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Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung : Thema: Ministerien & Behörden

Aminata Touré

Ministerin für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung

 Sozialminister Garg zum Demenzplan: Wichtige Empfehlungen umgesetzt. Demenzwegweiser seit März online.

Letzte Aktualisierung: 24.09.2020

KIEL. Anlässlich der heutigen (24.09.) Landtagsbefassung zum Umsetzungsstand des Demenzplans betonte Sozialminister Heiner Garg: „Die aktuelle Situation macht einmal mehr deutlich, dass die im Demenzplan vorgesehene grundsätzliche Betroffenenorientierung genau richtig ist. Die Lebens- und Pflegebedingungen von Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen zu verbessern und Menschen mit Demenz einen möglichst langen und selbstbestimmten Verbleib in der eigenen Häuslichkeit und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, war bereits vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie das erklärte Ziel des Demenzplans. Darüber hinaus ist die Förderung von Verständnis und Sensibilität für Menschen mit Demenz sowie die landesweite Weiterentwicklung entsprechender Strukturen von zentraler Bedeutung im Demenzplan.“

Zu Beginn seiner Rede sagte der Minister: „Laut der aktuellsten Prävalenzerhebung leben in Schleswig-Holstein rund 60.000 Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind. Seit Beginn der Prävalenzerhebungen im Jahr 2003 ist ihre Anzahl damit um über 25.000 Personen gestiegen. Aufgrund des demographischen Wandels ist davon auszugehen, dass der Anteil von demenziell erkrankten Menschen in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Demenz ist somit eine immer verbreitetere Erkrankung, auf die Politik, Verwaltung, das Gesundheitssystem – ich würde sogar sagen die gesamte Gesellschaft – Antworten finden muss. Die Lebenssituation von Menschen mit Demenz ist dabei sehr unterschiedlich. Nach wie vor werden viele demenziell Erkrankte zu Hause gepflegt. Sie benötigen die Zuwendung und menschliche Wärme ihrer Angehörigen. Sie sind auf regelmäßige Hilfe im Alltag angewiesen. Von ihren Angehörigen müssen sie häufig fast rund um die Uhr betreut werden. Und auch in den Einrichtungen ist das tägliche Umsorgen der Bewohnerinnen und Bewohner eine große Aufgabe für das Pflegepersonal.“

Zur Bedeutung der Coronavirus-Pandemie für Menschen mit Demenz sagte Garg: „Nun sind Besuche in den Einrichtungen seit Anfang Mai wieder möglich, seit 15. Juni müssen Pflegeheime Besuche wieder zulassen. Die im Zuge der Coronavirus-Pandemie notwendigen Maßnahmen wie insbesondere das Tragen von Alltagsmasken sind für viele Demenzerkrankte jedoch oft nur schwer oder gar nicht zu verstehen. Gerade für demenziell Erkrankte und ihre Angehörigen ist das Leben mit dem Virus daher nach wie vor sehr schwierig.“

Zum Demenzplan hob Garg hervor, dass wichtige Empfehlungen bereits umgesetzt worden sind: „Für die Erstellung des Demenzplans war die Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein verantwortlich. Um die Vielschichtigkeit und gesamtgesellschaftliche Relevanz des Themas zu erfassen, sind an der Erarbeitung des Demenzplans verschiedene Akteure, Institutionen, Organisationen, Expertinnen und Experten sowie Betroffene beteiligt gewesen. Der Demenzplan ist somit das Ergebnis eines breiten partizipativen Prozesses. Und dieser partizipative Ansatz ist erhalten geblieben, denn zur Umsetzung des Demenzplans ist ein Beirat eingerichtet worden, an dem die genannten Akteurinnen und Akteure beteiligt sind, die bereits an der Erstellung des Demenzplans mitgewirkt haben. Für die Umsetzung des Demenzplans ist das Kompetenzzentrum Demenz als Projekt der Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein federführend zuständig. Für die aktuelle Förderphase erhält das Kompetenzzentrum dafür über 1 Million Euro vom Land. Einen Zuschuss in gleicher Höhe bezahlt der Spitzenverband Bund der Pflegekassen. Nach mehr als der Hälfte der Förderphase sind einige der wesentlichen von mehr als 80 Empfehlungen des Demenzplans für Schleswig-Holstein bereits umgesetzt worden. Im März dieses Jahres ist beispielsweise der Demenzwegweiser für Schleswig-Holstein an den Start gegangen. (https://demenzwegweiser-sh.de/) Damit können Angehörige und Menschen, die regelmäßig mit demenziell Erkrankten zu tun haben, im Internet gezielt nach regionalen Hilfs- und Unterstützungsangeboten suchen. Zudem ist es gelungen, eine Vernetzung mit dem 6 K Klinikverbund bei der Entwicklung demenzsensibler Strukturen und Konzepte zu etablieren. Mit einer Plakataktion macht das Kompetenzzentrum Demenz auf die Früherkennung und Diagnostik bei Demenz aufmerksam. Viele weitere Empfehlungen des Demenzplans sind zum Teil oder bereits weitgehend umgesetzt worden.“

Der Minister sagte in Bezug auf die aktuelle Situation und ihre Bedeutung für den Demenzplan: „Mit der Corona-Krise sind in der Betreuung von Menschen mit Demenz neue Herausforderungen dazu gekommen. Es ist vor diesem Hintergrund sehr hilfreich und gut, dass im Kreis Schleswig-Flensburg nun der letzte Pflegestützpunkt offiziell eröffnet wurde. (https://www.schleswig-flensburg.de/Leben-Soziales/Sozialhilfe/Pflegest%C3%BCtzpunkt)  Schleswig-Holstein verfügt jetzt in allen Kreisen und kreisfreien Städten über Pflegestützpunkte und damit über eine flächendeckende Beratungsstruktur, die beispielsweise auch für Angehörige von Menschen mit Demenz wichtig sein kann. Darüber hinaus zeigt die derzeitige Situation sehr deutlich, dass die Umsetzung des Demenzplans weiter vorangetrieben werden muss und neue Schwerpunkte zu setzen sind. Wir werden daher im Beirat die Frage ausführlich diskutieren, welche neuen Aufgaben und Projekte im Zuge der aktuellen Situation in den Demenzplan aufgenommen werden sollten. Außerdem soll Ende dieses Jahres mit der wissenschaftlichen Evaluation des Demenzplans begonnen werden.“

Zum Schluss sagte Garg: „Die Bundesregierung hat ebenfalls in einem breiten Beteiligungsverfahren eine Nationale Demenzstrategie erstellt. Am 23. September fand dazu die Auftaktveranstaltung mit verschiedenen Bundesministerinnen und -ministern statt. Im Beirat wird zu prüfen sein, inwieweit der Demenzplan Schleswig-Holstein vor diesem Hintergrund angepasst werden muss. Eines ist ganz klar: Alle Bemühungen der Landesregierung zielen darauf, die Lebenssituation von Menschen mit Demenz zu verbessern. Das ist gerade in dieser Krise sehr wichtig.“

Verantwortlich für diesen Pressetext: Max Keldenich | Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein | Adolf-Westphal-Straße 4, 24143 Kiel | Telefon 0431 988-5317 | E-Mail: pressestelle@sozmi.landsh.de | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.schleswig-holstein.de/sozialministerium, www.facebook.com/Sozialministerium.SH oder www.twitter.com/sozmiSH

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