Mechatroniker/in für Land- und Baumaschinentechnik (w/m/d)
Was macht eine Land- und Baumaschinenmechatronikerin bzw. ein Land- und Baumaschinenmechatroniker?
Letzte Aktualisierung: 20.10.2023
Die Tücke liegt oft im Detail – auch bei großen Land- und Baumaschinen, wenn sie kaputt sind. Land- und Baumaschinenmechatronikerinnen und Land- und Baumaschinenmechatroniker haben das bei der Fehlersuche an defekten Großfahrzeugen im Blick. Und wenn das Problem behoben werden konnte und der Motor wieder rattert, ist das regelmäßig ein Erfolgserlebnis.
Landmaschinen wie Traktoren oder Mähfahrzeuge und Baumaschinen wie Bagger, Radlader oder Raupenfahrzeuge gehören zu den typischen Arbeitsobjekten in der Land- und Baumaschinentechnik. Doch die Mechatronikerinnen und Mechatroniker kümmern sich nicht nur um alte Maschinen, sondern nehmen auch neue Fahrzeuge und Anlagen in Betrieb und statten sie gegebenenfalls mit Zubehör und Zusatzeinrichtungen aus.
In der Werkstatt sieht man häufig geöffnete Motorhauben, wo geschraubt, Teile ein- und ausgebaut oder Schläuche gewechselt werden. Werkstücke werden manuell oder maschinell bearbeitet. Beim Reifenwechsel eines Traktorreifens wird der Gabelstapler zur Hilfe genommen. Wenn ein kaputtes Gerät dringend gebraucht wird, muss es auch manchmal schnell gehen.
Im Detail: Land- und Baumaschinenmechatronikerinnen und Land- und Baumaschinenmechatroniker...
...warten und reparieren Fahrzeuge, die in der Landwirtschaft und auf Baustellen eingesetzt werden.
Hydraulische, elektrische und pneumatische Anbaugeräte
Maschinen, Geräte, Anlagen / Anlagenteile
Zusätzlich teilweise Metallbau und Schiffe.
erstellen Fehler- und Störungsdiagnosen in mechanischen, hydraulischen, elektrischen und elektronischen Systemen, grenzen die Ursachen ein
beheben Mängel, indem sie die entsprechenden Teile reparieren oder austauschen
bearbeiten Werkstücke manuell und maschinell und führen Schweißarbeiten aus
führen Hauptuntersuchungen an Fahrzeugen durch und stellen Stromanschlüsse her
bedienen Fahrzeuge und Anlagen der Land- und Baumaschinentechnik sowie deren umfangreiche Systeme und nehmen sie in Betrieb
rüsten land- und bauwirtschaftliche Fahrzeuge oder Maschinen mit Zubehör und Zusatzeinrichtungen aus
Welche Eigenschaften sollte ich mitbringen?
Wer Land- und Baumaschinenmechatronikerinnen und Land- und Baumaschinenmechatroniker werden möchte, sollte...
handwerklich sehr geschickt sein.
großes Interesse an Kraftfahrzeug- und Maschinentechnik haben.
gern unterwegs sein und gut mit Menschen umgehen können.
gute Augen haben und schwindelfrei sein.
über ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen verfügen.
Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern mitbringen.
Welche Einstellungsvoraussetzungen gibt es?
Schulabschluss:
Für den Ausbildungsberuf ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben.
Im Hinblick auf die beruflichen Anforderungen sollte jedoch mindestens ein guter Erster allgemeinbildender Schulabschluss - ESA - (ehemals Hauptschulabschluss) oder diesem gleichgestellter Bildungsabschluss vorliegen.
Schwerpunktfächer:
gute Leistungen in den Fächern Deutsch, Mathematik, Physik, Technik und Englisch
Weitere Voraussetzungen:
Teilweise ist der Erwerb von Fahrerlaubnissen für Land- und Baumaschinen erforderlich
Wünschenswert sind:
EDV-Kenntnisse und Führerschein Klasse T (Traktor)
Wie ist die Ausbildung aufgebaut?
Ausbildungsbeginn:
1. August eines jeden Jahres
Ausbildungsdauer:
3 1/2 Jahre
Ausbildungsaufbau:
praktische Ausbildung in dem Betrieb (Bauhof)
Teilnahme an überbetrieblichen Lehrgängen der DEULA sowie der Kreishandwerkerschaft
ein- bis zweimal wöchentlich Berufsschulunterricht
Ausbildungsorte:
Der Berufsschulunterricht erfolgt an der Beruflichen Schule des Kreises Nordfriesland in Husum.
Ausbildungsorte: Husum
Überbetriebliche Ausbildungsstätten:
Handwerkskammer Flensburg, Deula Rendsburg,
Kreishandwerkerschaft Nordfriesland (Husum) oder Kreishandwerkerschaft Dithmarschen (Meldorf bzw. Heide),
Firma Wüstenberg Landtechnik, Husum (Kooperationsvertrag)
Art des Ausbildungsverhältnisses:
Während der Ausbildung stehen die Land- und Baumaschinenmechatronikerinnen und -mechatroniker in einem tariflichen Ausbildungsverhältnis.
Welche Inhalte hat die Ausbildung?
Aufgabengebiete
Fahrzeuge, Maschinen, Anlagen und Geräte warten, prüfen und instand setzen, ggf. Zusatzeinrichtungen wie z.B. Mähfahrzeuge, Außenborder, Stromerzeuger, Rasenmäher installieren
Fahrzeuge und Geräte auf sichtbare Schäden untersuchen
Inspektionsprogramme nach Angaben des Herstellers ausführen, Ergebnisse in Prüfprotokollen festhalten
Funktionstests ausführen, z.B. am Motortester oder am Bremsenprüfstand
Störungen in mechanischen, hydraulischen, elektrischen und elektronischen Systemen beheben; Störungsursachen feststellen
Bauteile und Baugruppen auf Verschleißerscheinungen, Dichtheit usw. prüfen.
defekte Bauteile instand setzen oder austauschen
Einbaustellen für die Installationen aussuchen und vorbereiten
Anlagen und Metallkonstruktionen aufstellen, einbauen, verbinden und anschließen
hydraulische, pneumatische, elektrische und elektronische Baugruppen installieren und anschließen
Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen sowie Armaturen installieren
Abgasuntersuchungen durchführen, Einrichtungen zur Emissionsminderung prüfen und einstellen
Stromanschlüsse herstellen und prüfen
Werkstücke und Bauteile von Hand bzw. mit Maschinen bearbeiten und zusammenfügen
Metallprofile und -platten, Bleche und Rohre durch Brennschneiden, Trennschleifen, Schneiden oder Sägen auf das geforderte Maß zuschneiden
Bauteile z.B. durch Biegen, Warm- und Kaltumformen, Richten und Pressen in die maßgerechte Form bringen
gefertigte Bauteile, Normteile und fertige Bau- und Zubehörteile montieren
Fahrzeuge und Systeme bedienen und in Betrieb nehmen
Probefahrten zur Prüfung von Funktionsfähigkeit und Fahrsicherheit von Fahrzeugen durchführen
Darüber hinaus führen sie auch folgende Tätigkeiten aus:
Arbeitsabläufe planen und kontrollieren, Arbeitsergebnisse prüfen
technische Unterlagen wie Baupläne von Maschinen und Anlagen oder Schaltpläne berücksichtigen
technische Unterlagen wie technische Zeichnungen, Skizzen, Montagepläne für das Herstellen, Installieren und Montieren neuer Einrichtungen und Anlagen ggf. selbst anfertigen
Arbeitsschritte bei größeren Reparaturen und Montagearbeiten planen
notwendige Werkzeuge und Einrichtungen bereitstellen
Kunden beraten und betreuen, z.B. Fahrzeuge oder Maschinen an die Kunden übergeben; Kunden ggf. in die Bedienung einweisen
Theorie – In der Berufsschule stehen folgende Lernfelder auf dem Lehrplan:
Warten und Pflegen von Fahrzeugen oder Systemen
Instandsetzen von Maschinen, Geräten und Anlagen der Landmaschinentechnik
Instandsetzen von Maschinen, Geräten und Anlagen der Baumaschinentechnik
In- und Außerbetriebnahme und Übergabe von Maschinen, Geräten und Anlagen der Landmaschinentechnik
In- und Außerbetriebnahme und Übergabe von Maschinen, Geräten und Anlagen der Baumaschinentechnik
Demontieren, Instandsetzen und Montieren von fahrzeugtechnischen Baugruppen oder Systemen
Prüfen und Instandsetzen elektrischer und elektronischer Systeme
Prüfen und Instandsetzen von Steuerungs- und Regelungssystemen
Herstellen von Bauteilen für Maschinen, Geräte und Anlagen
Instandhalten von Verbrennungsmotoren
Prüfen und Instandsetzen von fahrzeugelektrischen Systemen
Prüfen und Instandsetzen von hydraulischen Steuerungs- und Regelungssystemen
Prüfen und Instandsetzen von Kraftübertragungssystemen an Maschinen und Geräten
Instandhalten von Fahrwerken an Maschinen und Geräten
Prüfen und Instandsetzen von komplexen Steuerungs- und Regelungssystemen
Instandsetzen von Maschinen, Geräten und Anlagen der Forst-, Garten- und Kommunaltechnik
In- und Außerbetriebnehmen und Übergeben von Maschinen, Geräten und Anlagen der Forst-, Garten- und Kommunaltechnik
Praxis:
Beispiele 1. Ausbildungsjahr
was bei der Durchführung von Messungen und Prüfungen beachtet werden muss
wie man Fahrzeuge, Systeme und Betriebseinrichtungen wartet, prüft und einstellt
wie Bauteile, Baugruppen und Systeme zu montieren, zu demontieren und instand zu setzen sind
wie man Ursachen von Fehlern systematisch sucht und Qualitätsmanagementsysteme anwendet
wie man Fahrzeuge und Systeme bedient und technische Unterlagen anwendet
wie man Kundenwünsche entgegennimmt
Beispiele 2. Ausbildungsjahr
wie man Werkstücke und Bauteile manuell und maschinell bearbeitet
wie man misst und prüft
wie man fügt, trennt und umformt
welche Möglichkeiten bei der Prüfung, Einstellung und dem Anschluss mechanischer, hydraulischer, pneumatischer, elektrischer und elektronischer Anlagen und Systeme bestehen
was man beim Eingrenzen und Bestimmen von Fehlern, Störungen und deren Ursachen beachten muss
wie man Montage-, Ablauf- und Funktionspläne liest und anwendet
wie man Fahrzeuge, Maschinen, Geräte und Anlagen an Kunden übergibt
worauf beim Qualitätsmanagement zu achten ist und wie man im Team arbeitet
Beispiele 3. Ausbildungsjahr
wie Fahrzeuge, Systeme und Betriebseinrichtungen instand gesetzt werden
welche Techniken und Methoden es bei der Aus- und Umrüstung von Fahrzeugen mit Zubehör und Zusatzeinrichtungen gibt
wie man Ursachen von Fehlern aufzeigt, dokumentiert und behebt
wie man Temperatur, Druck und Fördermenge misst, prüft, beurteilt und dokumentiert
was bei der Instandsetzung von Kühl-, Lüftungs-, Pumpen- und Heizsystemen beachtet werden muss
wie man Hydraulikschaltungen aufbaut und anschließt
was es bei der Herstellung und Prüfung elektrischer Stromanschlüsse zu berücksichtigen gilt
wie man Abstimmungen mit Kunden trifft und Fahrzeuge übergibt
wie man Fahrzeuge auf Verkehrssicherheit prüft.
Während der gesamten Ausbildung wird den Auszubildenden vermittelt:
welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen
wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz und Verwaltung funktionieren
wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden
wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden
Wie wird die Ausbildung vergütet?
Während der Ausbildung erhalten die Auszubildenden ein monatliches Entgelt gemäß dem TVA-L / BBiG
Im Dezember eines jeden Ausbildungsjahres steht den Auszubildenden eine Jahressonderzahlung (§ 16 TVA-L / BBiG), sogenanntes Weihnachtsgeld, zu.
Bei erfolgreich abgeschlossener Abschlussprüfung wird eine Abschlussprämie (§ 20 TVA-L / BBiG) in Höhe von 400,00 € gezahlt.
Wie kann ich mich bewerben?
Bewerbungszeitraum:
Nach erfolgter Ausschreibung beträgt die Bewerbungsfrist vier Wochen.
Notwendige Unterlagen:
ein aussagefähiges Bewerbungsschreiben mit einer kurzen Darstellung, warum Sie sich für diesen Beruf entschieden haben
ein tabellarischer Lebenslauf
das Schulabschlusszeugnis bzw. das letzte Halbjahreszeugnis
ggf. Beschäftigungs- bzw. Praktikumszeugnisse oder
Qualifizierungsnachweise
ggf. eine Kopie des Schwerbehindertenausweises oder eines Gleichstellungsbescheides
Weitere Hinweise:
Von der Übersendung von Bewerbungsfotos sollte abgesehen werden.
Die Landesregierung setzt sich für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung ein. Schwerbehinderte und ihnen Gleichgestellte werden daher bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Die Landesregierung ist bestrebt, ein Gleichgewicht zwischen weiblichen und männlichen Beschäftigten in der Landesverwaltung zu erreichen. Sie bittet deshalb geeignete Frauen, sich zu bewerben und weist darauf hin, dass Frauen bei gleichwertiger Eignung, Befähigung und Leistung vorrangig berücksichtigt werden.
Ausdrücklich begrüßen wir es, wenn sich Menschen mit Migrationshintergrund bei uns bewerben.
Die Bewerbung ist an die folgende Adresse zu richten:
Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein
Herzog-Adolf-Str. 1
25813 Husum
Anzahl der Ausbildungsplätze:
Pro Jahr wird ein Ausbildungsplatz angeboten.
Übernahmemöglichkeiten nach der Ausbildung:
Mit Abschluss der Berufsausbildung besteht die Möglichkeit der Übernahme in ein befristetes Arbeitsverhältnis beim Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN-SH). Die Einstellung richtet sich nach freien Stellen.
Verdienstmöglichkeiten:
Das Entgelt der Land- und Baumaschinentechnikmechatronikerinnen und -mechatroniker beim LKN-SH richtet sich nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L). Die Eingruppierung erfolgt entsprechend der Tätigkeit.
Fortbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten:
Unter bestimmten Voraussetzungen, z. B. mehrjähriger Berufserfahrung, sind verschiedene Fort- und Weiterbildungen möglich, unter anderem zur/zum:
Techniker/in
Landmaschinenmechanikermeister/in
Schweißfachfrau/-mann
Nach dem Besuch einer Fachoberschule ist das Studium an einer Fachhochschule möglich, unter anderem:
Schweißfachingenieur/in, oder
Fahrzeugtechnikingenieur/in
Wo kann ich mich informieren?
Bei allen Fragen stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz zur Verfügung:
Niclas Petersen, erreichbar unter 04841 667 273,
Sabine Schürmann, erreichbar unter 04841 667 628.
Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein
Herzog-Adolf-Str. 1
25813 Husum
Gesetzliche Grundlagen
Land- und Baumaschinenmechatroniker, ist ein nach dem Berufsbildungsgesetz staatlich anerkannter Ausbildungsberuf.
Der Ausbildungsverlauf und die Ausbildungsinhalte sind in der Verordnung über die Berufsausbildung zum Mechatroniker und zur Mechatronikerin für Land- und Baumaschinentechnik LandBauMTAusbV 2008, Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Land- und Baumaschinenmechatroniker sowie im Berufsbildungsgesetz (BBiG) geregelt.
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