Ein Masterplan und viele weitere Projekte und Initiativen sollen dabei helfen.
"Rechnen ist – neben Lesen und Schreiben – die wichtigste grundlegende Fähigkeit, die wir erlernen müssen. Ohne ein mathematisches Grundverständnis verstehen wir keine Grafiken und Verbraucherinformationen, es fehlt das räumliche Vorstellungsvermögen und die Fähigkeit, die Plausibilität von Ereignissen abzuschätzen. Es fehlt die Grundvoraussetzung für gesellschaftliche und politische Teilhaben und der Zugang zu nahezu jeder beruflichen Qualifikation.
" Mit diesen Worten hat Bildungsministerin Karin Prien im Landtag noch einmal die Bedeutung des Mathematik-Unterrichts betont.
Die Landesregierung hat frühzeitig in der vergangenen Legislaturperiode damit begonnen, den Mathematikunterricht auf den Prüfstand zu stellen und konsequent weiterzuentwickeln.
Das MatheSH-Programm ist ein gemeinsames Projekt der Universitäten Flensburg, Kiel und Lübeck, das vom Bildungsministerium unterstützt wird.
Ziel ist, möglichst vielen besonders mathematik-interessierten Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I und II in Schleswig-Holstein ab der Jahrgangsstufe 5 eine kontinuierliche extracurriculare Förderung im Fach Mathematik anzubieten.
MatheSH bietet wöchentliche Online-Kurse für alle Interessierten Schülerinnen und Schüler ab Jahrgangsstufe 5.
MatheSH
Info Schreiben an die Schulen (PDF, 518KB, Datei ist barrierefrei)
Info Online-Kurse Jahrgangsstufen 5 und 6 (PDF, 449KB, Datei ist barrierefrei)
Info Online-Kurse Jahrgangsstufen 7 bis 10 (PDF, 324KB, Datei ist barrierefrei)
Info Online-Kurse Oberstufe (PDF, 334KB, Datei ist barrierefrei)
Info Flyer (PDF, 451KB, Datei ist barrierefrei)
Internet mehr lesen
Anmeldung für das Schuljahr 2023/24 ab sofort möglich.
Die wesentlichen Bestandteile des Projektes finden online am frühen Abend statt, sodass die Teilnahme ortsunabhängig ist und es zu keinen Überschneidungen mit unterrichtlichen Strukturen kommt.
Mit dem Masterplan Mathematik wurden seit Anfang 2019 zahlreiche Maßnahmen auf den Weg gebracht: So wurde zum Beispiel in den ersten beiden Jahrgangstufen der Grundschulen der Deutsch- und Matheunterricht um zwei zusätzliche Unterrichtsstunden ausgeweitet.
Mit der Umstellung von G8 auf G9 erhielten die Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe I des Gymnasiums 24 statt 23 Lehrerwochenstunden Mathematik.
Der Masterplan Mathematik befasst sich auch mit der Digitalisierung im Mathematikunterricht.
Es werden unter anderem Trainingsprogramme zum Üben von Fertigkeiten bereitgestellt – auch mit Rückmeldefunktion für die Schülerinnen und Schüler.
137 Grundschulen engagieren sich bei „Mathe macht stark“, das insbesondere für fachfremd unterrichtende Lehrkräfte gut zu nutzen ist. Diagnostik und passgenaue Förderung stehen im Fokus. Fortbildungsangebote aus dem Bereich SINUS ergänzen das Angebot im Sinne der Mathe.SH-Strategie mit ausgewählten Themen und damit auch für fachfremd unterrichtende Lehrkräfte.
Für den Primarbereich gibt der Leitfaden zu den Fachanforderungen Mathematik Grundschule Beispiele für einen sinnvollen Einsatz digitaler Medien sowie Kriterien und vertiefende Hinweise zur Auswahl geeigneter Software. Gerade in Grundschulen sollten digitale Medien nur unterstützend zu spezifischen Inhalten passgenau ausgewählt werden. Denn hier gilt noch viel mehr: Im Mittelpunkt der Kompetenzvermittlung steht die Lehrkraft.
Sozialministerum und Bildungsministerium befassen sich außerdem gemeinsam mit der frühkindlichen Bildung und dem Übergang von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule. Dabei geht es insbesondere um die Stärkung der mathematischen und sprachlichen Vorläuferfähigkeiten der Kinder. Außerdem soll im Rahmen der bundesweiten Qualifizierung der Mathematikfortbildungen auch die sich in Ausbildung befindlichen Erzieherinnen und Erzieher und Sozialpädagogischen Assistenzen aufgenommen werden - ein entsprechendes Vorhaben befindet sich gerade in der Umsetzung.
Zur Verbesserung des Übergangs von der Schule ins Studium wurde ein Aufgabenkatalog entwickelt, der die Mindestanforderungen für ein MINT-Studium beschreibt. Das war ein wichtiges Ergebnis des gemeinsamen Runden Tisches der Schulen und Hochschulen.
An der Europa-Universität Flensburg (EUF) kann das Fach Mathematik wieder auf Sek. I Niveau studiert werden. Damit können Lehrkräfte für Gemeinschaftsschulen gut ausgebildet werden. [BILD]
Der Mathematikunterricht in den Grundschulen wird durch jährliche Weiterbildungsmaßnahmen für fachfremd unterrichtende Lehrkräfte flankiert. Mit den jährlichen Zertifikatskursen „Niemanden zurücklassen - Mathe macht stark Grundschule“ wurden seit 2018 bisher jährlich im Durchschnitt rund 100 Lehrkräfte qualifiziert.
Zur weiteren Verbesserung wird die Lehrkräftebildung in allen drei Phasen in den Blick genommen. Dazu wird gemeinsam mit der EUF analysiert, was es braucht, um die Kompetenzen der Lehrkräfte in der ersten Phase zu stärken und zu entwickeln. Gemeinsam mit Lehrkräften in Vorbereitung berät das Institut für Qualittsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) außerdem darüber, wie in der zweiten Phase der Lehrbildung die Kompetenzen im Bereich der Gestaltung heterogener und lernförderlicher Formate weiter gestärkt werden können.
In Schleswig-Holstein gelten die Empfehlungen des jüngst veröffentlichten Gutachtens der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission bereits: In den vier Grundschuljahren werden insgesamt 20 Wochenstunden Mathe und 24 Wochenstunden Deutsch unterrichtet. Es ist nicht möglich, diese Stunden flexibel mit anderen Fächern zu verbinden.
Unter anderem wird auch das schleswig-holsteinische Programm „Niemanden zurücklassen - Lesen macht stark - Mathe macht stark“ auf der Grundlage der wissenschaftlichen Evaluationsergebnisse weiterentwickelt. Dabei wird auch geprüft, ob die Trainingsmaterialien unter Beachtung von Prioritäten an einzelnen Standorten flächendeckend eingesetzt werden könnten.
