Anlass für das Verbot ist der Abschlussbericht über eine Russlandbereisung der hessischen Landestierschutzbeauftragten. Diese hatte verschiedene sogenannte Entladestationen auf dem Weg nach Usbekistan und Kasachstan in Augenschein genommen und scharf kritisiert. Das Umweltministerium ergänzte den Erlass zu Tiertransporten daraufhin um die Drittländer Usbekistan und Kasachstan, wenn diese über bestimmte Strecken in Russland angefahren würden.
Erschreckende Verstöße
Für Rindertransporte gelten strenge Regeln: Nach spätestens 29 Stunden müssen die Tiere aus den Lastwagen gebracht, gefüttert und getränkt werden und sich mindestens 24 Stunden lang erholen. Diverse inspizierte Stationen seien allerdings lediglich Wellblechhallen, die im Sommer unerträglich heiß und im Winter sehr kalt würden. Eine angebliche Station sei nicht mehr als ein "Heulager" gewesen, wo die Tiere gefüttert wurden, ohne die LKW zu verlassen. Andere Stationen bestünden aus Hallen, die viel zu eng für die große Zahl an Rindern seien.
Tierschutz hat höchste Priorität
"Wir haben jetzt gesicherte Informationen, dass in russischen Versorgungsstationen für Tiertransporte nach Kasachstan und Usbekistan zum Teil unhaltbare Zustände herrschen oder diese Stationen gar nicht existieren", sagte Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht. Er habe den Stopp der Tiertransporte auf diesen Routen im Sinne des Tierschutzes umgehend veranlasst. "Der Schutz von Tieren hat auch bei Transporten in Drittstaaten oberste Priorität."