Was macht eine Chemielaborantin bzw. ein Chemielaborant?
Letzte Aktualisierung: 04.10.2023
Wurde das Gemüse mit Pestiziden behandelt? Sind Schadstoffe im Kuscheltier enthalten? Welche Zusammensetzung hat ein bestimmtes Produkt? Dies sind beispielhafte Fragestellungen im Berufsalltag von Chemielaborantinnen und Chemielaboranten.
Im Labor sind pflanzliche oder tierische Lebensmittel sowie Bedarfsgegenstände Gegenstände der Arbeit von Chemielaborantinnen und -laboranten. Im Landeslabor Schleswig-Holstein drehen sich die Untersuchungen vor allem um Lebensmittelüberwachungen, Schlachttier- und Fleischkontrollen sowie Analysen im Umweltbereich. Mit Hilfe unterschiedlicher chemischer Verfahren wird die Zusammensetzung der Stoffe untersucht. Manchmal werden auch neue Stoffe mit verbesserten Eigenschaften entwickelt. Zur Arbeit gehört auch das Vorbereiten von Proben oder das Herstellen und Reinigen von Präparaten.
Sind die Untersuchungen abgeschlossen, müssen die Ergebnisse im Rahmen des Qualitätsmanagements dokumentiert und ausgewertet werden. Dafür wird laborbezogene Informationstechnik verwendet. Durch Wahlqualifikationen verfügt dieser Beruf über eine flexible Ausbildungsstruktur. Mit zunehmender Berufserfahrung werden viele Aufgaben selbständig und eigenverantwortlich durchgeführt sowie immer anspruchsvollere Aufgabengebiete übertragen.
Im Detail: Chemielaborantinnen oder Chemielaboranten...
... führen analytische Arbeiten durch, das heißt sie...
bereiten Proben vor.
führen gewichtsanalytische Verfahren durch (Gravimetrie).
führen volumenanalytische Verfahren durch (Maßanalyse).
trennen Stoffgemische auf und untersuchen ihre Zusammensetzung (chromatographische Verfahren).
untersuchen wie elektromagnetische Strahlung und Materien in Wechselwirkung stehen (spektroskopische Verfahren).
... führen präparative Arbeiten durch, das heißt sie stellen Präparate nach verschiedenen Reaktionstypen her und reinigen diese.
... erledigen biochemische Arbeiten, wie zum Beispiel enzymatische und immunochemische Bestimmungen
Welche Eigenschaften sollte ich mitbringen?
Wer Chemielaborantin bzw. Chemielaborant werden möchte, sollte...
Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern, vor allem dem Fach Chemie, mitbringen.
Welche Einstellungsvoraussetzungen gibt es?
Schulabschluss:
Für den Ausbildungsberuf ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben.
Im Hinblick auf die beruflichen Anforderungen sollte mindestens ein guter Mittlerer Schulabschluss vorliegen.
Schulfächer:
Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Leistungen in den naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Chemie und Mathematik.
Wie ist die Ausbildung aufgebaut?
Ausbildungsbeginn:
1. August eines jeden Jahres
Ausbildungsdauer:
3 1/2 Jahre (mit entsprechenden Voraussetzungen ist eine Verkürzung möglich)
Ausbildungsaufbau:
praktische Ausbildung im Landeslabor Schleswig-Holstein in Neumünster
begleitender Berufsschulunterricht in Lübeck (ein- bis zweimal wöchentlich)
Ausbildungsorte:
Die praktische Ausbildung findet im Landeslabor Schleswig-Holstein in Neumünster statt.
Die theoretische Ausbildung wird an der Berufsschule Lübeck absolviert.
Art des Ausbildungsverhältnisses:
Während der Ausbildung stehen die Chemielaborantinnen und Chemielaboranten in einem tariflichen Ausbildungsverhältnis.
Welche Inhalte hat die Ausbildung?
Während der gesamten Ausbildung werden Grundqualifikation vermittelt wie zum Beispiel:
Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes,
betriebliche Maßnahmen zum verantwortlichen Handeln, Arbeitsorganisation und Kommunikation,
Umgeben mit Arbeitsstoffen und
chemische sowie physikalische Methoden.
In Pflicht- und Wahlqualifikationen erfolgt die betriebliche Ausbildung zum Teil anhand lebensmittelchemischer Untersuchungen und zum Teil anhand des Landeslabors.
Ansprechpersonen während der Ausbildung:
In der Dienststelle stehen ein Ausbilderinnen und Ausbilder als Ansprechpersonen zur Verfügung, die den Ablauf der Ausbildung koordinieren, überwachen und ebenfalls als Ansprechpersonen bei Fragen und Problemen der Auszubildenden zur Verfügung stehen.
Wie wird die Ausbildung vergütet?
Während der Ausbildung stehen die Chemielaborantinnen und Chemielaboranten in einem tariflichen Ausbildungsverhältnis. Während dieser Zeit erhalten die Auszubildenden ein monatliches Entgelt gemäß dem TVA-L / BBiG
Im Dezember eines jeden Ausbildungsjahres steht der oder dem Auszubildenden eine Jahressonderzahlung in Höhe von 95 v.H. des Ausbildungsentgelts zu, welches am Entgelt des Vormonats gemessen wird (§ 16 TVA-L BBIG).
Bei erfolgreich abgeschlossener Abschlussprüfung wird eine Abschlussprämie (§ 20 TVA-L BBIG) in Höhe von 400,00 € gezahlt.
Wie kann ich mich bewerben?
Bewerbungszeitraum:
Sofern Ausbildungsplätze verfügbar sind, werden diese rechtzeitig, in der Stellenbörse des Landes ausgeschrieben.
Notwendige Unterlagen:
ein aussagefähiges Bewerbungsschreiben mit einer kurzen Darstellung, warum Sie sich für diesen Beruf entschieden haben
ein tabellarischer Lebenslauf
das Schulabschlusszeugnis bzw. Halbjahreszeugnis
ggf. Beschäftigungszeugnisse oder
Qualifizierungsnachweise
ggf. eine Kopie des Schwerbehindertenausweises oder eines Gleichstellungsbescheides
Weitere Hinweise:
Von der Übersendung von Bewerbungsfotos sollte abgesehen werden.
Die Landesregierung setzt sich für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung ein. Schwerbehinderte und ihnen Gleichgestellte werden daher bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Die Landesregierung ist bestrebt, ein Gleichgewicht zwischen weiblichen und männlichen Beschäftigten in der Landesverwaltung zu erreichen. Sie bittet deshalb geeignete Frauen, sich zu bewerben und weist darauf hin, dass Frauen bei gleichwertiger Eignung, Befähigung und Leistung vorrangig berücksichtigt werden.
Ausdrücklich begrüßen wir es, wenn sich Menschen mit Migrationshintergrund bei uns bewerben.
Deine schriftliche Bewerbung richtest du bitte an:
Personal und Organisation
Max-Eyth-Straße 5
24537 Neumünster
Welche Berufschancen gibt es?
Anzahl der Ausbildungsplätze:
Die Zahl der Einstellungen richtet sich nach dem voraussichtlichen künftigen Bedarf an Chemielaborantinnen und Chemielaboranten.
Übernahmemöglichkeiten nach der Ausbildung:
Mit Ablauf der Ausbildungszeit endet das Ausbildungsverhältnis. Auszubildende werden nach erfolgreich bestandener Abschlussprüfung bei dienstlichem bzw. betrieblichem Bedarf im unmittelbaren Anschluss an das Ausbildungsverhältnis für die Dauer von zwölf Monaten in ein Arbeitsverhältnis übernommen, sofern nicht im Einzelfall personenbedingte, verhaltensbedingte, betriebsbedingte oder gesetzliche Gründe entgegenstehen.
Einsatzmöglichkeiten (u.a.)
Lebensmittelüberwachung
Pharmazie
Kosmetik
Farben- und Lackindustrie
Nahrungsmittelindustrie
Medizin
Kunststoff
Umwelt
Forschung und Entwicklung von Produkten
Weiterbildungsmöglichkeiten:
Staatlich geprüfte/r Chemietechniker/in
Industriemeister/in Fachrichtung Chemie oder Pharmazie
Weiterbildung durch Spezialisierungskurse
Wo kann ich mich informieren?
Für Fragen und Informationen stehen folgende Kontaktmöglichkeiten zur Verfügung:
Gesetzliche Grundlagen:
Der Ausbildungsverlauf und die Ausbildungsinhalte sind in der Verordnung über die Berufsausbildung zur Chemielaborantin bzw. zum Chemielaboranten vom 25.06.2009 nebst Ausbildungsrahmenplan, im Berufsbildungsgesetz (BBiG), sowie im Tarifvertrag für Auszubildende der Länder in Ausbildungsberufen nach dem Berufsbildungsgesetz (TVA-L BBiG) geregelt.
Weiterführende Informationen:
Für den Ausbildungsberuf Chemielaborant/in bietet das Landeslabor Schleswig-Holstein ein Schülerpraktikum an. Pro Halbjahr stehen zwei Praktikumsplätze zur Verfügung, um einen Einblick in diesen Beruf zu geben. Anfragen für ein Praktikum können an praktikum@lsh.landsh.de gestellt werden.
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