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Thema : Gesundheitsversorgung

Blut- und Knochenmarkspende


Sie können Gesundheit spenden – mit Ihrem Blut oder Ihrem Knochenmark. In allen Regionen des Landes bieten täglich Blutspendedienste die Möglichkeit zu helfen.

Letzte Aktualisierung: 13.06.2023

Noch kann man Blut und Knochenmark nicht künstlich erzeugen. Daher werden Spenden von Gesunden benötigt, um kranke oder verunfallte Menschen medizinisch zu versorgen. Diese Spenden sind freiwillig. Mit unserem Fokusthema wollen wir zur Aufklärung beitragen und mit Informationen mögliche Hemmschwellen beseitigen.

Wie läuft eine klassische Blutspende ab?

Nachdem sich der Spender ausgewiesen hat, füllt er einen Fragebogen zu seiner gesundheitlichen Vorgeschichte aus. Es folgt eine ärztliche Untersuchung mit unter anderem Blutdruck- und Pulsmessung. Dabei beurteilt der Arzt auch das allgemeine Wohlbefinden des potenziellen Spenders. Ist der Spender gesund und hat zuvor ausreichend gegessen und getrunken, kann es losgehen. Rund 500 ml Blut werden aus der Armvene entnommen, der Vorgang dauert etwa zehn Minuten.

Das ist die klassische Art der Blutspende, die Vollblutspende genannt wird. Die Vollblutspende wird danach weiter zu verschiedenen Blutprodukten verarbeitet.

Was passiert mit meinem Blut?

Das Blut wird nach der Spende direkt zu Blutprodukten weiterverarbeitet. Es werden aus dem Vollblut Blutprodukte mit roten Blutkörperchen (Erythrozyten, die klassische "Blutkonserve"), Blutplättchen (Thrombozyten) und Blutplasma hergestellt. Das sind die Bestandteile, die die wichtigsten Funktionen des Blutes erfüllen: Sauerstofftransport und Blutgerinnung. Durch das Zerlegen in die einzelnen Bestandteile können mehrere Menschen davon profitieren – je nachdem, was sie benötigen.

In welchen Einrichtungen das Blut verwendet wird, hängt davon ab, wo es gespendet wird. Spenden Sie zum Beispiel am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), verwenden die Universitätskliniken in Kiel und Lübeck die Spende. Auch andere Krankenhäuser erhalten Blutprodukte des UKSH. Wenn Sie genau wissen wollen, von wem Ihr Blut verwendet wird, fragen Sie bei Ihrem Blutspendedienst nach.

In einigen Fällen wird das Blutplasma weiter an die Pharmaindustrie verkauft, die es für die Herstellung von Medikamenten (zum Beispiel für die Behandlung von Immunmangelzuständen und zur Behandlung der Bluterkrankheit) benötigt.

Warum Knochenmark spenden?

Menschen, die an Leukämie, also Blutkrebs, erkrankt sind, sind auf Knochenmarkspenden angewiesen. Die Krankheit zerstört Teile ihres Blutes. Diese können mit den gesunden Stammzellen eines Spenders wiederhergestellt werden. Dabei müssen die Gewebemerkmale von Spender und Empfänger zu nahezu 100 Prozent übereinstimmen.

Wie läuft eine Knochenmarkspende ab?

Wer Knochenmark spenden möchte, muss sich vorher typisieren lassen. Dazu reicht eine Speichelprobe mittels Wattestäbchen. Die darin festgestellten Gewebemerkmale werden vom Zentralen Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) aufgenommen. Das Register gleicht die Merkmale mit denen der potenziellen Empfänger ab. Ergibt sich eine grobe Übereinstimmung, wird der Spender um eine Blutprobe gebeten, um die Details abgleichen zu können. Stimmen auch diese überein, kann es zur Spende kommen. Die nahezu komplette Übereinstimmung tritt jedoch selten auf.

Die eigentliche Knochenmarkspende kann auf zwei Arten erfolgen:

  1. die periphere Stammzellspende. Der Spender erhält über mehrere Tage ein Medikament, das die vermehrte Ausschüttung von Stammzellen ins Blut bewirkt. Diese Zellen können dann mit sogenannten Zellseparatoren aus dem Blut gefiltert werden. Nebenwirkungen hierbei können in einigen Fällen grippeähnliche Symptome während der Vorbereitung sein.
  2. die Knochenmarkentnahme. Es handelt sich dabei nicht um eine Rückenmarkentnahme – wie häufig fälschlich angenommen wird. Bei der Knochenmarkentnahme wird unter Vollnarkose ein Liter Knochenmarkblutgemisch aus dem Beckenkamm entnommen. Hier besteht das übliche Narkoserisiko.

Wer kann spenden?

Blut spenden können alle Personen zwischen 18 und 68 Jahren. Bei der ersten Spende sollte man aber nicht älter als 60 Jahre sein. Ähnliche Werte gelten bei der Knochenmarkspende. Die obere Altersgrenze liegt hier bei 55 Jahren. Von der Spende ausgeschlossen sind Personen, die an bestimmten Erkrankungen leiden wie Infektionen oder Krebs. Für die Blut- sowie für die Knochenmarkspende sollten die Spender in guter körperlicher Verfassung sein und mindestens 50 Kilo wiegen.

Wie häufig Spender zur Blutspende gehen können, hängt von der Form der Blutspende ab. Männer können im Abstand von zehn Wochen eine Vollblutspende abgeben, Frauen im Abstand von zwölf Wochen. Generell ist der Abstand aber von den persönlichen Konditionen des Spenders abhängig. Dies sollten Sie mit dem Blutspendedienst abstimmen.

Wo kann man spenden?

Eine Frau im violetten Pullover liegt auf einer Liege. Ihr wird von einer Ärztin eine Nadel in die Armbeuge eingeführt.  

Blutspenden können Sie jederzeit in jeder Region. Im Blutspende-Ratgeber sind Adressen in Schleswig-Holstein zusammengestellt.

Zum Blutspende-Ratgeber

Der DRK-Blutspendedienst hat außerdem eine Service-Nummer für Interessierte eingerichtet. Unter 0800 1194911 kann man sich individuell beraten lassen – zum Beispiel darüber, ob man als Blutspender überhaupt in Frage kommt und wie die Spende genau abläuft.

Weitere Informationen zur Blutspende beim UKSH finden Sie hier:

Zum Institut für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

Für eine Knochenmarkspende kontaktiert das jeweilige Register passende, potentielle Spender und vermittelt diese bei übereinstimmenden Gewebemerkmalen an die entsprechende behandelnde Klinik. Die vorher notwendige Typisierung können Interessierte mit einem über das Internet angeforderten Registrierungsset zu Hause, bei zentralen Aktionen oder in einem Krankenhaus vornehmen.

Typisierungsaktionen in Ihrer Nähe können Sie auf der Internetseite der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) finden.

Zur DKMS

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