Jüngst wurden in Schleswig-Holstein tote Schafe hinter Schutzzäunen gefunden. Experten prüfen, ob es sich dabei um Wolfsrisse handelt.
Letzte Aktualisierung: 04.01.2019
Im Kreis Pinneberg sind in einer Woche mehrere Schafe hinter wolfssicheren Zäunen gerissen worden. Nun prüft das Umweltministerium, ob Wölfe für die toten Tiere verantwortlich sind. "Wir haben die ersten Schritte zur Überprüfung der Risse eingeleitet und nehmen die Angelegenheit sehr ernst", sagte Umweltminister Jan Philipp Albrecht.
Sicherer Nachweis nötig
Von Seiten der Halter seien die Schutzzäune vorbildlich und wolfssicher aufgebaut worden, betonte der Minister. "Damit würde aufgrund der mehrfachen Überwindung wolfssicherer Zäune die Ausnahmeregelung im Naturschutzgesetz greifen, nach der ein Antrag auf Abschuss des Wolfs gestellt werden kann."
In der EU steht der Wolf unter strengem Artenschutz. Zuvor muss deshalb der sichere Nachweis erbracht werden, dass tatsächlich ein Wolf die Tiere gerissen hat. In zwei bis drei Wochen sollen die wissenschaftlichen Untersuchungen zu den drei Fällen abgeschlossen sein. "Bei dem vorliegenden Verdacht ist die vorgefundene Sachlage ziemlich klar und wir stellen uns im Falle eines Wolfsnachweises auf einen solchen Antrag ein", sagte Albrecht.
Sollte sich die Vermutung bestätigen, können Antragssteller dann einen Jäger für ein begrenztes Gebiet und einen bestimmten Zeitraum mit der Tötung des Wolfs beauftragen.
Hintergrund
Am 28. Dezember waren in Hemdingen hinter einem 108 Zentimeter hohen, wolfssicheren Flexinetz-Zaun mit 8.500 Volt drei verletzte Schafe gefunden worden. In Bilsen kam es am 2. Januar hinter Zäunen gleichen Typs zu zwei weiteren Vorfällen.
In der Regel würden wolfssichere Zäune nicht überwunden und seien daher auch weiterhin die beste Prävention gegen Wolfsrisse, stellte Albrecht fest. "Sie bieten jedoch keinen einhundertprozentigen Schutz, weshalb es auch die Ausnahmeregelung für den Abschuss gibt."
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