Bundeseinheitliche Erhebung zur stoffgebundenen Suchtproblematik im Justizvollzug
Das Land Schleswig-Holstein beteiligt sich an einer Länderarbeitsgruppe zur bundeseinheitlichen Erhebung zur stoffgebundenen Suchtproblematik im Justizvollzug. Im Rahmen einer jährlichen Stichtagserhebung werden Kennzahlen zur Anzahl der substanzmissbrauchenden und substanzabhängigen Personen, einschließlich der jeweiligen Hauptsubstanz, entlang der Kriterien der internationalen Klassifikation für Krankheiten ICD-10 empirisch erfasst. Die Datenerhebung wird zentral von der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz des Landes Berlin koordiniert. Der Kriminologische Dienst des Landes Schleswig-Holstein unterstützt die Erhebung durch die Koordination der Datenerhebung in Schleswig-Holstein.
Ziel der Erhebung ist eine einheitliche, flächendeckende empirische Bewertung der stoffgebundenen Suchtproblematik in deutschen Justizvollzugsanstalten.
Publikationen
Länderübergreifende Evaluation des Jugendstrafvollzugs
Im Rahmen einer länderübergreifenden Arbeitsgruppe beteiligt sich das Land Schleswig-Holstein an der Evaluation des Jugendstrafvollzuges. Derzeit sind zwölf Bundesländer in der Arbeitsgruppe vertreten [Stand Oktober 2024]. Die Evaluation wird federführend vom Projektsekretariat, das beim Kriminologischen Dienst NRW angebunden ist, durchgeführt. Der Kriminologische Dienst des Landes Schleswig-Holstein unterstützt die Evaluation durch die Koordination der Datenerhebung in Schleswig-Holstein.
Ziel der Evaluation des Jugendstrafvollzuges ist die Generierung und Bereitstellung von Erkenntnissen zur Ausgestaltung und Wirksamkeit des Jugendstrafvollzuges. Zu diesem Zweck werden strukturelle Daten zum Jugendvollzug, wie beispielsweise die Belegungskapazitäten und -zahlen sowie die angebotenen Maßnahmen im Jugendstrafvollzug, fallbezogene Daten der Jugendstrafgefangenen im Haftverlauf und Daten zur Rückfälligkeit erhoben.
Publikationen
Unterstützung von Forschungsprojekten der Kriminologischen Zentralstelle
Das Land Schleswig-Holstein unterstützt mehrere Forschungsprojekte der Kriminologischen Zentralstelle in Wiesbaden (Homepage der Kriminologischen Zentralstelle). Der Kriminologische Dienst unterstützt oder koordiniert die Datenerhebung der folgenden Forschungsprojekte der KrimZ in Schleswig-Holstein:
- Sozialtherapie im Strafvollzug - Stichtagserhebung
Zum 31. März eines jeden Jahres erhebt die Kriminologische Zentralstelle mittels eines standardisierten Erhebungsbogens in allen sozialtherapeutischen Einrichtungen des Justizvollzuges schriftlich in aggregierter Form strukturelle und fallbezogene Daten.
Weiterführende Informationen zum Projekt sowie die projektbezogenen Publikationen und Daten finden Sie hier. - Vollzug der Sicherungsverwahrung und der vorgelagerten Freiheits- und Jugendstrafe
Im Rahmen des Projektes werden strukturelle Überblicksdaten zum Vollzug der Sicherungsverwahrung (SV) ebenso wie fallbezogene Daten zu Personen in SV sowie zu Personen mit angeordneter oder vorbehaltener SV erhoben, ausgewertet und seit 2014 jährlich fortgeschrieben.
Weiterführende Informationen zum Projekt sowie die projektbezogenen Publikationen und Daten finden Sie hier. - Vollstreckung lebenslanger Freiheitsstrafen: Dauer und Gründe der Beendigung
Seit mehr als 20 Jahren erfasst die Kriminologische Zentralstelle mittels eines Erhebungsbogens fallbezogenen Daten zu Personen, bei denen die Vollstreckung der lebenslangen Freiheitsstrafe beendet wurde. Der Kriminologische Dienst unterstützt und koordiniert die Datenerhebung im schleswig-holsteinischen Justizvollzug.
Weiterführende Informationen zum Projekt sowie die projektbezogenen Publikationen und Daten finden Sie hier.