Navigation und Service

Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung : Thema: Ministerien & Behörden

Aminata Touré

Ministerin für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung

Brustkrebs-Früherkennung: eQuaMaDi startet digital neu durch

Letzte Aktualisierung: 20.01.2020

KIEL / BAD SEGEBERG.

Die Brustkrebs-Früherkennung in Schleswig-Holstein startet in ein neues Zeitalter. Rund 75.000 Pati­entinnen jährlich profitieren künftig von der vollständigen Digitalisierung des Früherkennungspro­gramms QuaMaDi (Qualitätsgesicherte Mammadiagnostik). Aus QuaMaDi wird eQuaMaDi: Durch die Verwendung einer gemeinsamen elektronischen Fallakte werden sämtliche papiergebundenen Abläufe durch digitale Prozesse ersetzt. Der Vorteil für die Patientinnen: Diagnosen werden künftig schneller vorliegen, die oft belastende Wartezeit auf Untersuchungsergebnisse wird kürzer, falls notwendig kann mit einer Therapie zeitnah begonnen werden.

Ziel von QuaMaDi ist es, Brustkrebs bei Risikopatientinnen und Patientinnen mit einem Verdachtsbefund rechtzeitig zu erkennen und damit die Heilungschancen zu erhöhen. Zentrales Element ist ein Mehr-Augen-Prinzip, d. h. zwei Radiologen beurteilen unabhängig voneinander Mammographien und ergänzende Aufnah­men. In Zweifelsfällen wird zusätzlich ein klinisches Brustzentrum hinzugezogen. Durch dieses Vorgehen wird insbesondere das Risiko eines falschen Befundes reduziert.

Bisher wurden bei QuaMaDi jährlich etwa 250.000 Papierbefunde und 75.000 Mammographieaufnahmen quer durch Schleswig-Holstein zwischen den beteiligten Fachärzten transportiert. Künftig sind alle an der Brust­krebsdiagnostik eQuaMaDi beteiligten Fachärzte digital miteinander vernetzt und haben sofortigen Zugriff auf relevante Befunde, Mammographie- und Ultraschallaufnahmen sowie weitere Behandlungsdaten einer Patien­tin. Alle Befunddaten werden in einer Fallakte erfasst. Fachärzte, die eine Zweit- oder Drittbefundung vorneh­men, können Behandlungsdaten und Bilder online einsehen und um eigene Beurteilungen ergänzen. Die Fallakte prüft automatisch, ob beide Radiologen zum gleichen Ergebnis gekommen sind. Falls nicht, wird der Fall automatisch an das Brustzentrum gesendet. Diagnostikprozesse werden dadurch beschleunigt. Pati­entin­nen haben schneller Gewissheit über ihre Situation und können Therapien früher beginnen. Im Rechen­zent­rum der KVSH wurde eigens für eQuaMaDi ein den aktuellen Datenschutzanforderungen entsprechendes Datenzentrum für die Bilder und Befunde geschaffen.

Das Land Schleswig-Holstein unterstützt eQuaMaDi finanziell, um ein Datenzentrum aufzubauen. Grundlage ist ein Vertrag zwischen der KVSH und den gesetzlichen Krankenkassen in Schleswig-Holstein. Zudem hat Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg die Schirmherrschaft über das Projekt übernommen.

eQuaMaDi ist ein Meilenstein“, so die Vorstandsvorsitzende der KVSH, Dr. Monika Schliffke. Die Digitali­sierung sei sowohl im Interesse der beteiligten Ärzte als auch der Patientinnen, weil die Prozesse schneller und schlanker würden. Die Schaffung einer zentralen Dokumentationsplattform mit elektronischen Fallakten, wie jetzt im Rahmen von QuaMaDi, könne zudem eine Blaupause sein für ein fach- und sektorenübergreifen­des digitales Fallmanagement in weiteren Versorgungsbereichen, so Schliffke.

“Durch eQuaMaDi wird die häufig belastende Wartezeit auf Untersuchungsergebnisse kürzer, falls notwendig kann mit einer Therapie zeitnah begonnen werden. Eine frühe und sicherere Diagnose wie in eQuaMaDi be­deutet auch bessere Behandlungs- und Heilungschancen. Das schafft schneller Klarheit für die Patientinnen und trägt zu einer Vermeidung unnötiger Eingriffe bei“, so Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg. „Das Ge­sundheitsministerium beteiligt sich deshalb mit 150.000,00 an der Digitalisierung von QuaMaDi.“

„Die elektronische Fallakte verkürzt den Zeitraum der Diagnostik deutlich und schafft damit schneller Klarheit für die betroffenen Frauen. Das begrüßen wir sehr. Von der Evaluierung zum Ende des Modellversuchs er­warten wir uns wichtige Erkenntnisse für die weitere Entwicklung digitaler diagnostischer Untersuchungspfade, bei denen mehrere Arztdisziplinen beteiligt sind. Unser Ziel ist es, Versorgungsprozesse im Land weiter zu modernisieren und zu vernetzen – auch unter Nutzung künstlicher Intelligenz”, sagt Thomas Haeger, Landesdirektor der AOK NordWest.

„Mit eQuaMaDi unterstreicht Schleswig-Holstein einmal mehr sein besonderes Engagement für die Brustge­sundheit und zeigt, wie man gute Programme zeitgemäß verbessern kann“, betont Armin Tank, Leiter der vdek-Landesvertretung.eQuaMaDi bietet nicht nur Vorteile wie Zeitersparnis und höhere Transparenz in­nerhalb der Prozesskette, sondern das Programm zielt außerdem auf die nachhaltige Qualität künftiger Be­fundungen. Auch die regelmäßig stattfindenden interdisziplinären Fallkonferenzen profitieren ganz erheblich von der Digitalisierung.“

Über eQuaMaDi

Die Digitalisierung des Brustkrebs-Früherkennungsprogramms QuaMaDi, das es seit 2005 gibt, beruht auf einem neuen Versorgungsvertrag zwischen der KVSH und den gesetzlichen Krankenkassen in Schleswig-Holstein. Es handelt sich um ein Modellprojekt zur Weiterentwicklung der Versorgung nach § 63 Sozialgesetz­buch V (SGB V). Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre befristet, mit der Option einer Verlängerung um wei­tere zwei Jahre. An dem Vertrag können Gynäkologen, radiologisch tätige Gynäkologen, Radiologen, Patho­logen und ermächtigte Ärzte in den vertraglich vereinbarten Referenzzentren mit Sitz in Schleswig-Holstein teilnehmen. Derzeit sind 380 Gynäkologen, 70 Radiologen und vier klinische Brustzentren an QuaMaDi beteiligt.

Gesprächspartner für die Medien

KVSH:
Delf Kröger, Sprecher, Tel. 04551 883 429, E-Mail: presse@kvsh.de

 AOK NordWest:
Jens Kuschel, Pressesprecher, Tel. 0800 2655 505528, E-Mail: presse@nw.aok.de

vdek Schleswig-Holstein:
Florian Unger, Pressesprecher, Tel. 0431 974 41 16, E-Mail: florian.unger@vdek.com

Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren:
Christian Kohl, Pressesprecher, Tel. 0431 988-5317, E-Mail: pressestelle@sozmi.landsh.de

Verantwortlich für diesen Pressetext: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein | Adolf-Westphal-Straße 4, 24143 Kiel | Telefon 0431 988-5317 | E-Mail: pressestelle@sozmi.landsh.de | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.schleswig-holstein.de/sozialministerium, www.facebook.com/Sozialministerium.SH oder www.twitter.com/sozmiSH

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link:

Datenschutz

Auswahl bestätigen

Mastodon