Der Begriff Unterrichtsausfall bezieht sich auf den Unterricht, den eine Schule im Stundenplan vorgesehen hat und der ersatzlos ausfällt, zum Beispiel aufgrund der Erkrankungen von Lehrkräften, Klassenfahrten oder Fortbildungen. Davon abzugrenzen ist Unterricht, der aufgrund oben genannter Ursachen nicht planmäßig stattfindet, aber ersetzt wird.
Mit dem „Portal zur Unterrichtserfassung Schleswig-Holstein“ (PUSH) werden seit 2014 neben der Zahl der ausgefallenen Stunden auch detailliert die Gründe für Abweichungen vom Stundenplan erfasst. Außerdem wird dokumentiert, wie es den Schulen gelingt, mithilfe ihrer Vertretungskonzepte und durch externe Vertretungslehrkräfte mit dem möglichen Unterrichtsausfall umzugehen.
Warum Unterricht ausfällt
Die aktuellen PUSH-Ergebnisse aus dem Schuljahr 2023/24 zeigen, dass an den allgemeinbildenden Schulen im Durchschnitt 2,6 Prozent der im Stundenplan vorgesehenen Unterrichtsstunden in dem angegebenen Erhebungszeitraum ersatzlos ausgefallen sind, rund 9,3 Prozent wurden nicht planmäßig erteilt.
Die häufigsten Gründe für Unterrichtsausfall bzw. nicht planmäßig erteilten Unterricht an allgemeinbildenden Schulen sind Krankheit von Lehrkräften (durchschnittlich 64 Prozent der Fälle) und die Wahrnehmung anderer Aufgaben wie z. B. Prüfungen, Projekttage, Klassen- und Schulwanderfahrten (durchschnittlich 27 Prozent der Fälle).
Die nicht planmäßig nach Stundenplan erteilten, aber ersetzten Unterrichtsstunden wurden zu rund 32 Prozent von Lehrkräften aus deren Stundensoll erteilt, zu rund 7 Prozent durch zusätzliche Arbeit von Lehrkräften und zu rund 3 Prozent von Vertretungskräften, die über den Vertretungsfond bezahlt werden. Zusammenlegungen von Lerngruppen (20 Prozent), die Aufhebung von Doppelbesetzungen in den Lerngruppen oder der befristete Verzicht auf Förder- und Wahlunterricht (17 Prozent) sowie eigenverantwortliches Arbeiten (EVA) mit 20 Prozent sind weitergehende Maßnahmen.
Wie die Unterrichtssituation verbessert wird
Es gibt vier wichtige Handlungsfelder zur Veränderung der Situation:
Verbesserung der Unterrichtsversorgung
stetige Anpassung und Verbesserung der organisatorischen Maßnahmen gegen Unterrichtsausfall durch Schulen
Das Bildungsministerium stellt den Schulen jährlich einen Vertretungsfonds zur Verfügung, aus dem Vertretungslehrkräfte finanziert werden können. Dieser Fonds ist pro Jahr mit 13,8 Millionen Euro für alle Schularten ausgestattet. Mit diesen Mitteln soll krankheitsbedingter Unterrichtsausfall verhindert werden. Wenn möglich, soll jede erkrankte Lehrkraft ab der ersten Stunde ersetzt werden: Entweder über das schulinterne Vertretungskonzept oder die Einstellung befristet beschäftigter Lehrerinnen und Lehrer. Allerdings ist es in bestimmten Regionen des Landes und im bestimmten Fächern schwierig, geeignete Fachkräfte für Vertretungsunterricht zu finden.
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