Vier Preisträgerinnen und Preisträger wurden am 3. April in Blunk von Staatssekretärin Anke Erdmann mit dem Nachhaltigkeitspreis 2019 ausgezeichnet. Zwei weitere Vorhaben wurden mit einer besonderen Anerkennung gewürdigt.
Der Preis wurde bereits zum sechsten Mal verliehen und war mit insgesamt 11.000 Euro dotiert. "Nachhaltigkeit klingt meist sehr abstrakt, das wollen wir ändern. Mit dem Preis wollen wir nachhaltige Projekte im Land vorantreiben und ein anderes Bewusstsein für das Thema schaffen. Ich freue mich daher, dass wir in diesem Jahr wieder so viele tolle zukunftsfähige Alternativen ans Licht gefördert haben", sagte Erdmann und ergänzte: "Schleswig-Holstein ist ein Land der Um- und Querdenker. Also Menschen, die sich wie die Landesregierung den UN-Nachhaltigkeitszielen verpflichtet fühlen, die über eingefahrene Wege hinaussehen, ihre nachhaltigen Innovationen sichtbar machen und damit zur Nachahmung anregen."
Den mit 5.000 Euro dotierten ersten Preis errang der Wildpark Eekholt, der seit 50 Jahren Besucherinnen und Besucher neben der Schönheit und Vielfalt der Natur die Zusammenhänge zwischen unserem Alltagshandeln und der Zukunft unseres Planeten entdecken lässt. Der Tierpark repräsentiert ein über Jahrzehnte gelebtes, gleichermaßen überzeugendes und umfassendes Nachhaltigkeitsengagement im Naturschutz- und Umweltbildungsbereich.
Dass ländliche Regionen Zukunft haben zeigt das Landhaus Schulze-Hamann in Blunk. Es steht für eine konsequente und umfassende Umsetzung unternehmerischer Nachhaltigkeit. Regionale Vernetzung und die Verwendung von nachhaltigen Produkte stehen dabei im Fokus. Dafür gab es den zweiten Preis und 3.000,- Euro.
Der Gärtnerhof Wanderup wirtschaftet nach dem Prinzip einer solidarischen, regenerativen Landwirtschaft in einem interdisziplinären Kooperationsnetz. So können bereits 120 Direktabnehmer unter anderem mit einer Auswahl aus rund 50 Gemüsesorten beliefert werden. Ergebnis hier: ein dritter Preis (2.000,- Euro).
Der erstmals vergebene IB.SH-Nachwuchspreis in Höhe von 1.000,- Euro ging an die ResteRitter aus Kiel. Sie haben der Lebensmittelverschwendung den Kampf angesagt. Statt in die Tonne schnibbeln sie noch sehr gutes Obst in Handarbeit in Pfandgläser und stellen leckere Brotaufstriche her.
Zwei undotierte besondere Anerkennungen gingen an Moin Bio Backwaren GmbH aus Glückstadt, die für ein umfassendes Nachhaltigkeitsengagement im mittelständischen Handwerk ausgezeichnet wurden, und die AktivRegion Nordfriesland Nord für ihren Aufbruch zur Umsetzung nachhaltiger Ziele im kommunalen Verbund. Die drei Gemeinden Bordelum, Breklum und Klixbüll.wollen eine nachhaltige Wirtschaftsordnung etablieren – solidarisch, ökologische und von den Einwohnerinnen und Einwohnern mitgetragen
Die Preisträger und alle Bewerbungen sind in einer Broschüre, erfasst, die hier heruntergeladen oder bestellt werden kann:
Neben dem allgemeinen Motto "Gekonnt anders -zukunftsfähige Alternativen für die Glücksregion" gab es in diesem Jahr vier Themenschwerpunkte: "Bildung für nachhaltige Entwicklung in Kita, Schule, Ausbildung oder außerschulischem Lernort", "Nachhaltige Mobilität für Güter und Mitarbeiter in kleinen und mittleren Unternehmen", "Kooperation statt Konkurrenz als Erfolgsrezept", "Alternativen zu Art und Umfang heutigen Konsums". Insgesamt 55 Projektideen waren der 17-köpfigen Jury zur Begutachtung vorgelegt worden.
Zu den Partnern des schleswig-holsteinischen Nachhaltigkeitspreises zählen die Industrie- und Handelskammer Schleswig-Holstein, die beiden Bildungszentren für nachhaltige Entwicklung - das Christian Jensen Kolleg in Breklum und das Haus am Schüberg in Ammersbek - sowie erstmals die Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH), die den Nachwuchspreis beisteuerte. "Es ist großartig, dass wir gemeinsam mit den beteiligten Akteuren einen Fokus auf gute Beispiele gelebter Verantwortung legen können", so Erdmann.
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