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Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Herausforderung für den Klimaschutz

Landwirtschaftliche Betriebe verursachen ein Fünftel der gesamten Treibhausgasemissionen in Schleswig-Holstein. Das geht aus einem nun vorgestellten Bericht hervor.

Letzte Aktualisierung: 31.01.2019

Ein großer Kuhstall mit zahlreichen Tieren
Mit mehr als einer Million Tieren ist die Rinderzucht in Schleswig-Holstein ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Für den Klimaschutz ist die Landwirtschaft Segen und Fluch zugleich. Denn landwirtschaftliche Produktionsprozesse binden einerseits das klimaschädliche Kohlenstoffdioxid in Böden und Planzen. Andererseits entstehen insbesondere bei der Tierzucht auch große Mengen davon – ebenso die klimarelevanten Stoffe Methan und Lachgas.
In Kiel hat Umwelt- und Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht nun einen Bericht von Experten des Thünen-Instituts, der Agrarwissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität und des Statistikamts Nord vorgestellt. Er beleuchtet die Auswirkungen der Landwirtschaft auf das Klima näher. "Erst die Nässe 2017, dann die Dürre im vergangenen Sommer – der Klimawandel ist angekommen und stellt unsere Landwirtinnen und Landwirte vor große Herausforderungen", sagte Albrecht. Das knapp 50-seitige Dokument solle als Grundlage dienen, um wesentliche Emissionsquellen in der Landwirtschaft ausfindig zu machen. "Und der Bericht zeigt: Schleswig-Holstein ist anders“, betonte Albrecht.

Emissionen gehen zurück

Den Experten zufolge beträgt der Anteil der Landwirtschaft an den gesamten Treibhausgasemissionen in Schleswig-Holstein 20,2 Prozent. Damit liegt der echte Norden deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 7,2 Prozent. Die Hauptursache: Anders als in anderen Ländern ist die Landwirtschaft in Schleswig-Holstein ein wesentlicher Wirtschaftssektor. Im Gegensatz dazu spielen Industrie und Stromerzeugung mit Kohlekraftwerken nur eine untergeordnete Rolle.

"In Schleswig-Holstein sind die Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft im Zeitraum von 1990 bis 2016 um 9,6 Prozent gesunken. Bundesweit beträgt die Minderung aber schon 17,8 Prozent", sagte Albrecht. Zwar habe Schleswig-Holstein deutlich erfolgreicher als seine Nachbarn den CO2-Anteil im Energiesektor gesenkt, dennoch sei der unterdurchschnittliche Rückgang der Emissionen in der Landwirtschaft eine große Herausforderungen für das Klimaziel.

Hauptursache Tierhaltung

Ein großer Traktor mit einem Tank, von dem mehrere Schläuche Richtung Boden abgehen.
Klimafaktor Nummer 2: Dünger und Gülle auf den Feldern.

Auf zweieinhalb Schleswig-Holsteiner kommt eine Kuh: Mit 1,1 Millionen Tieren ist vor allem die Rinderzucht ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung der Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft. Hinzu kommen Tonnen an Wirtschaftsdüngern und Gärrückständen aus Biogasanlagen, die die Landwirte auf den schleswig-holsteinischen Äckern ausbringen. So liegt etwa der Einsatz von Mineraldüngern pro Hektar 27 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Bereits im Vorfeld der Veröffentlichung hatte das Umweltministerium diese Ergebnisse mit dem Bauernverband und der Landwirtschaftskammer erörtert.

Werner Schwarz, Präsident des Bauernverbands, wies darauf hin, dass der Treibhausgasausstoß pro Liter Milch deutlich geringer sei als in anderen Teilen der Welt. Der Deutsche Bauernverband habe bereits Anfang 2018 seine Klimastrategie überarbeitet. Die Landwirtschaft könne zum Klimaschutz beitragen – etwa indem sie Gülle verstärkt in Biogasanlagen einsetze, Gärrestbehälter abdecke oder Zucht und Fütterung von Rindern verbessere.

Appell an die Landwirte

Umweltminister Albrecht betonte, mithilfe des Berichts könnten nun wirkungsvolle Möglichkeiten zum Klimaschutz identifiziert und umgesetzt werden. Laut Klimaschutzgesetz soll der Ausstoß von Treibhausgasen bis 2020 im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent gesenkt werden, bis 2050 sogar um 80 bis 95 Prozent. Albrecht betonte, der Klimaschutz sei eine der größten Aufgaben unserer Zeit und könne nur gelingen, wenn alle an einem Strang zögen. "Dazu ist auch ein angemessener Beitrag der Landwirtschaft erforderlich", appellierte er.

Weitere Informationen

Klimaschutz in der Landwirtschaft

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