Sicheres Arbeiten und eine unverzügliche Rettung auf Windenergieanlagen an Land und in der Nordsee
Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist ein Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende. Die On- und Offshore-Windenergie leistet hierbei einen unverzichtbaren Beitrag, den Schleswig-Holstein mit aller Kraft unterstützt.
Der hohe Nutzen der On- und Offshore-Windenergie geht einher mit besonders herausfordernden Arbeitsbedingungen. Die Beschäftigten arbeiten in großen Höhen und in engen Räumen. Offshore kommen regelmäßig extreme Witterungsbedingungen hinzu. Die körperlich anspruchsvolle Arbeit birgt ein erhöhtes Gesundheitsrisiko für die Beschäftigten, und im Falle von Unfällen müssen oft aufwändige Rettungsaktionen durchgeführt werden. Deshalb ist es wichtig, mit erprobten Rettungskonzepten die unverzügliche Rettung und medizinische Versorgung der Beschäftigten in Windenergieanlagen an Land und auf See sicherzustellen. Die Konzepte für die Windparks in der Nordsee müssen Lösungen für die küstenfernen Lagen berücksichtigen. Die Verantwortung für die gesamte Rettungskette ihrer Beschäftigten auf den offshore Windparks bis in ein geeignetes Krankenhaus liegt bei den Arbeitgebern.
Betreiber und Wartungsunternehmen haben daher Maßnahmen zu ergreifen, damit die verletzte Person medizinisch versorgt und in ein Krankenhaus transportiert werden kann. Dabei sind die zeitlichen Vorgaben einer unverzüglichen Rettung zu berücksichtigen. Ist es aufgrund der örtlichen und technischen Gegebenheiten nicht möglich, die unverzügliche medizinische Versorgung sicherzustellen, sind organisatorische und technische Maßnahmen zu treffen, die das zeitliche Defizit ausgleichen.
Unabhängig davon, ob es sich um Onshore- oder Offshore-Arbeitsplätze handelt, ist es von entscheidender Bedeutung, sicherzustellen, dass Mitarbeiter im Falle eines Unfalls oder einer schweren Erkrankung schnell und zuverlässig ärztlich versorgt werden können. Angesichts der geplanten weiteren Ausdehnung der Windparks an Land und im Meer, ist es unerlässlich, frühzeitig zukunftssichere Rettungsstrukturen zu entwickeln.
Für die offshore Windparks hat die Oberste Arbeitsschutzbehörde in Schleswig-Holstein deshalb gemeinsam mit der zuständigen Behörde in Niedersachsen und unter Einbindung von Fachleuten sowie sachverständigen Stellen ein Konzept erarbeitet. Das Konzept zielt darauf ab, eine unverzügliche Rettung und medizinische Versorgung der Offshore-Beschäftigten sicherzustellen Das Konzept wird auf der Basis neuer Erkenntnisse regelmäßig mit den Betreibern, Verbänden und den Arbeitsschutzbehörden evaluiert und angepasst.
Für Betreiber und Unternehmen, deren Beschäftigte auf Windenergieanlagen an Land tätig sind, hat die Staatliche Arbeitsschutzbehörde bei der Unfallkasse Nord mit der zuständigen Behörde in Niedersachsen einen Fragenkatalog entwickelt. Dieser Katalog ermöglicht es zu prüfen, ob die in ihren Konzepten festgelegten Maßnahmen ausreichen, um eine schnelle Rettung bis zur Übergabe an den öffentlichen Rettungsdienst zu gewährleisten.
