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Thema : Wald

Bundeswaldinventur

Letzte Aktualisierung: 07.10.2024

Die Bundeswaldinventur (BWI) ist ein gesetzlicher Auftrag gemäß Bundeswaldgesetz § 41a und eine zentrale Datenbasis über den Wald in Deutschland. Alle zehn Jahre werden die Wälder in Deutschland vermessen, dokumentiert und einer Bestandsanalyse unterzogen. Nun liegen die Ergebnisse der vierten BWI (2022) vor. Auch in Schleswig-Holstein waren seit 2021 Försterinnen und Förster im Auftrag des Bundes und des Landes unterwegs. Dabei haben diese stichprobenartig über alle Waldeigentumsarten hinweg Daten zur Entwicklung der Waldfläche, der Baumartenanteile und deren Mischung, des Holz- und Totholzvorrates und anderen ökologischen Merkmalen gesammelt.

Die wichtigsten Ergebnisse der 4. BWI für Schleswig-Holstein zusammengefasst:

  • Die Waldfläche in Schleswig-Holstein ist in den letzten Jahren trotz der hohen Flächenkonkurrenz anderer Nutzungsarten wie beispielsweise Landwirtschaft, Windkraft- und Photovoltaikausbau sowie Infrastruktur-, Siedlungs- und Verkehrsprojekten leicht angestiegen. Rund 182.457 Hektar Waldfläche gibt es derzeit im Land, was etwa 11,5 Prozent der Landesfläche ausmacht.
  • Die Hälfte der Waldfläche entfällt auf den Privatwald (50,4 Prozent, 91.875 Hektar), gefolgt vom Landeswald mit 31,6 Prozent (57.722 Hektar) und vom Körperschaftswald im Eigentum von Städten und Gemeinden (14,9 Prozent, 27.174 Hektar). Der Bundeswald hat mit 3,1 Prozent flächenmäßig einen geringen Anteil.
  • Schleswig-Holstein ist nach dem Saarland das laubwaldreichste Land: Mit einem Flächenanteil von 68 Prozent an der Baumartenzusammensetzung herrschen die Laubwälder bzw. Laubmischwälder vor. Mischwälder gelten als besonders klimaresilient. Mit einem Wert von 3 Prozent an Nadelwald-Reinbeständen liegt Schleswig-Holstein weit unter dem bundesweiten Durchschnitt von 16 Prozent.
  • Etwa ein Viertel der Holzbodenfläche wird von mindestens 100-jährigen Wäldern eingenommen, was im Vergleich mit anderen nord- sowie ostdeutschen Bundesländern ein überdurchschnittlicher Wert ist.
  • Rund 37 Prozent des Waldes in Schleswig-Holstein werden als naturnah oder sehr naturnah eingestuft. Hier setzt sich der positive Trend zu mehr Naturnähe fort.
  • Holz ist ein Wirtschaftsfaktor und einer der wichtigsten nachwachsenden Rohstoffe, den wir in Schleswig-Holstein haben. Der Holzvorrat in Schleswig-Holstein beläuft sich auf 61,7 Millionen Vorratsfestmeter und hat in den letzten zehn Jahren um 9 Prozent zugenommen. Mehr als die Hälfte entfällt dabei auf den Privatwald.
  • Totholz steckt voller Leben und bildet wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Insgesamt gelten 3,7 Millionen Kubikmeter in den schleswig-holsteinischen Wäldern als Totholz, das entspricht 21 Kubikmeter je Hektar. Im Vergleich zur BWI 3 ist das eine Steigerung um 6 Kubikmeter je Hektar. Die größte Masse des Totholzes ist im liegendem Totholz gebunden.
  • Zum Stichjahr 2022 waren in Schleswig-Holsteins Wäldern 21,6 Millionen Tonnen Kohlenstoff gebunden.

Die Ergebnisse der Bundeswaldinventur sind Grundlage für wichtige forst-, handels- und umweltpolitische Entscheidungen zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz des Waldes. Gleichzeitig sind sie Basis eines Instrumentariums zur Kontrolle und Optimierung der Waldbewirtschaftung auf nationaler und regionaler Ebene.

Verantwortlich für die Bundeswaldinventur ist das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), das dem Thünen-Institut für Waldökosysteme in Eberswalde die Bundesinventurleitung übertragen hat. In Schleswig-Holstein nimmt das Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz (MLLEV) alle Landesaufgaben im Zusammenhang mit der Bundeswaldinventur wahr.

Der Bund hat die Ergebnisse der vierten Bundeswaldinventur unter http://www.bundeswaldinventur.de veröffentlicht.

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der 4. BWI für Schleswig-Holstein finden Sie hier Ergebnisse der 4. Bundeswaldinventur (PDF, 4MB, Datei ist barrierefrei)

Die Ergebnisse der dritten BWI finden Sie hier: Dritte Bundeswaldinventur (BWI 2012) - Landesbericht für Schleswig-Holstein (PDF, 4MB, Datei ist nicht barrierefrei)

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