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Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Vielfalt bewahren

Laut Artenvielfaltsbericht gibt es in Schleswig-Holstein deutlich weniger Insekten als noch vor wenigen Jahren – doch es gibt auch positive Beispiele.

Letzte Aktualisierung: 18.12.2019

Ein Schmetterling auf einer Blüte.
Der Goldene Scheckenfalter war bis vor wenigen Jahren in Schleswig-Holstein ausgestorben – jetzt ist er zurück.

In den vergangenen 14 Jahren sind fast ein Viertel der Tier- und Pflanzenarten aus dem echten Norden verschwunden – das ist das Ergebnis des Jahresberichts zur biologischen Vielfalt, den Umweltminister Jan Philipp Albrecht in Kiel vorgestellt hat. "Es sind weiterhin große Anstrengungen aller Beteiligten erforderlich, um den Insektenrückgang und den Verlust der Artenvielfalt im Ganzen zu stoppen und diesen Trend umzukehren. Das ist nur zu schaffen, wenn alle gesellschaftlich Beteiligten gemeinsam an einem Strang ziehen", sagte der Minister. "Mit jeder Art verlieren wir einen Teil unseres natürlichen Reichtums. Der Kampf gegen den Verlust der Artenvielfalt hat denselben Stellenwert wie der Kampf gegen den Klimawandel."

Mehr Geld für den Insektenschutz

Grund für den starken Rückgang der Arten sind dem Bericht zufolge vor allem der Klimawandel und die intensive Landwirtschaft. Deshalb will die Landesregierung in den kommenden Jahren noch mehr Geld für den Schutz von Insekten in die Hand nehmen – allein 2020 stehen rund fünf Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung. "Diese Mittel sollen dazu beitragen, dass es auch in Zukunft noch summt und brummt. Viele früher allgegenwärtige Arten sind heute nur noch wenigen Spezialisten geläufig. Die Biodiversität ist ernsthaft bedroht", warnte Albrecht.

Potenziale besser ausschöpfen

Es gebe jedoch auch positive Beispiele, betonte der Minister. So sei es etwa gelungen, den Goldenen Scheckenfalter wieder anzusiedeln, der in den 1990er-Jahren in Schleswig-Holstein ausgestorben war. Mithilfe eines Förderprojekts der Stiftung Naturschutz sei es gelungen, artenreiche Blütenwiesen im echten Norden anzupflanzen, die dem Schmetterling jetzt wieder einen Lebensraum bieten.

"Das Land hat schon viele positive Dinge angestoßen, aber es gibt auch Potenziale, die noch nicht ausreichend ausgeschöpft werden", sagte Albrecht. So müsse beispielsweise die Landwirtschaft den Einsatz von Dünger konsequent reduzieren. Auch jeder Einzelne sei gefordert, seine Lebensweise zu reflektieren – sei es beim Konsumverhalten oder der Pflege des eigenen Gartens.

Große Herausforderungen bei der Wildschweinjagd

Nur leichte Veränderung hatten die Jäger im Land zu verzeichnen: So hätten sie im vergangenen Jahr aufgrund des Wetters weniger Kaninchen und Tauben, sogenanntes Niederwild, erlegt. Bei ursprünglich nicht in Deutschland heimischen Arten wie dem Waschbär und dem Nutria sind die Zahlen jedoch gestiegen, ebenso beim Schalenwild, also beispielsweise Hirschen.

Mit 16.276 Tieren ist die Zahl der erlegten Wildschweinen die zweithöchste seit Beginn der Aufzeichnungen – nur im vergangenen Jahr lag die Zahl höher. Dennoch sei der Bestand an Wildschweinen noch immer zu hoch, sagte Albrecht. Angesichts von Fällen der Afrikanischen Schweinepest entlang der deutschen Grenze, sei nur die konsequente Jagd auf die Tiere eine wirkungsvolle Seuchenprävention.

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