Die deutsche Minderheit in Nordschleswig/Dänemark besteht, genauso wie die dänische Minderheit in Südschleswig, seit den Volksabstimmungen im Jahre 1920. Aktuell gehören ihr etwa 15.000 Mitglieder an.
Letzte Aktualisierung: 01.10.2021
Geschichte, Sprache und Kultur
Die deutsche Minderheit unterhält eigene Kindergärten, Schulen und Büchereien. Zudem haben sie eine eigene kirchliche und soziale Arbeit, geben eine regionale Tageszeitung heraus und beteiligen sich in vielen Vereinen mit sportlichen und kulturellen Aktivitäten. Die Grundlage für die Arbeit der deutschen Minderheit in Nordschleswig/Dänemark basiert auf dem Bekenntnis zur deutschen Geschichte, Sprache und Kultur sowie zur nordschleswigschen Heimat.
All diese Aktivitäten sind Bausteine der kulturellen Selbstverwirklichung der Minderheit in Nordschleswig/Dänemark. Zudem leisten sie durch ihre Aktivitäten auf beiden Seiten der deutsch-dänischen Grenze einen relevanten Beitrag in der Vermittlung des kulturhistorischen Wissens und der gemeinschaftsbildenden Festtradition. Mittlerweile ist aus den anfänglichen Konflikten zwischen Deutschen und Dänen eine Freundschaft entstanden, die zudem gerade im deutsch-dänischen kulturellen Freundschaftsjahr 2020 gefeiert wurde. Es wurde sich hierbei an die friedliche Grenzziehung im Jahr 1920 erinnert, aus der die heutigen Minderheiten nördlich und südlich der Grenze entstanden sind. Zeugnisse deutsch-dänischer Geschichte sind im deutschen Museum in Sonderburg ausgestellt, dass am 07. August 2020 seine Wiedereröffnung gefeiert hat.
Dem Land Schleswig-Holstein ist es stets ein Anliegen, den Kontakt zur deutschen Minderheit in Nordschleswig/Dänemark zu pflegen. Aus diesem Grund kann sich die Minderheit weiterhin auf finanzielle Unterstützung des Landes verlassen.
Organisationen
Der Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) ist die Hauptorganisation der deutschen Minderheit in Nordschleswig/Dänemark und somit ihr Vertreter. Er nimmt politische, kulturelle, soziale und wirtschaftliche Aufgaben wahr. Der BDN hat rund 3.500 Mitglieder und gliedert sich in vier Bezirke und 18 Ortsvereine. Ein besonderes Anliegen ist ihm das friedliche Zusammenleben in der Grenzregion, wofür er sich verstärkt einsetzt. Diese Arbeit wird vom Land derzeit bis 2024 mit mehr als acht Millionen Euro unterstützt. Damit ist, laut Ministerpräsident Daniel Günther, für die Planungssicherheit des BDN gesorgt, sodass in Süddänemark in Schulen oder kulturelle Angebote investiert werden kann.
Der Deutsche Schul- und Sprachverein für Nordschleswig (DSSV) ist Träger der 20 deutschen Kindergärten und der 17 deutschen Schulen (darunter das Deutsche Gymnasium in Apenrade) in Nordschleswig. In den Kindergärten werden rund 650 Kinder betreut. Die deutschen Schulen werden derzeit von rund 1.500 Schüler/innen besucht. Die Schulanfängerzahlen sind seit einigen Jahren leicht steigend. Der Unterricht findet, abgesehen vom Schulfach Dänisch, auf Deutsch statt. Darüber hinaus gibt es eine Nachschule in Tingleff.
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