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Thema : Schuleingangsuntersuchungen

Wofür die Schuleingangsuntersuchung gut ist

Letzte Aktualisierung: 19.03.2018

Ein Junge umfasst seine Schultüte.
Der erste Schultag ist für jedes Kind aufregend.

Schuleingangsuntersuchung

1. Für das Kind und die Eltern (individualmedizinisch)

Im Vordergrund steht die individualmedizinische Bedeutung der Untersuchung im Interesse des Kindes selbst und seiner Eltern. Dabei geht es um die Beurteilung der körperlichen, geistigen, sozialen und emotionalen Entwicklung des angehenden Schulkinds. Untersucht wird vor allem:

  • Ist das Kind den Anforderungen des Schulalltags aus medizinischer Sicht gewachsen (körperliche/geistige Beeinträchtigungen, Hinweise auf Verhaltensauffälligkeiten oder Ähnliches)?
  • Wo liegen Erkrankungen, Entwicklungsbesonderheiten und/oder spezielle Förderbedarfe vor und wie kann diesen (auch schon vor Schulbeginn) begegnet werden?
  • Sind auffällige Befunde abklärungsbedürftig, spezielle Therapien/Heil- oder Hilfsmittel, z.B. Brille, nötig?
  • Welche besonderen Fähigkeiten/Begabungen bringt das Kind mit? Wie können diese von Seiten der Eltern und der Schule unterstützt und gefördert werden?
  • Besitzt das Kind genug Selbstvertrauen, Lernbereitschaft, Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer und Frustrationstoleranz um den Schulalltag zu bewältigen?

2. Für das Kind und seine Schule (arbeitsmedizinisch)

Daneben geht es um „arbeitsmedizinische“ Fragestellungen. Auch diese sind wichtig für das Kind selbst, ebenso aber auch für die zukünftige Schule. Es handelt sich dabei um die Beurteilung der Entwicklung des angehenden Schulkinds im Hinblick auf Unterstützungs- und Förderbedarfe im Schulalltag. Folgende Fragen sind hier von Bedeutung:

  • Welche speziellen Faktoren und (medizinischen) Bedarfe sind bei diesem Kind am „Arbeitsplatz“ Schule zu berücksichtigen (z. B. Belastbarkeit, gesundheitliche Risiken, Therapien, z. B. bei Allergien, Asthma, Diabetes, Epilepsie, Herzfehler, Frühgeburtlichkeit, ADHS)?
  • Was sollte die Schule für dieses Kind und dessen Bedürfnisse an Ausstattung/Unterstützung/Maßnahmen bereithalten?
  • Welche Konsequenzen hat dies auf Klassenzusammensetzung/-größe, Raum, Lehrkraft?

3. Für das einzelne Kind und alle Kinder des Jahrgangs (sozialkompensatorisch)

Zudem hat die Untersuchung einen sozialkompensatorischen Nutzen für alle Kinder. Das bedeutet, es geht darum, eine (gesundheitliche) Chancengleichheit zu erreichen. Konkret geht es um die Feststellung des Entwicklungsstands und der (medizinischen) Bedarfe des angehenden Schulkinds im Hinblick auf Erfordernisse im sozialen Umfeld und ggf. einzuleitende Maßnahmen. Hierbei helfen folgende Fragen:

  • Welche Förderung kann die Familie/das soziale Umfeld des Kindes leisten?
  • Wo sind neue Befunde aufgetreten oder Hilfen einzuleiten?
  • Welche weiteren Maßnahmen helfen dem Kind (und der Familie), den Schulalltag zu bewältigen?
  • Wo ist Unterstützung durch andere Systeme (vielleicht auch längerfristige Begleitung) nötig?

4. Für alle Kinder der kreisfreien Stadt/des Kreises/des (Bundes-)Landes (epidemiologisch)

Schließlich geht es darum, allgemeine Erkenntnisse über den Gesundheitszustand eines ganzen Jahrgangs und die allgemeine gesundheitliche Entwicklung der Kinder im Land zu gewinnen. Das ist wichtig, um zukünftige Maßnahmen zur Gesundheitsförderung für alle Kinder planen zu können. Daher ist zu fragen:

  • Welche Aussagen zum Gesundheitszustand dieses Jahrgangs lassen sich (personenunabhängig) treffen?
  • Wie entwickelt sich die gesundheitliche Situation der (Vor-)Schulkinder?
  • Gibt es kommunale/regionale/nationale Unterschiede?
  • Welche Schlüsse für politisches Handeln sind daraus kommunal und auf Landes- sowie auf Bundesebene zu ziehen?

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