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Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Chance für die Energiewende

Schleswig-Holstein und Hamburg unterstützen einen Antrag des Unternehmens Trimet zur Förderung von Supraleitungen in der Aluminiumproduktion.

Letzte Aktualisierung: 29.09.2020

Aluminium ist aus dem Alltag nicht wegzudenken. Von der Marssonde bis zum Deodorant – das Leichtmetall ist nahezu überall vertreten. Doch die Herstellung kostet viel Energie: Rund 15.700 Kilowattstunden Strom werden benötigt, um eine Tonne Reinaluminium herzustellen – das entspricht in etwa dem Stromverbrauch einer vierköpfigen Familie in vier Jahren.

Strom sparen durch Supraleiter

Mithilfe von Supraleitungen will der Aluminium-Produzent Trimet aus Hamburg diese Kosten reduzieren. Dafür hat das Unternehmen nun einen Förderantrag bei der EU-Kommission gestellt – unterstützt durch die Landesregierungen von Schleswig-Holstein und Hamburg unterstützt. "Mit Supraleitungen verbindet sich die Hoffnung, den Netzausbau für die Energiewende mit wesentlich weniger Stromleitungen zu schaffen. Deswegen sind Projekte wie bei Trimet wichtig, um hier voran zu kommen", betonte Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht.

Widerstandsfreie Energieübertragung

Das Prinzip der Supraleitung wurde 1911 vom niederländischen Physiker Heike Kamerlingh Onnes entdeckt. Er stellte fest, dass der elektrische Widerstand eines Metalls ab einer bestimmten Temperatur plötzlich auf null fällt, wodurch sich Strom ungehindert durch das Metall bewegen kann. Bei den meisten Materialien ist diese sogenannte "Sprungtemperatur" allerdings sehr niedrig – Aluminium wird beispielsweise erst ab einer Temperatur von Minus 272 Grad Celsius zum Supraleiter.

Bislang setzt Trimet in seiner Aluminiumhütte auf klassische Metallleiter, um die Elektrolyseöfen zu betreiben. Bei den notwendigen hohen Strömen geht durch den elektrischen Widerstand dabei jedoch Energie verloren. Supraleitungen könnten in Zukunft diese Verluste vermeiden. Zwar müssen die Leitungen stark heruntergekühlt werden, allerdings ist der Stromverbrauch der Kälteanlagen unterm Strich niedriger als der der konventionelle Technik.

Projekt mit Vorbildwirkung

Schleswig-Holstein und Hamburg versprechen sich von diesem Großprojekt neue Erkenntnisse für die Entwicklung von innovativen Stromleitungen, insbesondere für den Anschluss von Offshore-Windparks. Mithilfe der Supraleitungs-Technologie ließen sich künftig wesentlich größere Energiemengen mit einer Leitung übertragen. "Effizienz bedeutet Klimaschutz. Wenn wir in Hamburg zeigen, dass eine Hochtemperatursupraleitung in der Industrieproduktion funktioniert, kann diese Technologie beispielgebend sein", erklärte Hamburgs Energiesenator Jens Kerstan. "Wir unterstützen daher mit Schleswig-Holstein gemeinsam den Antrag von Trimet bei der EU-Kommission und drücken die Daumen für die nächsten Schritte.“

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