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Thema : Feuerwehr

Schiffsbrände bekämpfen

Das Unfallmanagement auf Nord- und Ostsee, zum Beispiel bei Schiffsbränden, ist Aufgabe des gemeinsamen Havariekommandos in Cuxhaven.

Letzte Aktualisierung: 22.03.2022

Das Havariekommando in Cuxhaven kommt bei komplexen Schadenlagen auf See zum Einsatz, das heißt, wenn viele Menschenleben, die Umwelt, Sachgüter von bedeutendem Wert oder die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs gefährdet sind, wenn zur Beseitigung dieser Gefahrenlage die Mittel und Kräfte des täglichen Dienstes nicht ausreichen oder eine einheitliche Führung mehrerer Aufgabenträger erforderlich ist. Das Havariekommando ist verantwortlich für die Rettung von Menschen, Bekämpfung von Schadstoffunfällen oder Bränden, für die Hilfeleistung und gefahrenabwehrbezogene Bergung. Das beinhaltet die Planung, Vorbereitung, Übung und tatsächliche Durchführung sowie die zentrale Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Träger sind der Bund, Niedersachsen, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein.

Havariekommando

Eindrücke aus den Übungen und Einsätzen

Die Havarie der "Pallas" 1998, bei der Abstimmungs- und Koordinationsmängel deutlich geworden waren, war Anlass für den Bund und die Küstenländer, ein gemeinsames Havariekommando (HK) einzurichten.
Zur Ausbildung gehört auch das Hubschraubertraining. In diesem Lehrgang liegt der Schwerpunkt auf dem sogenannten Auf- und Abwinschen von Mannschaft und Gerät.
Das so genannte "Abwinschen" einer Person vom Marinehubschrauber vom Typ Seaking aus zu einem Seenotkreuzer.
Unterwasserausstieg aus einem notgewasserten und durchgekenterten Hubschrauber
Die Ausrüstung wird in einem sogenannten Abrollbehälter transportiert. Einzelne Einheiten darin können je nach Lage gefüllt werden. Soll die Ausrüstung per Hubschrauber transportiert werden, ist die Tragfähigkeit natürlich begrenzt.
Einsatzkräfte gelangen zum Havaristen zum Beispiel per Feuerlöschboot, Zoll- oder Polizeiboot oder mit Booten der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger.
Notarzt und Feuerwehr versorgen eine verletzte Person an Bord eines Havaristen
Gewässerschutzschiff 'Scharhörn'

Erschwerte Bedingungen

Auf See einen Brand zu bekämpfen, ist in vielerlei Hinsicht anders als an Land zu löschen. Auf See dringen die Einsatzkräfte zum Brandherd in der Regel von oben nach unten in das Schiffsinnere durch und somit entgegen der natürlichen Ausbreitungsrichtung von Wärme und Rauch, was den Angriff erheblich erschwert und verzögert. Zusätzlich belastend sind die engen Niedergänge, Stolperstellen, unübersichtliche Räumlichkeiten sowie Schiffsbewegungen durch Seegang. Sofern Stahl verbaut ist, der gut Wärme leitet, breitet sich der Brand schneller aus und tragende Teile versagen eher. Auch können größere Mengen von Löschwasser die Stabilität und die Schwimmfähigkeit eines Havaristen beeinträchtigen.

Daher gehen Einsatzkräfte überwiegend mit Hilfe von Rohren im Inneren vor und arbeiten mit einem von der Umluft unabhängigen Atemschutz. Wenn das nicht möglich ist, muss der Brand von außen bekämpft werden, zum Beispiel durch Kühlen mit Wasser oder Schaum. Einheiten an Bord eines Havaristen arbeiten dort autark. Sie versuchen zunächst, den Havaristen zu einem Notliegeplatz oder Hafen zu bringen. Grundsätzlich dient ein Schiff in der Nähe als sichere Basis.

So beteiligt sich Schleswig-Holstein

Weder der Bund noch die Küstenländer haben eigene Einsatzkräfte, um Brände in komplexen Schadenfällen auf See zu bekämpfen. Daher nehmen hauptsächlich Berufsfeuerwehren an den Küsten, die an Land die Brandbekämpfung, Technische Hilfeleistung und den Rettungsdienst ausüben, diese Aufgabe wahr. Dazu zählen auch einige Freiwillige Feuerwehren mit hauptberuflichen Wachbereitschaften oder hauptamtlichen Kräften. In Schleswig-Holstein sind dies die Berufsfeuerwehren Kiel, Flensburg und Lübeck sowie die Freiwillige Feuerwehr Brunsbüttel. Jede dieser Feuerwehren stellt eine ständig einsatzbereite Gruppe von zehn Feuerwehrleuten, die sich aus einem Einsatzleiter, einem Gruppenführer und acht Einsatzkräften zusammensetzt.

Die Ausbildung erfolgt durch die Feuerwehren selbst und durch zentrale Lehrgänge. Für diese Lehrgänge nutzt das HK die Ausbildungseinrichtungen der Marine in Neustadt/ Holstein. Die Ausrüstung ist bei Einsätzen einheitlich. Im Einzelfall spricht das HK auch konkrete Empfehlungen für die Feuerwehren aus. Die Beschaffung der Ausrüstung der Feuerwehren erfolgt grundsätzlich durch die Länder mit den Feuerwehren.

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