Neumünster liegt im Herzen von Schleswig-Holstein, mit 79.000 Einwohnern ist es die kleinste kreisfreie Stadt des Landes und die einzige, die keinen direkten Zugang zum Meer hat. Dafür stand in Neumünster einst eine der ersten christlichen Kirchen des Landes. Bereits um 827 wurde hier, damals noch "Wippendorp" genannt, ein Gotteshaus gebaut. Um 1125 errichtete der spätere Bischof Vizelin ein Kloster, dem er den Namen "Novum Monasterium" (Neues Münster) gab. Allerdings wuchs Neumünster aufgrund der verkehrsgünstigen Lage so schnell zu einer lebendigen Siedlung an, dass die Mönche einen ruhigeren Platz suchten. Sie verlegten ihr Kloster auf eine kleine Insel am Eiderstedter See, in das heutige Bordesholm.
Grund für das schnelle Wachstum Neumünsters war der Ochsenweg, der durch Neumünster lief. Er war vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert die wichtigste Nord-Süd-Verkehrsader. Heute bewegen sich auf dem Ochsenweg zwar fast nur noch Wanderer und Radfahrer, aber die Stadt liegt noch immer an wichtigen Verkehrsachsen des Landes. Die Autobahn 7 kreuzt hier die Bundesstraße nach Segeberg und die Verbindung zwischen Dithmarschen und Holstein. Die Eisenbahnlinien von Hamburg nach Kiel und Flensburg führen ebenfalls durch Neumünster, obwohl die Bahn längst nicht mehr die Bedeutung für die Wirtschaft der Stadt hat, wie einst. Doch Neumünsters Bedeutung in Sachen Logistik ist geblieben. An die Tuchfabriken, die Neumünster seit dem 19. Jahrhundert über die Grenzen des Landes hinaus bekannt machten und lange Zeit die Wirtschaft prägten, erinnert seit Herbst 2007 das deutschlandweit in seiner Art einmalige Museum "Tuch+Technik".
Die Wirtschaft der Stadt hält mit den modernen Entwicklungen Schritt. High-Tech-Unternehmen sind in Neumünster ebenso zu Hause wie zahlreiche Unternehmen aus der Logistikbranche. Ein Designer Outlet Center an der Südumgehung holt Modefreunde aus dem ganzen Land nach Neumünster.
Auch die Holstenhallen locken Jahr für Jahr zahlreiche Besucher an, etwa mit hochkarätigen Musikveranstaltungen und Verkaufsausstellungen. Sie machen Neumünster auch zu einer schleswig-holsteinischen Pferdestadt. Turniere, Körungen und Pferdetage in den Holstenhallen sind bei den Freunden der Vierbeiner in ganz Norddeutschland ein Muss. Dagegen haben Wildpferde, Biber, Luchse, Braunbären und Wölfe – Tierarten, die heute in Deutschland selten sind – im Tierpark eine neue Heimat gefunden.
Die Neumünsteraner können gut feiern. Das wissen auch die 150.000 Besucher aus dem ganzen Land, die alljährlich zum viertägigen Volksfest "Holstenköste" kommen. Aber nicht nur Feiern, auch Helfen ist den Neumünsteranern wichtig.
Hier, in der Mitte Schleswig-Holsteins, ist der Hauptsitz des bundesweiten Projektes "Schüler Helfen Leben". Es koordiniert deutschlandweit den sozialen Tag, an dem Schüler einen Tag lang arbeiten, um mit dem erwirtschafteten Geld Jugendprojekte in Südosteuropa zu finanzieren.
Die Schüler Schleswig-Holsteins sind übrigens noch immer Spitze im Spendensammeln.
Mit rund 14.000 Quadratmetern Fläche Innen sowie 85.000 Quadratmetern Außen sind die Holstenhallen das größte Messezentrum des Landes.Quelle: M.Staudt / grafikfoto.de
Jedes Jahr im September verwandeln sich die Holstenhallen von Neumünster in eine riesige Baustelle. Auf der Baufachmesse "Nordbau" werden zahlreiche Baugeräte vorgestellt. Quelle: M.Staudt / grafikfoto.de
Das Alte Rathaus gehört zu den schönsten Bauten der Stadt, seit 1983 steht es unter Denkmalschutz.Quelle: M. Staudt / grafikfoto.de
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