Von den Urkunden des Mittelalters bis hin zur E-Akte – die historischen Aufzeichnungen haben viele Veränderungen durchlebt. Umzüge und Kriege hat das Archivmaterial überstanden und so stammt das erste Dokument bereits von 1059.
Erste Archive für Rechtssicherheit
Die Geschichte des heutigen Landesarchivs reicht bis ins Mittelalter zurück. Die seit 1111 in Holstein herrschenden Grafen des Hauses Schauenburg verwahrten ihre wachsende Sammlung an niedergeschriebenen Rechten, um diese langfristig abzusichern. Sie dokumentierten unter anderem den wachsenden Einfluss im von den Dänen beherrschten Schleswig. Ihre Macht erreichte ihren Höhepunkt, als der letzte Graf des Hauses 1440 Herzog von Schleswig wurde. Er hinterließ jedoch keinen Erben. Die Herrschaft in den beiden Ländern musste also neu vergeben werden.
Vertreter des holsteinischen Adels, der Geistlichkeit und der Städte beschlossen 1460 daher, einem Verwandten des letzten Schauenburgers das Amt des Herzogs in Schleswig und das des Grafen von Holstein zu übergeben: dem König von Dänemark, Christian I aus dem Hause Oldenburg. Es wurde "dat se bliven ewich tosamende ungedelt" (dass sie ewig ungeteilt zusammenbleiben) in der Übereinkunft des Privilegs von Ripen schriftlich festgehalten. Diese Urkunde ging sorgfältig verwahrt in die Archivbestände über.
Der Krieg um Schleswig und Holstein
Im 19. Jahrhundert änderten sich die Interessen. Die Idee der Nationalstaatlichkeit hatte nicht nur in Deutschland, sondern auch in Dänemark an Stärke gewonnen. Daher flammten die Konflikte um die Grenzländer wieder auf. In diesem Zusammenhang wurde das Ripener Privileg hervorgeholt und instrumentalisiert. So mündete der Streit um die Länder 1864 im Krieg.
Noch im selben Jahr gingen Preußen und Österreich als Sieger hervor. Drei Jahre später änderte sich der Status von Schleswig und Holstein zu dem einer preußischen Provinz. Neue Strukturen entstanden und Schleswig-Holstein benötigte ein Staatsarchiv, das 1870 errichtet wurde. Die Jahre der Unruhe waren damit jedoch nicht beendet, denn dem Archiv standen noch deutlich dunklere Zeiten in zwei Weltkriegen bevor.
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