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Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Wälder leiden unter der Dürre

Immer lichter werdende Baumkronen und ein Negativrekord beim Borkenkäfer: Der Waldzustandsbericht listet erhebliche Schäden an Bäumen auf.

Letzte Aktualisierung: 09.03.2020

Das Bild zeigt einen Birkenwald im Sonnenlicht
Trotz der Trockenjahre und Sturmschäden hat sich der Gesundheitszustand der Wälder in Schleswig-Holstein nicht verschlechtert.

Deutlich zu warm und etwas zu trocken war es im vergangenen Jahr. Die mitunter extremen Witterungsbedingungen der Sommer 2018 und 2019 wirken lange nach. In den Schleswig-Holsteinischen Wäldern haben Dürre und Stürme erhebliche Schäden verursacht. Das ist das Ergebnis des Waldzustandsberichts, den die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt erarbeitet hat.

Lichte Kronen, abgestorbene Bäume

Zwar steht Schleswig-Holstein verglichen mit anderen Bundesländern wie Sachsen-Anhalt noch gut dar. Jedoch haben die zwei aufeinanderfolgenden Dürresommer bei vielen Baumarten Reaktionen ausgelöst. Besonders bei der Buche sind sogenannte Trockenstresssymptome festgestellt worden. Viele Bäume weisen lichter werdende Kronen auf - sie sind in Schleswig-Holstein bei etlichen Baumarten vermehrt auszumachen. Außerdem waren im Jahr 2019 vermehrt abgestorbene Buchen zu beobachten – bisher seltene Ausnahme in der Waldzustandserhebung. Weiterhin starben vielfach Birken, Eschen und Lärchen ab.

Umweltminister Jan Philipp Albrecht hat angesichts der Ergebnisse des Waldzustandsberichts 2019 dazu aufgerufen, mehr naturnahe Forstwirtschaft mit standortgerechten, standortheimischen und klimastabilen Wäldern zu betreiben: "Die Indizien sind eindeutig: Unser Wald steht durch den Klimawandel unter Stress", sagte Albrecht. "Wenn unsere Wälder eine Zukunft haben sollen, brauchen wir kluge Waldkonzepte mit gesunden Mischwäldern und naturnaher Bewirtschaftung. Die Zeit der schnellen Aufforstung mit großen Mono-Kulturen ist vorbei."

Borkenkäfer richten extrem viel Schaden an

Einen neuen Negativrekord erreichte auch der Schaden, der durch Borkenkäfer an Fichten entstanden ist: Seit Jahrzehnten war das Ausmaß nicht so hoch wie in den Extremsommern 2018 und 2019. Anhaltende Trockenheit und Wärme schwächten die Abwehrkraft der Fichte gegen Borkenkäfer und begünstigten den Bruterfolg unter der Rinde. Weit verbreitet ist ebenfalls das Eschentriebsterben; es stellt eine starke Gefährdung für die heimischen Eschen dar.

Durch Dürreperioden und den Sturm "Friederike" sind im Land zahlreiche Freiflächen entstanden, deren Wiederbewaldung die Fortwirtschaft vor erhebliche Herausforderungen stellt. Albrecht: "Der Aufbau von vitalen, stressresistenten Wäldern sowie die Pflege der bereits vorhandenen Waldbestände werden immer wichtiger für die schleswig-holsteinische Forstwirtschaft. Dabei stellt sich auch die Frage nach dem Baumartenspektrum", sagt Umweltminister Jan Philipp Albrecht. Als Beispiel für eine Baumart im Klimawandel nannte er die Weißtanne, die durch ihr tiefreichendes Wurzelwerk in der Lage ist, auch Wasser in tieferen Bodenschichten zu erreichen. Als Mischbaumart habe sie sich regional bereits seit längerem in Schleswig-Holstein bewährt.

Fördermittel für Wiederaufforstungen

Für forstliche Fördermaßnahmen einschließlich Mittel für Wiederaufforstungen, Maßnahmen zur Bewältigung der Folgen von Extremwetterereignissen und Waldumbaumaßnahmen können im Jahr 2020 durch die Landesregierung Schleswig-Holstein unter Beteiligung des Bundes und der EU bis zu 9,1 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung gestellt werden.

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