Aufgrund bundesgesetzlicher Regelungen erhalten Betreiber von Windkraft-, Photovoltaik- und Biogasanlagen für Strom, den sie aufgrund von Netzengpässen nicht einspeisen können, Entschädigungen.
Letzte Aktualisierung: 26.09.2023
Die in die Stromnetze aufgenommene EE-Stromerzeugung erreichte 2022 ein Allzeithoch von 25,8 TWh. Dazu trugen an Fahrt aufnehmender Zubau von Anlagen zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien ebenso bei wie ein insgesamt vergleichsweise gutes Wind- und Sonnenjahr 2022.
Die Abregelung von EE-Anlagen an Land ging im Gesamtjahr 2022 in Schleswig-Holstein nach Angaben der Netzbetreiber weiter zurück auf nunmehr 1.044 GWh. 2022 wurden zusätzlich 729 GWh Wind Offshore mit Netzanbindung in Schleswig-Holstein abgeregelt.
Im ersten Quartal 2023 ist in Schleswig-Holstein für Erneuerbare-Energien-Anlagen an Land ein weiteres Allzeittief zu verzeichnen.
Insgesamt sinkt die Abregelung von Strom aus Erneuerbaren Energien damit in Schleswig-Holstein weiter. Dabei steht einem Anstieg der Abregelungen von Wind Offshore eine starke Senkung der Abregelungen bei Anlagen an Land gegenüber.
Der Anteil von Schleswig-Holstein an den bundesweiten Abregelungen sinkt im Trend und lag 2020 erstmals unter 50%, 2021 bei knapp 32% und 2022 bei 22%.
Seit November 2020 sind die Abregelungen in Niedersachsen erstmals höher als in Schleswig-Holstein. Dies bestätigt, dass der Netzausbau in Schleswig-Holstein wirkt und nun auch südlich der Elbe weiter vorangehen muss.
Von der Bundesnetzagentur werden im Kontext der Integration des Einspeisemanagements in den Redispatch die Kosten für den bilanziellen Ausgleich bzw. die Entschädigungen gegenüber Bilanzkreisverantwortlichen sowie die Entschädigungskosten an Anlagenbetreiber seit dem dritten Quartal 2022 nicht mehr bzw. nicht mehr getrennt nach Bundesländern ausgewiesen. Da eine vollständige und methodisch einheitliche Berichterstattung zu den Kosten für Abregelungen aufgrund der laufenden Umstellung auf den Redispatch 2.0 derzeit nicht möglich ist, können keine Angaben zu Kosten für Abregelungen gemacht werden.
Die im Trend deutlich sinkenden Abregelungen in Schleswig-Holstein sind vor allem auf Fortschritte beim Netzausbau in Schleswig-Holstein zurückzuführen, insbesondere im südlichen Dithmarschen durch den Ersatzneubau der 110-kV-Leitung, die Inbetriebnahme der Mittelachse und den Baufortschritt der Westküstenleitung.
Für das Engpassmanagement ist in den kommenden Jahren zu erwarten, dass durch EE-Zubau auch die Abregelungsmengen wieder steigen können. Mit jeder Inbetriebnahme einer größeren Höchstspannungsleitung und insbesondere der großen Gleichstrom-Verbindungen (wie der SuedLink, der einen Effekt wie das Ziehen des Stöpsels in der Badewanne haben wird) werden aber auch wieder deutliche Entlastungen erreicht.
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