Nach § 90 Abs. 2 LWG führt das Landesamt für Umwelt den Gewässerkundlichen Mess- und Beobachtungsdienst gemeinsam mit dem Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN SH) durch und erhebt damit die Grundlagendaten zur Ordnung des Wasserhaushaltes. In diesem Zusammenhang werden an 360 Pegeln an Fließgewässern in Schleswig-Holstein kontinuierlich Wasserstände ermittelt, um die hydrologischen Verhältnisse flächendeckend zu erfassen.
Im Gegensatz zu Wasserständen liefern Abflüsse Informationen, die über die lokalen Grenzen hinaus übertragbar sind. Daher wird an ca. 150 dieser Pegel zusätzlich der Abfluss kontinuierlich bestimmt. Dafür werden im regelmäßigen Abstand Abflussmessungen durchgeführt, bei denen sowohl Wasserstand wie auch Abfluss ermittelt wird. Aus diesen Messungen wird eine Abflusskurve generiert, die für die kontinuierliche Umrechnung zwischen Wasserstand und Durchfluss herangezogen wird. Durch Bewuchs im Gewässer kann es im Sommer zu einem Aufstau kommen. Der Abfluss ist in diesem Fall wesentlich geringer, als bei einem gleichen Wasserstand im Winter. Diese Abweichungen von der Abflusskurve werden durch die Abflussmessungen ebenfalls bestimmt und in die Berechnung des Abflusses integriert. Diese Vorgehensweise ist im Pegelhandbuch festgelegt, das von allen Bundesländern erarbeitet wurde und befolgt wird.
Die erhobenen Daten werden für zahlreiche Aufgaben benötigt. Als Beispiele seien hier Bemessung von wasserwirtschaftlichen Anlagen, Hochwasserschutz oder die Ausweisung von Überschwemmungsgebieten genannt.
