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Thema : Hydrologie und Niederschlag

Niederschlag

Letzte Aktualisierung: 01.09.2024

In Deutschland fallen nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes im Durchschnitt (1991-2020) 791 mm Niederschlag pro Jahr. In den nordöstlichen und zentralen Teilen Deutschlands sind mittlere jährliche Niederschlagshöhen von unter 600 mm, in den höheren Lagen der Alpen und des Schwarzwaldes von über 1.500 mm normal. Der mittlere Jahresniederschlag im Schleswig-Holstein (1991-2020) liegt bei 813 mm.  Der Niederschlag variiert sowohl räumlich als auch zeitlich.  Beispielsweise liegen die mittleren Jahresniederschläge (1991-2020) zwischen 584 mm auf Fehmarn und 1009 mm nordwestlich von Itzehoe. Ein weiteres Maximum mit 986 mm liegt im Raum Flensburg.

Die nachfolgende Karte stellt die mittlere jährliche Niederschlagsverteilung berechnet über den klassischen meteorologischen 30-jährigen Vergleichszeitraum (1991-2020) in Schleswig-Holstein dar. Dieser Vergleichszeitraum wird alle 10 Jahre fortgeschrieben.

Karte der mittleren jährlichen Niederschlagsverteilung in Schleswig-Holstein (Periode 1991 bis 2020) (PDF, 7MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Seit 1881 hat der mittlere jährliche Niederschlag in Schleswig-Holstein um ca. 130 mm zugenommen. Bei der langjährigen Trendbetrachtung ist jedoch zu beachten, dass der Niederschlag stark von der jährlichen Variabilität in der Zeitreihe und die regionalen Unterschiede geprägt ist, so haben beispielweise die Niederschlagsummen im Winter stärker zugenommen als im Sommer.

Die langjährige Niederschlagsverteilung von Schleswig-Holstein, ist in den folgenden Karten dargestellt:

Niederschlag: Monatswerte und langjährige Mittel (absolut) (PDF, 1MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Niederschlag: Differenzen der Monatswerte zum langjährigen Mittel (PDF, 1MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Zur Berechnung der Lagerkapazität von Gülle wird die Niederschlagssumme der Monate September bis Februar, mit der statistisch alle 5 Jahre gerechnet werden muss, herangezogen. Die statistische Auswertung basiert auf dem klassischen meteorologischen 30-jährigen Vergleichszeitraum.

Karte der Niederschlagsverteilung in Schleswig-Holstein - September bis Februar (Periode 1991 bis 2020), 5-jährliches Wiederkehrintervall (PDF, 3MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Niederschlagsbeschaffenheit

Seit 1985 untersucht das Landesamt für Umwelt an vierzehn Freilandstandorten in Reinluftgebieten die Niederschlagsbeschaffenheit in Form der nassen Deposition und der Gesamtdeposition. Mit dem Dauermessprogramm werden flächenrepräsentative Basisdaten im Hinblick auf wasserwirtschaftliche Belange gewonnen.

Untersucht werden Niederschlagsmenge, Säureeintrag, Nährstoffe und Spurenmetalle. Die ermittelten Stoffkonzentrationen und Stoffeinträge ermöglichen Trendbetrachtungen und finden bei der Ermittlung von Eintragspfaden in Oberflächengewässer Verwendung. Seit 2021 werden an den Niederschlagsstationen auch Klimadaten erfasst, wie Lufttemperatur, Luftdruck, Windrichtung und Stärke und Luftfeuchte.

Von den in Schleswig-Holstein im Niederschlag gemessenen Schadstoffen haben Schwefel- und Stickstoffverbindungen einen bedeutenden Anteil. Durch Verbrennungsprozesse gelangt gasförmiges Schwefeldioxid in die Atmosphäre und wird dort in Schwefelsäure umgesetzt. Stickstoff wird, hauptsächlich aus der Landwirtschaft, als gasförmiger Ammoniak in die Atmosphäre eingetragen und ist im Niederschlag als Ammoniumstickstoff nachweisbar; Stickoxide stammen aus Verbrennungsprozessen und sind im Niederschlag als Salpetersäure und Nitrat enthalten. Während Nitratstickstoff zum Säureanteil des Niederschlagswassers direkt beiträgt, wirkt Ammoniumstickstoff hauptsächlich im Boden aufgrund der bei Nitrifizierungsprozessen gebildeten Säure.

Die folgenden Abbildungen zum Download zeigen bedeutsame Inhaltsstoffe des Niederschlags als schleswig-holsteinischer Landesdurchschnitt und am Beispiel von drei ausgewählten Messstellen in unterschiedlichen Naturräumen.

Jahresniederschlagsmenge für drei Einzugsgebiete (PDF, 431KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Der mit dem Niederschlag eingetragene Schwefelsäureanteil, gemessen als Sulfat, ist in den letzten 35 Jahren (hauptsächlich durch gesetzlich erzwungene technische Maßnahmen der Industrie) stark reduziert worden. Dadurch ist auch, wie aus der pH-Wert-Graphik ersichtlich, der Säuregehalt des Niederschlagswassers deutlich zurückgegangen: die pH-Kurve nähert sich aus dem schwach sauren Bereich (bei pH 4) kommend dem neutralen Bereich (pH 7) an.

Ganglinien pH-Wert gegen Sulfat (PDF, 12KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Die Stickstoff- und der Phosphoranteile im Niederschlagswasser zeigen beide in den letzten Jahren einen negativen Trend an. So hat sich die Stichstoffkonzentration beziehungsweise der Eintrag in den letzten Jahren mehr als halbiert: Lag der Eintrag von Stickstoff noch 1989 bei über 14 kg/ha, lag er 2021 nur noch bei 6,2 kg/ha. Ähnliche Verhältnisse finden wir bei Phosphor.

Ganglinien für Stickstoff und Phosphor für Schleswig Holstein (PDF, 206KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Die Massenproduktion von Schlachttieren und die häufig unsachgemäß erfolgende Ausbringung tierischer Ausscheidungen als Dünger stellen nach wie vor die wesentlichen Beiträge für den hohen Ammoniumgehalt im Niederschlag Schleswig-Holsteins. Der zunehmende Kraftfahrzeugverkehr sorgt für einen ebenfalls gleichbleibend hohen Nitratanteil.

Jahresbilanz der Nährstoffe und Alkali/Erdalkalimetalle bzw. Spurenmetalle der nassen Deposition für Schleswig-Holstein (PDF, 85KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Metalle in der Bulk Deposition (PDF, 53KB, Datei ist nicht barrierefrei)


Weitere Informationen zum Umgang mit Niederschlagswasser sowie Wasserrechtliche Anforderungen zum Umgang mit Regenwasser finden Sie hier.

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