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Thema : Artenschutz

Hintergrundinformation zu den Muntjak-Vorkommen in Schleswig-Holstein

Seit Frühjahr 2020 sind in Schleswig-Holstein freilebende Chinesische Muntjaks gesichtet worden. Die Tiere sind eine invasive Art: Ihr Lebensraum ist ursprünglich Südost-Asien, in unserem Ökosystem können sie immensen Schaden anrichten.

Letzte Aktualisierung: 22.03.2021

Im Jahr 2020 haben Chinesische Muntjaks (Muntiacus reevesi) unerwartet für Aufsehen in Schleswig-Holstein gesorgt. Während in den vergangenen Jahren nur einzelne Sichtungen dieser Art bekannt geworden sind, die vermutlich auf ein Entlaufen von Einzeltieren aus Privathaltungen zurückzuführen waren, so ist es im Frühjahr 2020 zu einer aktiven Freisetzung mehrerer Individuen gekommen. Diese Freisetzung ist augenscheinlich bewusst und mit dem Ziel, diese Tierart in Schleswig-Holstein anzusiedeln, geschehen. Der Grund für das starke Aufsehen, das diese Freisetzung nach sich gezogen hat, ist die Invasivität der Chinesischen Muntjaks.

Ein chinesisches Muntjak steht auf trockenem Laub und sucht nach Nahrung.
Die Chinesischen Muntjaks leben ursprünglich in Südost-Asien. Dass sie seit Frühjahr 2020 auch in Schleswig-Holstein vorkommen, kann einen erheblichen Schaden für die Biodiversität und das Ökosystem bedeuten.

Muntjaks gehören zu einer Gattung von Hirschartigen, deren natürliches Verbreitungsgebiet auf das südöstliche Asien beschränkt ist. Der Chinesische Muntjak zählt zu den invasiven Arten von unionsweiter Bedeutung, deren Schaden für die Biodiversität und die damit verbundenen Ökosystemleistungen im Rahmen einer Risikobewertung gemäß der EU-VO 1143/2014 als gravierend angesehen werden. Diese invasive gebietsfremde Art von unionsweiter Bedeutung ist in Deutschland noch nicht weit verbreitet - daher sind gegen sie daher gemäß Artikel 17 der VO Beseitigungsmaßnahmen zu ergreifen.

Etablierte Vorkommen in der Natur außerhalb des Ursprungsgebietes, die auf ein absichtliches Freisetzen oder ein unabsichtliches Entkommen aus Haltungen zurückzuführen sind, bestehen derzeit in Japan, Großbritannien, Irland, Belgien und den Niederlanden.

Auch die freigesetzten Chinesischen Muntjaks in Schleswig-Holstein haben die Verpflichtung zur Sofortigen Beseitigung ausgelöst, welche durch den Abschuss oder Einfangen der Tiere geleistet werden kann. Eingefangene Tiere wurde in eine Privathaltung überführt, in der die Muntjaks nach Geschlechtern getrennt zu halten und unfruchtbar zu machen sind. Über die Haltungsauflagen ist nun eine intensive öffentliche Diskussion entbrannt. Die Antworten zu den häufigsten Fragen finden Sie hier dargestellt.

FAQ--Frequently Asked Questions Muntjaks

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