Die Milcherzeugung hat in Schleswig-Holstein Zukunft, denn Schleswig-Holstein verfügt über ausgezeichnete Rahmenbedingungen. Sowohl die Struktur unserer Milch erzeugenden Betriebe als auch der ausgezeichnete Ausbildungsstand unserer Betriebsleiter, verbunden mit guten Klima- und Bodenverhältnissen, machen Schleswig-Holstein zu einem europaweit bevorzugten Milcherzeugungsstandort.
In Schleswig-Holstein produzieren knapp 3.300 Milcherzeuger jährlich 3 Milliarden Kilogramm Milch, das sind tatsächlich mehr als 8 Millionen Kilogramm täglich. Damit wird deutlich mehr als der schleswig-holsteinische Bedarf gedeckt. Bei einem Bestand von fast 340.000 Milchkühen stehen in schleswig-holsteinischen Milchviehbetrieben durchschnittlich über 107 Kühe und damit erheblich mehr als im Bundesdurchschnitt.
Die heimische Milch- und Rindfleischerzeugung bildet mit einem Produktionswert von rund 1,1 Milliarden Euro das Rückgrat einer dynamischen standortgebundenen Landwirtschaft. 16 Meiereiunternehmen veredeln den Rohstoff Milch zu einer großen Palette an hochwertigen Produkten.
Damit Schleswig-Holstein auch in Zukunft das Land der Milch bleibt, muss alles getan werden, um die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der schleswig-holsteinischen Betriebe weiter zu verbessern.
Dabei muss sich auch die Meiereiwirtschaft weiterentwickeln und der Konzentration der abnehmenden Hand (LEH) anpassen. Dazu kommt es neben der Erhöhung der Wertschöpfung der erzeugten Milchprodukte auf deren Exportfähigkeit an. Hierzu sind weiter Anstrengungen der Beteiligten erforderlich.
Insbesondere das Auslaufen der Milchquotenregelung mit Ablauf des 31.03.2015 hat eine zusätzliche Dynamik auf dem Milchmarkt ausgelöst. Aufgrund der Entwicklung der Märkte hat die Milcherzeugung in Schleswig-Holstein in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen und ist im Zuge des Strukturwandels inzwischen aber zum Stillstand gekommen. Die größte Herausforderung für die Milchviehhalter bleibt aber weiterhin die große Volatilität der Milchauszahlungspreise.
Im Zuge des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 stiegen die Milchauszahlungspreise kontinuierlich bis Ende 2022 auf ein Rekordniveau von rund 60 Cent/l an. Anschließend folgte bis zum Jahresende ein starker Preisverfall auf etwas mehr als 40 Cent/l. Auf diesem Niveau verharrt der Milchauszahlungspreis bis heute und sucht momentan noch seine Richtung. Aufgrund des im Verhältnis zur Entwicklung des Milchauszahlungspreises geringeren Rückgangs der Produktionskosten ist die Wirtschaftlichkeit in der Milchviehhaltung zurzeit nicht mehr so rentabel wie noch vor 1,5 Jahren. Im Wirtschaftsjahr 2022/2023 konnten die Milchviehbetriebe im Durchschnitt einen Gewinn von über 140.000 Euro erwirtschaften. Dies ist ein Anstieg um 55 % im Vergleich zum Wirtschaftsjahr 2021/2022. Es wird mit einem deutlich niedrigeren Durchschnittsgewinn im Wirtschaftsjahr 2023/2024 gerechnet.
Weitere Daten zur Milchwirtschaft in Schleswig-Holstein