Westwind treibt die letzten Wanderdünen jedes Jahr mehrere Meter weiter nach Osten. Doch solange sie Straßen und Orten nicht zu nahe kommen, dürfen sie wandern. Andere, ursprünglich ebenfalls mobile Dünen, sind heute durch Bepflanzung befestigt.
Neben den aufgetürmten Sandbergen gibt es auf Sylt die unterschiedlichsten "Kliffs" zu entdecken. Kliff kommt von dem friesischen Wort "Klef" und meint damit keine felsigen Klippen, sondern eine Steilküste. Zwischen den Dörfern Wenningstedt und Kampen erhebt sich das fünf Kilometer lange "Rote Kliff", neben einem "Weißen" gibt es noch ein "Grünes" und das "Morsum" Kliff. Jedes einzelne ist Zeitzeuge einer zehn Millionen Jahre alten Erdgeschichte.
Atemberaubende Aussicht
Nicht einmal annähernd so alt ist die Braderuper Heide. Knapp 140 ha groß ist das Naturschutzgebiet, das mit allen anderen Heideflächen auf Sylt zusammen genommen einen großen Anteil an der - leider zurückgehenden - Gesamtheidefläche Schleswig-Holsteins hat. Um sich einen Überblick über die Heide und die restliche Insel zu verschaffen, empfiehlt sich die Aussichtsplattform der bis zu 52 Meter hohen Uwe-Düne. Nach 109 Holzstufen liegt einem die Insel, mit ihren 40 Kilometer Sandstrand, zu Füßen.
Seit jeher leben die Menschen in den Sylter Ortschaften unter dem Einfluss der teils unberechenbaren Natur. Das Heimatmuseum und Altfriesische Haus in Keitum sowie der "Friedhof der Heimatlosen" in Westerland berichten von den Traditionen und den damit einhergehenden Gefahren der Seefahrt. Das Erlebniszentrum "Naturgewalten" widmet sich auf über 2.000 Quadratmetern Themen wie "Kräfte der Nordsee" und "Wetter, Klima und Klimaforschung". Beim Thema "Leben mit Naturgewalten" wird in einem Sturmraum die Windgeschwindigkeit bei einer Sturmflut nachgeahmt. Nur ein paar Minuten dort bei Windstärke neun und man blickt dem nächsten Gegenwind mit der Gelassenheit der Sylter entgegen. Und der Wind, der kommt bestimmt.
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