Die politische Kooperation STRING (South Western Baltic Sea Transregional Area- Implementing New Geography) wurde 1999 in Lübeck gegründet.
Sie bestand in ihren Anfängen aus Schleswig-Holstein, Hamburg, der schwedischen Region Skåne sowie den dänischen Regionen Sjælland, Hauptstadtregion Kopenhagen und später auch der Stadt Kopenhagen. Seit der großen Nord-Erweiterung in den Jahren 2018 und 2019 zählen nunmehr auch die Regionen Halland und Västra Götaland sowie die Städte Malmö und Göteborg aus Schweden zum STRING-Netzwerk. Aus Norwegen sind die Stadt Oslo und die Viken-Region Mitglied der STRING-Kooperation. Später sind auch die Region Süddänemark, die schwedische Stadt Helsingborg und die Landeshauptstadt Kiel Mitglied geworden. Damit hat sich die STRING-Kooperation erfolgreich weiterentwickelt und sie besteht nunmehr aus 15 Mitgliedern.
Die STRING-Kooperation ist ein wichtiges Bündnis für die Zusammenarbeit auf verschiedenen Gebieten in der westlichen Ostseeregion. Strategisches Ziel der Kooperation ist es, die Stärken der einzelnen Mitgliedsregionen zu bündeln und gemeinsam weiterzuentwickeln. Es gilt, einen wettbewerbsfähigen, nachhaltigen Wachstumskorridor zwischen Oslo und der Metropolregion Hamburg zu entwickeln. Grundlage für die aktuelle Zusammenarbeit ist die im März 2019 beschlossene "STRING Strategie 2030", in der sich die Partner auf die Schwerpunkte Nachhaltige Infrastruktur und Grünes Wachstum festgelegt haben.
Das STRING-Netzwerk unterstützt die Vision der Europäischen Union, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu sein. Es befördert die Anstrengungen, den Transportbereich zu dekarbonisieren und auf dem Weg zur emissionsfreien Mobilität voranzuschreiten.
Für eine Förderung des Grünen Wachstums in der Region setzt STRING auf die Umsetzung von Projekten im Bereich des nachhaltigen Transports. Hierzu wurde bereits das Projekt GREAT (Green Region for Alternative Fuels for Transport) von 2016 – Anfang 2020 umgesetzt, das von der EU-Kommission im Rahmen des EU-Programms "Connecting Europe Facility (CEF)" unterstützt wurde und ein Gesamtvolumen von 13 Millionen Euro hatte. Gefördert wurde der Ausbau von Elektromobilität (Schnellladestationen) und Flüssigerdgas (LNG) an den wichtigsten Verkehrsadern von Hamburg über Kopenhagen bis nach Schweden. Dem Konsortium der Projektpartner gehörten die zur STRING-Kooperation zählenden Mitglieder sowie private Unternehmen aus Dänemark und Schweden an.
2022 wurde das grenzüberschreitende Wasserstoffprojekt GREATER4H auf den Weg gebracht, um Infrastrukturen für den Transport mit grünem Wasserstoff aufzubauen. Geplant ist die Einrichtung eines Kernnetzes von Wasserstoff-Tankstellen zwischen Hamburg und Oslo. Daneben sollen mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge gefördert werden, um die Nachfrage an den Tankstellen sicherzustellen.
Mit Unterstützung der OECD hat die STRING-Kooperation einen Aktionsplan für ein grünes Silicon Valley zwischen Hamburg und Oslo entwickelt. Als Basis hierfür erarbeitete die OECD strategische Handlungsempfehlungen, die im Juni 2021 in Malmö veröffentlicht wurden. Die OECD- Handlungsempfehlungen sollen die STRING-Mitgliedsregionen unterstützen, sich im globalen Standortwettbewerb zu positionieren und als nachhaltige grüne Wachstumsregion zu vermarkten.
Die STRING-Region möchte sich als wettbewerbsfähige und innovative Megaregion positionieren, die international als "Green Hub" anerkannt ist und im Bereich nachhaltige Infrastruktur eine führende Rolle übernimmt. Nicht umsonst kann die Region schon heute mit ihrer Expertise punkten: Windenergie in Norddeutschland, Bioenergie in Schweden, Stadtplanung in Dänemark und Elektrizität in Norwegen.
Ziel ist es, dass die Region als attraktiver Standort mit hoher Lebensqualität wahrgenommen wird und GreenTech-Unternehmen eine vielversprechende Perspektive bietet.
Ein umfassendes, nachhaltiges, modernes und funktionierendes Transportnetzwerk ist die Grundlage für ökonomisches Wachstum, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Sicherstellung einer hohen Lebensqualität aller Bürger. Die STRING-Region gilt als Dreh- und Angelpunkt zwischen den skandinavischen Ländern, Deutschland und dem restlichen Europa. Die Infrastruktur der Region soll die Mobilität und die Entwicklung einer florierenden und nachhaltigen Gesellschaft fördern. Aus diesem Grund bildet das Thema Nachhaltige Infrastruktur und die Beseitigung von Flaschenhälsen im Transportsystem die Grundlage aller STRING-Aktivitäten.
Projekte wie die feste Fehmarnbelt Querung werden die Regionen noch enger miteinander vernetzen und, wenn sie richtig gehandhabt werden, mehr Mobilität, Wachstum und emissionsarme oder -freie Verkehrssysteme unterstützen.
Folgende infrastrukturelle Initiativen stehen dabei zurzeit im Vordergrund:
Die Fertigstellung der festen Fehmarnbelt Querung wird die Mobilität innerhalb der STRING Region stark verbessern. Die Kooperation setzt sich für eine möglichst kurze Fahrtzeit mit der Bahn zwischen den Metropolen Hamburg und Kopenhagen ein, um eine echte Alternative zum Flugverkehr bieten zu können. Angestrebt ist eine Fahrtzeit von Hamburg nach Kopenhagen von nicht mehr als 2 ½ Stunden. Damit auch die ländlichen Regionen auf diesem Korridor davon profitieren können, sind ausreichend Zwischenstopps geplant. Auch die Anbindung und die technische Ausstattung für den Güterverkehr auf der Schiene soll so gestaltet werden, dass sie die Schiene eine kostengünstige und emissionsarme Alternative zur Straße darstellt.
Mit der festen Fehmarnbelt Querung werden Brücken wie die Öresund Brücke zwischen Malmö und Kopenhagen in Zukunft durch das erhöhte Verkehrsaufkommen stärker belastet. Um dieser Belastung entgegenzuwirken, müssen in Zukunft weitere Querungen zwischen Helsingborg und Helsingör geschaffen werden. Zudem wird eine Öresund-Metro zwischen Malmö und Kopenhagen diskutiert.
Die derzeitige Reisezeit für Bahnreisende zwischen Oslo und Göteborg liegt weit über der im Straßenverkehr. Derzeit braucht ein Güterzug von Oslo nach Göteborg doppelt so lange wie ein Lkw auf der Straße. Durch den Ausbau der Zugverbindung zwischen Schweden und Norwegen soll der Schwerlastverkehr auf die Schiene verlegt werden.
Entstanden ist die Zusammenarbeit in STRING über ein von der EU gefördertes Projekt im INTERREG Ostseeprogramm. Die daran beteiligten Partner haben nach Ende des Projektes 2005 ihre Zusammenarbeit fortgesetzt und diese auf aktuelle Themen ausgerichtet. Damit ist die STRING-Kooperation zu einem wichtigen Bündnis in der Region geworden.
Die wachsende Bedeutung der STRING-Kooperation hat eine engere Zusammenarbeit mit Wirtschaftsverbänden und Kommunen nach sich gezogen. Aber auch Fachbehörden auf EU-Ebene und Abgeordnete des Europäischen Parlaments sehen in der Kooperation mittlerweile eine Kraft, die eine Region mit immerhin mehr als 14 Millionen Einwohnern repräsentiert. Die STRING-Kooperation ist bei zahlreichen Veranstaltungen in der Region präsent und einer der Mitveranstalter der Fehmarnbelt Days, einer Konferenz, die seit 2012 alle zwei Jahre in der Region organisiert wird. Die nächsten Fehmarnbelt Days sind für Juni 2023 in Rödby (DK) geplant.
Oberstes Entscheidungsgremium der STRING-Kooperation ist das Politische Forum, in dem sich die politischen Vertreter der Mitgliedsregionen dreimal jährlich treffen. Der Vorsitz in der Kooperation wechselt jedes Jahr. 2020/2021 hatte Schleswig-Holstein den Vorsitz in der STRING-Kooperation.
Seit 2011 verfügt die STRING-Kooperation über ein hauptamtliches Sekretariat in Dänemark und ist per E-Mail unter contact@stringnetwork.org zu erreichen. Weitere Informationen zur STRING-Kooperation und ihren Aktivitäten sind im Internet unter www.stringnetwork.org zu finden.
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