1926 ließ der eigens dafür gegründete Deichverband „Mittelberg“ einen 416 m langen Deich vor der rd. 28 ha großen Greveling-Niederung errichten. Dieser Deich wurde mehrfach zerstört und 1963/64 neu errichtet; 1967 wurde die Böschung asphaltiert. Der Deich wird seit 1991 vom Land unterhalten.
Der Grevelingdeich schützt die schmale Senke von Greveling und nördlich davon bis über die Straße Südstrand/Wyk - Nieblum hinaus, die eine Höhenlage von unter NHN+2 m aufweist, gegen Sturmfluten. Erstmalig wurde 1926 ein Sandkerndeich mit Kleiabdeckung durch den Sielverband Mittelberg gebaut. Die Kleiabdeckung betrug außen 0,8 m und innen 0,5 m. Die 2 m breite Deichkrone lag bei NN+4,50 m. Die Außenböschung betrug außen 1:8 und innen 1:2. Die Außenböschung verfügte über kein Deckwerk. Durch Sandflug hatte sich auf der Böschung eine mit Dünengras bewachsene Sandschicht gebildet, so dass die Grasnarbe im Laufe der Zeit erstickte. Die Sturmflut vom 16.1.1954 verursachte an der Außenböschung schwere Auswaschungen. Daraufhin wird vom MBA Husum am 22.7.1954 ein Entwurf zur Beseitigung von Sturmflutschäden am Grevelingdeich aufgestellt. Danach soll für 40.000 DM die Kleidecke wieder auf alte Stärke aufgefüllt werden und eine Erneuerung der Sodenlage erfolgen. Der Verband für die laufenden Unterhaltungsmaßnahmen und die erforderlichen Instandsetzungen keine staatliche Beihilfe erhält, erfolgt lediglich eine behelfsmäßige Sicherung, so dass sich die Schäden im darauffolgenden Winter bedeutend verstärken.
Im 1. Nachtrag vom 20.7.1955 heißt es: "Die bisherigen Erfahrungen am Grevelingdeich zeigen, dass ein grüner Deich an einem Sandufer sehr stark gefährdet ist: Sandmassen, die durch Wind und Wasser in Bewegung gebracht werden, lagern sich auf der Grasnarbe ab und ersticken diese. Höhere Fluten treffen hiernach auf die ungeschützte Kleierde, waschen diese aus und verursachen umfangreiche Schäden am Deich". Im Nachtragsentwurf wird eine Asphaltdecke auf einer unteren Außenböschung für 160.000 DM vorgeschlagen, der jedoch nicht umgesetzt wird.
Nachdem die Sturmflut im Februar 1962 den rd. 400 m langen Deich auf 120 m auf Höhe des Siel durchbrechen lässt, wird das Verbandsgebiet überflutet. Nun kann die Niederung bei jeder Kantenflut überflutet werden. Zudem ist die Deichkrone auf weiteren Stellen abgetragen worden. Nun wird ein neuer Entwurf vom MBA Husum in Form eines 2. Nachtrages am 30.7.1963 aufgestellt, dem der DSV Mittelberg bereits am 22.10.1962 zugestimmt hatte. Zur Ausführung gelangt nicht die Asphaltbauweise, sondern die Wiederherstellung des Deiches in der bestehenden Bauweise:
obere Deichböschung 1:5
Innenböschung 1:3 bis 1:5, im Bereich des Deichbruches und in der nach innen verlegten Trasse wird eine Neigung von 1:5 profiliert
Die Entwässerung wird neu konzipiert
Um im Westen den Anschluss an das natürliche Gelände besser zu erreichen, wird das östliche Ende um 8 bis 10 m nach innen verlegt. Die Kronenhöhe beträgt NN+4,70 m.
Die im Herst 1963 aufgenommenen und im Frühjahr 1964 fertiggestellten Arbeiten werden durch schlechtes Wetter im Oktober und November gehemmt. Die Niederschlagsmengen sind doppelt so hoch wie zu der Jahreszeit üblich, zudem treten neunmal Wasserstände von MThw+1,00 m und höher auf. Durch eine Sturmflut am 22.11.1963 wird die Sodenabdeckung zum großen Teil wieder zerstört. Anstatt der vorgesehenen 3.400 m³ Klei werden letztlich 5.000 m³ benötigt, so dass sich insgesamt die Kosten von 125.000 M auf 196.000 DM erhöhen. Der Bau endet mit der Feststellung: "Die Beseitigung der Sturmflutschäden am Grevelingdeich erflogte unter Berücksichtigung nur der dringensten Arbeiten. Um jedoch den Deich und besonders den Deichfuß vor weiteren Zerstörungen endgültig zu schützen, ist der Bau einer festen Steindecke oder Schwarzdecke unerlässlich." Der Deichfuß wurde zunächst mit niedrigen Wildrosen bepflanzt um ein Sandpolster aufzubauen.
Der Deich hielt nicht lange Stand und wurde durch die Sturmfluten 1966 und 1967 stark geschädigt. Im Bereich der Pumpstation drohte ein erneuter Durchbruch. Im Entwurf vom 6.4.1967 (Gesamtplan zum Schutz der Südküste) wurde ein 1. Bauabschnitt (Grevelingdeich) formuliert: "Da der Deich in der bestehenden Form als Erdkörper mit Rasendecke nicht gehalten werden kann, soll er mit einer Schwarzdecke abgedeckt werden." Mit Rücksicht auf die lokalen Gegebenheiten soll der Deich in der bestehenden Lage erhalten bleiben und eine Schwarzdecke erhalten. Die Außenböschung erhält eine konkave Form. Da der maßgebende Sturmflutwasserstand bei NN+4,70 m liegt und die Wellenauflaufhöhe mit 30 cm angenommen wird, wird eine Deichkronenhöhe von NN+5,00 m als ausreichend angesehen, "da die im tieferen Bereich der Mittelbergniederung liegenden Siedlungshäuser auf Warften errichtet sind, und ein Überschwappen der auflaufenden Wellen zu gelassen werden kann". Der Aufbau der Asphaltdeck ist wie folgt:
Außenböschung und Krone: 3 cm Heißbitumensand, 10 cm doppelte Asphaltbetondecke
Innenböschung: 5 cm Heißbitumensand, 5 cm einlagige Asphaltbetondecke
auf der Krone Entlüftungen: etwa alle 10 m ein Eternitrohr (Durchmesser: 10 cm), mit bituminösem Splitt verfüllt
Da beim Bau der Asphaltdecke der Untergund der ersten östlichen 300 m nicht Herbiziden behandelt wurde, hatte ein starken Pflanzendurchwuchs die Asphaltdecke in Laufe der Jahre augebrochen und porös gemacht. Da ein über vier Jahre durchgeführter Versuch mit Pflanzenvertilgern das Problem der Durchwurzelung nicht lösen konnte, stellte der DSV Mittelberg am 2.6.1980 einen Entwurf zur Herstellung einer Mastixversiegelung am Grevelingdeich und Deckwerk Greveling auf. Folgende Arbeiten wurden 1983 ausgeführt:
Entfernung des Sandes auf der Deichinnenböschung
Versiegelung des gesamten Deichkörpers mit Mastix (12 bis 14 kg/m²)
Abgesackte Betonmuldensteine der Auslaufrinne des Schöpfwerkes neu ausrichten und mit Mastix vergießen
In der östlichen Hälfte des Deiches ist 1963 der Strand infolge Lee-Erosion der Großnuhne Greveling aud 120 m derart abgetragen, dass der Deichfuß mit der Pfahlreihe freigelegt ist. "Da mangels genügender Sandzufuhr ein Überwandern der Buhne von Sand in den letzten jahren nicht mehr beobachtet werden konnte", wurde der Deichfuß durch eine Steinvorschüttung (rd. 2,5 t/m Deich) gesichert.
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