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Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Vorbereitung auf den Ernstfall

Schleswig-Holstein hat sich an einer grenzübergreifenden Übung zur Vorbereitung auf die Afrikanische Schweinepest beteiligt.

Letzte Aktualisierung: 08.02.2019

Wildschweine
Das Risiko für einen Eintrag der ASP in heimische Schwarzwildbestände ist hoch.

Das schleswig-holsteinische Umweltministerium und die Kreise Nordfriesland und Schleswig-Flensburg haben Ende Januar an einer mehrtägigen Übung in Dänemark teilgenommen, um sich auf einen möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) vorzubereiten. Auf deutscher Seite wurde die Übung vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) koordiniert.

Die Übung ging von einem ASP-Ausbruch in einem Hausschweinebestand in Dänemark aus. In solchen Fällen müssen grenzübergreifende Restriktionszonen gebildet werden. Der Kreis Nordfriesland richtete in der Übung ein Beobachtungsgebiet auf deutscher Seite ein. Auch die notwendigen Schritte nach einer Lieferung von Schweinen aus einem von ASP betroffenen dänischen Bestand in einen Betrieb im Kreis Schleswig-Flensburg wurden simuliert.

Grenzübergreifende Zusammenarbeit

Die Afrikanische Schweinepest mache keinen Halt an Grenzen, deshalb seien Länder- und behördenübergreifende Übungen wichtig für die Vorbereitung auf den Ernstfall, sagte Umweltminister Jan Phillip Albrecht. "Im Falle eines Ausbruchs kommt es auf gute Zusammenarbeit an. Schleswig-Holstein muss für den Ernstfall gerüstet sein". Gerade mit Blick auf die ASP-Situation in Europa sei dieses behördenübergreifende Training eines gemeinsamen Krisenmanagements von größter Wichtigkeit. "Wir müssen alle an einem Strang ziehen", appellierte Albrecht.

Im Fokus der Übung standen die Kommunikationswege der beteiligten Behörden in Deutschland und Dänemark. In Schleswig-Holstein wurde dabei das Krisenverwaltungsprogramm der Fachanwendung Tierseuchennachrichten angewendet. Auf Bundesebene wurde in Kooperation mit der zentralen Ebene in Dänemark ein grenzübergreifendes Beobachtungsgebiet kartographisch dargestellt. Die im Rahmen der Übung gewonnenen Erkenntnisse werden in die weiteren Vorbereitungen auf einen möglichen ASP-Ausbruch einbezogen.

Vorbeugen ist wichtig

Für Deutschland besteht weiterhin ein erhebliches Risiko, dass die Afrikanische Schweinepest eingeschleppt wird. Minister Albrecht appellierte daher an Landwirte und Jäger, weiterhin alle nötigen Schutzvorkehrungen zu treffen, um das zu verhindern. Von Jagdreisen in die betroffenen Gebiete der östlichen Mitgliedsstaaten sollte dringend abgesehen werden.

Tote Wildschweine melden

Die Gefahr des Eintrags der Afrikanischen Schweinepest in die Wildschweinbestände durch kontaminierte Lebensmittelreste ist weiterhin hoch. Das Umweltministerium appelliert deshalb an Reisende und Berufsfernfahrer, Reiseproviant stets in geschlossenen Müllbehältern zu entsorgen. Neben der Prävention ist insbesondere die Früherkennung eines Eintrags der ASP von entscheidender Bedeutung für den Erfolg der Bekämpfung, dazu zählt insbesondere die Untersuchung tot aufgefundener Wildschweine.

Da solche Funde häufig eher zufällig erfolgen, werden Landwirte und die Öffentlichkeit dringend gebeten, tot aufgefundenes Schwarzwild zeitnah dem zuständigen Veterinäramt oder der lokalen Jägerschaft zu melden. Die toten Tiere sollten nicht angefasst und der Fundort so gekennzeichnet werden, dass er wiedergefunden werden kann. Außerhalb der Dienstzeiten können die Behörden auch über die Notrufnummer der Polizei 110 über den Fund informiert werden.

Nur wenn Infektionen in den heimischen Wildschweinbeständen frühzeitig erkannt werden, besteht die Möglichkeit, die Seuche einzudämmen und erfolgreich zu bekämpfen. Hierauf hat sich Schleswig-Holstein intensiv vorbereitet.

Lage in Europa

In Osteuropa sind mittlerweile zahlreiche Mitgliedstaaten wie Polen, die baltischen Staaten, Bulgarien, Rumänien und Ungarn von der Seuche betroffen. 2018 ist die Zahl der in Hausschweinebeständen und bei Wildschweinen gemeldeten Fälle in Osteuropa gegenüber den Vorjahren weiter deutlich angestiegen und die Ausbrüche haben sich räumlich deutlich ausgeweitet. Mitte September wurden auch in Belgien erstmals Fälle von ASP bei Wildschweinen festgestellt, die Zahl der Nachweise bei Wildschweinen steigt dort weiter an. Als einzigem Mitgliedstaat ist es bisher Tschechien gelungen, einen punktuellen Eintrag der ASP in die Wildschweinpopulation einzudämmen und zu tilgen. Auch in Schleswig-Holstein bereiten sich die betroffenen Behörden vor, um im Fall einer Einschleppung schnell reagieren zu können.

Hintergrund

Die Afrikanische Schweinepest ist eine Viruserkrankung, die ausschließlich Haus- und Wildschweine infiziert. Bei diesen führt die Infektion in der Regel innerhalb weniger Tage zum Tod, für den Menschen ist das Virus jedoch ungefährlich.

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